The Weinstein Company© Weinstein
Es ist noch keinen Monat her, dass ITV die niederländische Produktionsfirma Talpa von John de Mol übernommen hat. Nun steht offenbar bereits der nächste Deal vor der Tür. Mehreren Medienberichten zufolge möchte die amerikanische Weinstein Company, die unter anderem "Marco Polo" für Netflix produziert, sich von ihren Aktivitäten im Fernsehbereich trennen und soll daher nun mit ITV am Verhandlungstisch sitzen. Laut "New York Times" sollen sich die Briten den Deal 950 Millionen Dollar kosten lassen, also rund 875 Millionen Euro. Auch unter dem Dach von ITV sollen Harvey und Bob Weinstein weiter ihre Firma führen. Weder ITV noch The Weinstein Company haben sich bislang zu den Spekulationen geäußert. Für ITV ist der Deal aber durchaus attraktiv: Nachdem man die hauseigenen ITV Studios gerade erst durch den Talpa-Kauf im non-fiktionalen Sektor deutlich verstärkte, könnte man über The Weinstein Company auch im Fiktionalen deutlich an Kraft hinzugewinnen und global weiter aufsteigen.

British Academy Television Awards© British Academy of Film and Television Arts
Benedict Cumberbatch kann auch in diesem Jahr auf einen BAFTA Award für seine Paraderolle in "Sherlock" hoffen: In diesem Jahr ist er bereits zum dritten Mal für "Sherlock" nominiert, insgesamt ist es bereits seine sechste Nominierung. Einen Monat vor Vergabe der begehrten Trophäe wurden auch die übrigen Nominierten bekanntgegeben. Bei den Hauptdarstellern sind neben Cumberbatch unter anderem auch James Nesbitt für "The Missing" und Toby Jones für "Marvellous" nominiert, während in der Kategorie "Leading Actress" unter anderem Keeley Hawes ("Line of Duty") und Sheridan Smith für ihre Rolle als "Cilla" auf der Liste stehen. "Cilla" selbst ist neben "The Lost Honour of Christopher Jefferies", "Our World War" und "Prey" auch als beste Mini-Serie nominiert. Im Drama-Bereich könnten "Happy Valley", "Line of Duty", "The Missing" und "Peaky Blinders" siegreich nachhause gehen. Im Bereich der Comedy-Serien sind Olivia Colman ("Rev") und Catherine Tate nominiert; bei den Männern unter anderem Hugh Bonneville für W1A. Zwei von vier Nominierungen in der Kategorie "International" gehen mit "House of Cards" und "Orange Is The New Black" derweil an Netflix, das hier mit "The Good Wife" und "True Detective" konkurriert. Alle Nominierten können Sie in einem PDF-File der BAFTAs einsehen. Verliehen werden die BAFTA TV Awards am 10. Mai.

Doctor Who - Peter Capaldi© BBC
Vor gut zwei Wochen feierte die Neuauflage von "Doctor Who" bereits den zehnten Geburtstag - und wenn es nach Steven Moffat geht, dann wird es seine Serie auch noch lange geben. Moffat betonte in einem Interview, dass er noch mindestens fünf Jahre an "Doctor Who" arbeiten werde, sieht aber auch Gefahren. Eine davon sei es laut Moffat, auch in Zukunft noch passende Schauspieler zu finden, gerade in Bezug auf die Rolle des Doctors sei dies alles andere als einfach. Den kleinen Trend, von erfolgreichen Serien auch eine Verlängerung ins Kino zu fordern, erteilt Moffat in Bezug auf "Doctor Who" in einem anderen Interview mit der "Entertainment Weekly" derweil eine Absage und fragt sich schlicht, wie dies überhaupt gehen solle, schließlich dürfe man sich auch nicht aus der über Fernsehgebühren finanzierten, klassischen Serie herauslösen. Die BBC nähert sich derweil BitTorrent-Usern an und hat in der vergangenen Woche einen kostenlosen Clip zur Verfügung gestellt und bietet zehn Folgen auf der File-Sharing-Plattform offiziell zum Kauf an und hofft darauf, dass so zumindest der ein oder andere zur legalen Alternative greift. im Internet erlebt derweil auch die neue Sitcom "Car Share" von Peter Kay ihre Premiere. Zwischen dem 24. und 28. April stehen alle sechs Folgen im iPlayer zum Abruf bereit, später wird die Sitcom rund um einen Supermarkt-Mitarbeiter, der zum Car-Sharing mit einem Kollegen gezwungen wird, dann auch auf BBC One laufen.

E4 Ident© E4
Der junge Unterhaltungskanal E4 frischt sein Programm auf. Dazu hat sich der Sender nicht nur die US-Serie "Empire" gesichert, sondern arbeitet auch an neuen eigenen Serien. Dabei handelt es sich um zwei Comedy-Dramas, die beide einen Hauch von Sci-Fi-Elementen mit sich führen. Blake Harrision aus "The Inbetweeners" übernimmt die Hauptrolle in "Tripped", einer vierteiligen Serie rund um den von Harrison dargestellten Danny und dessen bekifften Freund Milo. Gemeinsam reisen sie durch alternative Welten und treffen dort auf verschiedene Versionen von sich selbst. Von den Machern von "Misfits" kommt die zweie Neuproduktion namens "Aliens". Darin ist die Welt überall von Außerirdischen besiedelt, während ein Grenzbeamter feststellt, dass er halb Mensch, halb Alien ist. Daneben hat E4 mit "My Single Life" auch eine weitere Datingshow angekündigt. Darin wird eine Gruppe von Singles dabei begleitet, wie sie über verschiedene Wege, beispielsweise per Blinddate oder App, die große Liebe suchen. Channel 4 startet unterdessen mit "Ballot Monkeys" Anfang Mai noch eine Sitcom rund um die Unterhauswahl. In der Sitcom geht es um Politiker der vier großen Parteien und ihre Wahlkampfkampagnen. Außerdem schickt der Sender "Secret Life of Four-Yeal-Olds" in eine volle Staffel mit sieben Folgen, die im Sommer produziert werden. Um Kinder kümmert sich auch BBC Two und zeigt ab Ende des Monats drei neue Folgen der Dokureihe "Great Ormond Street" rund um die weltweit führende Kinderklinik.

UK-Quoten-Update

Eurovision's Greatest Hits© BBC
Seit sechzig Jahren wird der Eurovision Song Contest veranstaltet. Gefeiert wurde das runde Jubiläum in der vergangenen Woche mit einer großen Show, die in London aufgezeichnet wurde. Während die ARD sich noch immer nicht durchringen konnte für die Show auch in Deutschland einen Platz zu finden, werden die Quoten der Ausstrahlung bei BBC One den Suchprozess nun nicht unbedingt beschleunigen. Mit nur 1,89 Millionen Zuschauern war "Eurovision's Greatest Hits" am Freitag nämlich ein grandioser Flop. Damit schalteten nur 9,5 Prozent ein, was für BBC One mehr als nur katastrophal ist, erreicht man doch sonst deutlich über zwanzig Prozent. Besser lief es beim Sender für "MasterChef", das allerdings auch bei nur 3,54 Millionen Zuschauer und 16 Prozent stecken blieb. Besser sah es für BBC One am Wochenende aus. Das Finale von "The Voice UK" sahen am Karsamstag 6,31 Millionen Zuschauer und damit nur leicht weniger als im Vorjahr. 31,6 Prozent der Zuschauer sahen den Sieg von Saw McCrorie. Die vorerst letzte Ausgabe von "Ant & Dec's Saturday Night Takeaway" sahen am gleichen Abend nur noch 4,89 Millionen Zuschauer auf ITV, das damit aber noch immer gute 24,7 Prozent erzielte. Die Premiere von "Thunderbirds Are Go" sahen am frühen Abend derweil 1,74 Millionen Zuschauer. Damit sahen 13,4 Prozent die Neuauflage des Klassikers.

ITV© ITV
Am Ostersonntag heimste "Poldark" den Sieg ein, verlor aber im Vergleich zur Vorwoche rund eine Million Zuschauer. 5,23 Millionen Zuschauer schalteten in dieser Woche ein und bescherten BBC One damit 22,9 Prozent. Diesmal hatte der Sender aber auch mit etwas stärkerer Konkurrenz zu kämpfen. Bei ITV meldete sich "Vera" nämlich erfolgreich zurück und machte mit 4,29 Millionen Zuschauer (19,3 Prozent) die schlechten Werte, die "Mr Selfridge" zuletzt am Sonntagabend erreichte, fast vergessen. Auch am Ostermontag lief es für den Privatsender rund. Die erste Folge von "Code of a Killer" feierte eine erfolgreiche Premiere mit genau fünf Millionen Zuschauern und 23,9 Prozent. BBC one hatte nicht viel zu melden und konnte den größten Erfolg noch mit "MasterChef" verbuchen, das 4,40 Millionen Zuschauer sahen. "Wallace and Gromit: A Matter of Loaf and Death" kam zuvor nicht über 2,91 Millionen und 14,3 Prozent hinaus, während eine Wiederholung von "Mrs Brown's Boys" ab 21:30 Uhr auch bei nur 3,40 Millionen und 15,8 Prozent stecken blieb.

Britische Unterhauswahl 2015© DWDL
Das Parlament ist aufgelöst, die heiße Phase des Wahlkampfes hat begonnen - und damit auch die Berichterstattung im Fernsehen. Nachdem David Cameron und Ed Miliband vor gut zwei Wochen bereits bei Channel 4 und Sky News vor das Mikro gebeten wurden, veranstaltete ITV nun am vergangenen Donnerstag seine "Leaders' Debate" mit Vertretern de sieben größten Parteien. Das Interesse an der Debatte war immens: 6,71 Millionen Zuschauer verfolgten die zweistündige Sendung beim Privatsender ITV, der damit fulminante 30,0 Prozent erreichte. Am vergangenen Dienstag lief es für den Sender außerdem durch den Fußball gut. Das Spiel zwischen England und Italien verfolgten im Schnitt rund 5,43 Millionen Zuschauer, wobei die Rahmenberichterstattung hierbei bereits mit inbegriffen ist.