BSkyB Headquarter© BSkyB
Sky stellt sich neu auf - und streicht nicht nur Stellen, sondern auch gleich zwei Sender. In der Sparte Production Services, die für die Studiotechnik beispielsweise von Sky News zuständig ist, sollen im Sommer rund 70 Stellen entfallen. Wer seinen Job behalten darf, muss sich auf neue Arbeitsabläufe und veränderte Freizeiten an Wochenenden einstellen. Offenbar möchte Sky sich auf die Unterhaltungssparte konzentrieren und in anderen Bereichen Kosten sparen - bei den Mitarbeitern sieht man zudem auch eine Verbindung zum äußerst kostspieligen Premier-League-Deal. Pro Saison überweist Sky der Premier League bekanntlich künftig rund zwei Milliarden Euro und damit 83 Prozent mehr als bislang.

Sky Arts & Sky 3D© Sky
Im Bereich der Sender entfällt künftig Sky Arts 2, sodass es ab dem 9. Juni nur noch einen Sender unter dem Label Sky Arts gibt. Inhalte sollen aber nicht entfallen, sondern bei Sky Arts unterkommen und dort für ein abwechslungsreicheres Programm sorgen, in dem Wiederholungen reduziert und Themenabende eingeführt werden. Das Budget soll zusätzlich um zehn Prozent angehoben werden. Außerdem nimmt das neue Sky Arts im Sky-EPG den Programmplatz von Sky 2 ein und rückt damit eine Seite vor, wovon sich Sky eine Steigerung der Zuschauerzahlen um bis zu dreißig Prozent verspricht - im Gegenzug wertet man aber nun Sky 2 ab. Fünf Jahre nach dem Start wird auch Sky 3D wieder eingestellt. Nachdem sich dreidimensionales Fernsehen nicht durchsetzen konnte, spart sich Sky künftig den eigenen Sender und bietet 3D-Inhalte nur noch auf Abruf an. Fraglich ist damit auch, ob Sky in Zukunft überhaupt noch 3D-Sendungen produziert - in einer Mitteilung des Senders ist davon zumindest nicht die Rede. In Deutschland bleibt der Sender vorerst bestehen - aber auch hier sagte Sky-Chef Brian Sullivan bereits vor drei Jahren im DWDL.de-Interview, dass 3D die Erwartungen nicht erfüllt habe. Überraschend käme eine Einstellung also auch hierzulande nicht.

E4 Ident© E4
Auch bei E4 gehen die Lichter aus - allerdings nur für einen halben Tag. Nachdem die Mutter Channel 4 bereits etliche Formate zu den anstehenden Unterhauswahlen gestartet hat und mit Jeremy Paxman ausführlich von der Wahl berichten wird, nutzt man E4 nun zusätzlich für eine Wahlkampagne. Am 7. Mai, dem Tag der Wahlen, wird E4 ab der Öffnung der Wahllokale nicht mehr senden. Mit dieser außergewöhnlichen Aktion möchte man junge Leute davon überzeugen, ihr Kreuz zu machen. "Weniger als die Hälfte der Unter-25-Jährigen nahm an der der letzten Wahl teil, also greifen wir zur stärksten uns zur Verfügung stehenden Waffe, um diese Zahl zu erhöhen: Wir schalten ihren Lieblingsfernsehsender für einen Tag ab!", lässt sich Channel-4-Chef Dan Brooke zitieren. Erst um 19 Uhr und damit rechtzeitig zur Soap "Hollyoaks" wird E4 wieder senden. Länger als beabsichtigt wird BBC Three übrigens auf Sendung bleiben. Da sich der BBC Trust noch immer nicht zu einer finalen Entscheidung durchgerungen hat, wurde die Einstellung nun auf das kommende Jahr verschoben. Ursprünglich sollte BBC Three bereits im Herbst den Betrieb als linearen Kanal einstellen und nur noch per Abruf online senden. Erst mal werden in der Woche vor Pfingsten aber wieder die Semi-Finals des Eurovision Song Contest bei BBC Three übertragen. Dort wird Scott Mills nicht mehr allein durch den Abend führen, sondern in diesem Jahr Mel Giedroyc, Moderatorin des "Bake Off", an seiner Seite haben.

Top Gear© BBC
Alles auf Anfang: Nachdem Jeremy Clarkson vor wenigen Wochen rausgeschmissen wurde, bleibt bei "Top Gear" offensichtlich kein Stein auf dem anderen. James May bestätigte in einem Interview nun, was bereits spekuliert wurde: Ohne Clarkson werde auch er nicht zur Kultshow zurückkehren, da es mit einem Ersatz schlicht nur gezwungen aussehe und nicht mehr natürlich. Auch der dritte Moderator, Richard Hammond, hat seinen Abschied bereits bekanntgeben - was angesichts der engen Freundschaft zur Clarkson und May nicht überrascht, zumal nun bekannt wurde, dass alle drei nach einer letzten Vertragsverlängerung in drei Jahren ohnehin den Hut nehmen sollten, um Platz für Erneuerung zu machen. Doch auch hinter den Kulissen bleibt nichts beim Alten. Die BBC bestätigte, dass Andy Wilman, Executive Producer von "Top Gear", sich von der Show verabschiedet habe. Damit war die Abschiedsmail im März, die keine sein sollte, offenbar doch deutlich konkreter als Wilman im Anschluss beteuerte. Wie geht es aber nun mit "Top Gear" weiter? Die noch ausstehenden Folgen sollen noch dieses Jahr gesendet werden. Im kommenden Jahr soll dann der Neustart erfolgen, Medienberichten zufolge sucht man bei der BBC explizit nach einer Frontfrau. Die bislang letzten zwei Folgen wurden übrigens im Internet zum Mega-Hit: 3,6 Millionen Abrufe verzeichnete "Top Gear" im BBC iPlayer, nachdem das vorläufige Aus bekannt wurde.

Julian Fellowes© DWDL.de
Am Weihnachtstag schließt Highclere Castle endgültig seine Pforten, "Downton Abbey" endet damit nach sechs Staffeln. Julian Fellowes, kreativer Kopf hinter der äußerst beliebten Serie, arbeitet allerdings bereits an einer neuen Serie für den Privatsender ITV. Fellowes adaptiert dafür den Roman "Doctor Thorne" von Anthony Trollope. Darin geht es um die mittelose Mary Thorne, die bei ihrer reichen Tante und Cousine auf einem Anwesen aufwächst - allzu weit entfernt sich Fellowes also gar nicht von der Grundidee der Klassengesellschaft, die auch "Downton Abbey" bereits prägte. Noch in diesem Jahr sollen drei Folgen gedreht werden. BBC Two hat unterdessen einen Titel für sein auf der Spielereihe "Grand Theft Auto" basierendes Drama gefunden. Das Drama entsteht nun unter dem Titel "Game Changer". Bestätigt ist unterdessen mittlerweile auch, dass Daniel Radcliffe die Hauptrolle übernehmen und damit den Rockstar-Geschäftsführer Sam Houser spielen wird. Im Zentrum der Geschichte stehen die Gerichtsverhandlungen zwischen GTA-Entwickler Rockstar und dem Anwalt Jack Thompson, der von Bill Paxton gespielt wird.

BBC One Ident© BBC One
An Weihnachten durfte John Bishop schon einmal für BBC One auf die große Bühne - mit fast fünf Millionen Zuschauern war seine Show ein ordentlicher Erfolg. Entsprechend ist es wenig überraschend, dass nun eine komplette Staffel der "John Bishop Show" bestellt wurde. In acht Folgen wird er neben Bühnenact auch Musiker wie Florence + the Machine und Leona Lewis empfangen. Mehr zu tun bekommt derweil Davina McCall. Channel 4 schickt auch im kommenden Winter wieder Promis in Skigebiete und verlängert damit das von McCall moderierte "The Jump" in eine dritte Staffel. Zuvor sieht man sie aber bei ITV. Dort wird sie in "Life At The Extreme" in vier Folgen um die Welt reisen und Orte zeigen, an denen Menschen nicht leben können. Ihre Reise führt sie unter anderem in die Arktis. Bei ITV arbeitet man außerdem an einer neuen Show für Jonathan Ross. Anfang der Woche wurde ein Pilot zu einer neuen Show mit ihm aufgezeichnet, die eine Mischung aus Koch- und Panelshow mit zwei Promi-Teams, die ihr Wissen aus dem Bereich Essen & Trinken unter Beweis stellen müssen, sein soll.

UK-Quoten-Update

Poldark© Mammoth Screen Limited 2015
Nach nur fünf Folgen verlängerte BBC One sein Drama "Poldark" Anfang des Monats bereits um eine zweite Staffel - und wie die Zahlen des Staffelfinales nun zeigen, war dies durchaus die richtige Entscheidung. 5,87 Millionen Zuschauer verfolgten im Schnitt die vorerst letzte Folge, womit im Vergleich zur Vorwoche noch einmal 400.000 Zuschauer hinzugewonnen werden konnten und ein guter Marktanteil von 25,4 Prozent erreicht wurde. Noch besser lief es am frühen Abend aber sogar für den Dauerbrenner "Countryfile", der sogar 6,39 Millionen Zuschauer und starke 34,5 Prozent erreichte und "Celebrity Square" bei ITV in die Schranken wies. Die Show sahen dort nur 2,04 Millionen Zuschauer, womit schwache 10,7 Prozent erreicht wurden. Besser lief es anschließend für "Vera", das 4,70 Millionen Zuschauer sahen (20,8 Prozent). Am Montag verlor "Safe House" im Vergleich zum Auftakt eine Woche zuvor ordentlich, schlug sich mit 4,57 Millionen Zuschauern und 21,4 Prozent aber noch immer wacker. Bereits am Dienstag endete "Ordinary Lies" bei BBC One durchaus ordentlich mit 4,79 Millionen Zuschauern und 22,7 Prozent - die Champions League sahen am gleichen Abend gerade einmal 1,89 Millionen Zuschauer, womit nur magere 11,2 Prozent zu holen waren.

Britain's Got Talent© ITV
Äußerst gute Quoten erreichte das Finale von "MasterChef" am Freitag. Nachdem die Ausgabe am Mittwoch bereits tolle 5,10 Millionen Zuschauer erreichte, konnte die Kochshow zum Finale noch einmal kräftig zulegen und steigerte sich auf 5,85 Millionen Zuschauer und tolle 27,5 Prozent - in der Spitze schalteten zur Verkündigung des Siegers sogar 6,60 Millionen Zuschauer ein, was einem Marktanteil von 31,1 Prozent entspricht. Noch immer ein Hit ist unterdessen "Gogglebox", das am Freitag bei Channel 4 wieder tolle 2,77 Millionen Zuschauer und 13,5 Prozent unterhielt - und das, obwohl "Marvel's Agents of SHIELD" mit nur 610.000 Zuschauern und miesen 3,1 Prozent zuvor vollkommen versagte. Die erfolgreichste Sendung lief in dieser Woche derweil wenig überraschend wieder bei ITV: "Britain's Got Talent" kratzte dort an der Zehn-Millionen-Marke und versammelte 9,95 Millionen Zuschauer vor der Röhre. Der Privatsender erreichte damit extrem starke 46,3 Prozent. Zuvor steigerte sich bereits "Ninja Warrior UK" auf sehr gute 4,46 Millionen Zuschauer und 24,5 Prozent.