Top Gear mit Chris Evans© BBC/Channel 4
Mit der Vorstellung von Chris Evans als neuen Moderator von "Top Gear" trat bei manchem vielleicht etwas Ernüchterung ein: Es ist wieder keine Frau. Doch ausgeschlossen ist dies trotzdem nicht. Evans hat bereits betont, dass die Sendung definitiv auch eine weibliche Co-Moderatorin haben werde und er gerade dies als Änderung beim Format durchsetzen möchte. Bis die Co-Moderatoren feststehen, dürfte es aber noch dauern. Laut Evans, der für "Top Gear" übrigens die Moderation der "One Show" aufgibt, wird es ein offenes Casting geben. Die letzte Ausgabe von "Top Gear" mit der bisherigen Besetzung wird am Sonntag laufen, dann teilweise allerdings schon ohne Jeremy Clarkson. Den Studioteil werden Richard Hammond und James May alleine präsentieren. May bekommt noch dazu eine neue Autoshow bei BBC Two. Gemeinsam mit Kate Humble und Ant Anstead wird er durch "Building Cars Live" führen und dafür hinter den Kulissen des Mini-Werks in Oxford drehen.

Channel 4 Ident© Channel 4
Chris Evans wird derweil nicht nur für BBC Two und "Top Gear" vor der Kamera stehen, sondern auch für Channel 4. "TFI Friday" wird dort nach dem sehr erfolgreichen Special vor anderthalb Wochen nun tatsächlich mit einer vollen Staffel wiederbelebt. Die bunte Unterhaltungsshow soll noch in diesem Jahr mit acht Folgen ins Programm zurückkehren, die von Chris Evans moderiert werden. "TFI Friday" lief in den 1990ern bereits bei Channel 4 und wurde schon damals fünf Staffeln lang von Evans moderiert. Der Privatsender ITV hat derweil die Zusammenarbeit mit Ben Shephard verlängert, und das sehr deutlich: Sein Nachmittagsquiz "Tipping Point" wurde gleich um zwei Staffeln bzw. über dreihundert Folgen verlängert. "Tipping Point" wird damit noch bis mindestens 2017 im Programm bleiben. Außerdem hat ITV eine neue Sport-Gameshow angekündigt. In Koratien wird man "Eternal Glory" drehen und dort acht mehr oder weniger prominente Sportler in sechs Folgen in verschiedenen Challenges gegeneinander antreten lassen. "Eternal Glory" hat seinen Ursprung in Norwegen; die britische Version wird von Richard Bacon moderiert.

Netflix© Netflix
Der Streamingdienst Netflix hat bereits vor einiger Zeit auch eine britische Eigenproduktion angekündigt und wird sich darin dem Leben der Queen widmen. Nun konnte Netflix ein äußerst prominentes Gesicht für "The Crown" verpflichten: Matt Smith, bis vor zwei Jahren noch Gesicht der Kultserie "Doctor Who", wird in der Netflix-Produktion den jungen Prince Philip spielen. Neben Smith sind bereits Claire Foy als Queen Elizabeth II. und John Lithgow als Winston Chruchill bestätigt. Die Serie, in der es in jeder Staffel um ein Jahrzehnt der Regentschaft gehen soll, lässt sich der Streamingdienst Berichten zufolge rund 100 Millionen Dollar kosten. Premiere feiert die Serie weltweit im kommenden Jahr.

ITV© ITV
Bereits im Jahr 2006 lief die letzte Folge von "Prime Suspect" mit großem Erfolg bei ITV. Bald zehn Jahre später will der Sender nun wieder an den Erfolg der Serie anknüpfen und hat mit "Tennison" ein Prequel angekündigt. In "Tennison" soll es um die Anfänge von Ermittlerin Jane Tennison in den 1970er Jahren gehen. In sechs Folgen soll gezeigt werden, wie Tennison den Aufstieg in der Metropolitan Police schaffte. Wer die junge Jane Tennison spielen wird, ist noch unbekannt. In "Prime Suspect" wurde Tennison von Helen Mirren dargestellt. Unterdessen hat ITV auch eine Zusammenarbeit mit Hans Rosenfeldt, kreativem Kopf hinter "The Bridge", angekündigt. Für den Privatsender wird Rosenfeldt die neue Krimiserie "Marcella" schreiben. Die Serie soll den Charme der skandinavischen Krimis nach Großbritannien übertragen und sich der Psyche einer Ermittlerin, die alleine an einem Serienmord arbeitet, widmen. Acht Folgen sind angekündigt, gedreht wird ab Herbst rund um London. Auf Korfu wird derweil ab September eine andere Serie gedreht: "The Durrells" auf Basis der Korfu-Memoiren von Gerald Durrells. "The Durrells" wird in den 1930ern spielen und die Geschichte von Louisa Durrell erzählen, die nach dem Tod ihres Mannes mit ihren vier Kindern nach Korfu zieht, um dort ein neues Leben zu beginnen - sich dort aber zahlreichen Herausforderungen stellen muss.

ITV2 Ident Büro© ITV
Die neue Jury steht fest, die neuen Moderatoren auch, nur wer den ITV2-Ableger von "The X Factor" künftig moderieren wird, das war bislang noch unklar. In diesen Tagen wurden die neuen Moderatoren nun aber vorgestellt. Künftig präsentieren Rochelle Humes und Melvin Odoom "The Xtra Factor" im Anschluss an die Hauptshow. Melvin Odoom führt derzeit bei Kiss FM durch die Morgensendung, Rochelle Humes wurde als Sängerin der Bands S Club 7 und The Saturdays bekannt und leistet sich künftig ein familieninternes Casting-Duell: Während sie nun für die ITV-Show vor der Kamera steht, führt ihr Ehemann Marvin Humes durch "The Voice UK" bei BBC One. Sarah-Jane Crawford, die in der Vergangenheit durch "The Xtra Factor" führte, arbeitet derweil nun mit E! Entertainment zusammen. Der Promi-Kanal sucht in einem offenen Casting erstmals einen Moderator für UK und Irland und hat Crawford dabei als Unterstützerin engagiert. Bewerben kann man sich auf der Webseite, der Gewinner wird im Oktober verkündet.

UK-Quoten-Update

BBC One Ident© BBC One
Bei seinen neuen Serien beweist BBC One derzeit überhaupt kein glückliches Händchen. "The Interceptor" verlor mit der zweiten Folge noch einmal eine knappe Million und landete am Mittwoch bei nur noch 2,82 Millionen Zuschauern. Mehr als äußerst dürftige 13,9 Prozent waren für den erfolgsverwöhnten Sender damit nicht drin. Noch mieser sieht es aber am Sonntagabend aus. "Jonathan Strange and Mr Norrell" bewegt sich dort kein bisschen nach oben und verharrt bei nur 1,59 Millionen Zuschauern. Aus deutscher Sicht ist es da fast schon bemerkenswert, dass BBC One angesichts von sehr katastrophalen 7,4 Prozent trotzdem durchhält und die Serie nicht aus dem Programm nimmt. Am Samstag sah es derweil auch für das Unterhaltungsprogramm nicht gut aus. Obwohl es derzeit keine starke Show-Konkurrenz bei ITV gibt, konnte BBC One gerade einmal 2,63 Millionen Zuschauer und unterdurchschnittliche 17,3 Prozent mit "Prized Apart" erreichen.

ITV© ITV
Einen tollen Einstand feierte dagegen am Sonntag die neue ITV-Serie "Black Work" mit Sheridan Smith. 5,81 Millionen Zuschauer verfolgten die erste Folge zur besten Sendezeit und bescherten ITV damit einen stolzen Marktanteil von 27,1 Prozent. Zeitversetzt sahen bei ITV+1 zusätzlich rund 400.000 Zuschauer zu, womit 2,6 Prozent erreicht wurden. Trotz größerer Verluste kann man derweil auch bei Channel 4 noch zufrieden sein. "Humans" verlor zwar eine dreiviertelmillion Zuschauer, unterhielt damit aber bei der zweiten Folge noch immer gute 2,67 Millionen. Der Marktanteil lag mit 12,4 Prozent meilenweit über dem Senderschnitt. Die Sitcom "Vicious" tut sich montags bei ITV derweil schwer. Nur 2,18 Millionen Zuschauer schalteten in dieser Woche ein; dies entspricht einem Marktanteil von 10,7 Prozent. Richtig stark lief es derweil für die Fußballweltmeisterschaft in Kanada. BBC Three erreichte mit dem Spiel zwischen England und Norwegen am Montag 1,39 Millionen Zuschauer und damit einen außerordentlichen Marktanteil von 10,7 Prozent.