Sky© Sky
Nicht zuletzt auf Serien beruht das New Golden Age of Television, was man auch beim Bezahlsender Sky erkannt hat. Dort erreichte das Staffelfinale von "Game of Thrones" kürzlich insgesamt 3,10 Millionen Zuschauer über alle Plattformen und damit so viele wie noch nie eine Sendung aus der Unterhaltungssparte des Pay-TV-Unternehmens. Das macht bei Sky offensichtlich Lust auf mehr: Künftig will man nicht mehr nur mit US-Serien punkten, sondern auch verstärkt mit großen Eigenproduktionen und dabei auf das europäische Sky-Netzwerk setzen. 35 eigenproduzierte Serien sollen im Laufe der nächsten drei Jahre starten und Sky zum "European Powerhouse for TV Content" machen, wie Sky-CEO Jeremy Darroch in diesen Tagen verkündete. Verweisen konnte er dabei auf die bereits erfolgreich angelaufenen Serien "Fortitude" und dem italienischen "1992", die beide erstmals in allen fünf Sky-Märkten liefen. Noch im Herbst soll der Krimi "The Last Panthers" anlaufen, für das kommende Jahr ist außerdem bereits "The Young Pope" mit Jude Law und Diane Keaton als Koproduktion mit HBO und Canal+ angekündigt.

The Voice UK© BBC/Talpa
"The Voice UK" steht wie keine andere Sendung für die Diskussion um die Zukunft der BBC und dem Regierungswunsch, dass die öffentlich-rechtliche Anstalt künftig nur noch Genres abdeckt und Shows entwickelt, die nicht auch in ähnlicher Form bereits bei privaten Anbietern laufen. Entsprechend ist die Zukunft der Show mehr als ungewiss – zumindest bei BBC One. Zwar ist für Anfang kommenden Jahres bereits eine neue Staffel angekündigt, dann endet der derzeitige Vertrag zwischen der BBC und Talpa allerdings. Ob dieser seitens des Senders noch einmal verlängert wird, ist angesichts der derzeitigen Diskussion und der Sparauflagen mehr als fraglich. Ein Aus der bekannten und sehr erfolgreichen Marke "The Voice UK" muss dies allerdings lange nicht bedeuten. Der Privatsender ITV soll laut "Sun" bereits großes Interesse angemeldet haben, um die Casting-Lücke zwischen "Britain's Got Talent" und "The X Factor" im Frühjahr zu füllen. Die Verhandlungen sollten bei einem BBC-Verzicht recht einfach sein: Talpa gehört seit Jahresbeginn ohnehin bereits ITV. Dass der Privatsender gerne eine weitere Castingshow im Programm hätte, ist nicht neu. Ursprünglich sollte bereits zu Beginn dieses Jahres "Rising Star" laufen. Nachdem die Show auch in Deutschland floppte, beerdigte man sie aber noch vor dem Start (Hintergrund).

BBC One Ident© BBC One
Die Romanze "Last Tango in Halifax" hat sich in den vergangenen Jahren zu einem soliden Erfolg bei BBC One gemausert; entsprechend wurde bereits im Februar eine vierte Staffel bestellt. Diese soll offensichtlich zugleich aber auch die letzte sein, wie Hauptdarstellerin Anne Reid nun durchschimmern ließ. "Das wird unser vierter Durchlauf sein und ich denke, das ist genug", sagte sie der "Radio Times" und verwies darauf, dass sie und Serienpartner Derek Jacobi ursprünglich sogar nur zwei Staffeln drehen wollten. "Ich hasse es, wenn Sendungen zu lange laufen und ein blasses Imitat des Originals werden", begründet Reid ihre Meinung. Definitiv vorbei ist die Abenteuershow "Prized Apart" mit Emma Willis. In der Regel schaffte es die Show am prestigeträchtigen Samstagabend noch nicht einmal, mehr als drei Millionen Zuschauer zu unterhalten. Entsprechend wurde nun auch nach der ersten Staffel bereits erwartungsgemäß der Stecker gezogen.

ITV© ITV
Deutlich kürzer als gewohnt wird die fünfte Staffel der Krimiserie "Scott & Bailey", die in Großbritannien bei ITV zuhause ist und hierzulande bei ZDFneo läuft. Hatte die vergangene Staffel noch acht Folgen, so werden Suranne Jones und Lesley Sharp ab September nur noch drei neue Folgen drehen. Auch am Konzept wird leicht gedreht und nur ein einziger Fall mit fortlauender Handlung über alle Folgen hinweg erzählt. Inhaltlich drehen sich die neuen Folgen um eine Ermittlung, die in Verbindung mit dem Internet, wo User mit Morden prahlen, steht. In eine andere Richtung entwickelt sich bei der Folgenzahl "Poldark". Die neuen Folgen werden ebenfalls ab September gedreht - dafür entstehen sogar zwei zusätzliche Folgen, wie Hauptdarsteller Aidan Turner im Gespräch mit der "Huffington Post" verriet. Die zweite Staffel von "Poldark" wird damit nun zehn statt acht Folgen umfassen.

Big Brother Timebomb© Channel 5
Am Ende kommt alles so wie von der "Sun" schon im Frühjahr spekuliert: Channel 5 lässt in der neuen Staffel von "Celebrity Big Brother" die USA gegen das United Kingdom antreten. Wenn die Promi-Variante des großen Bruders noch diesen Monat an den Start geht, dann werden britische wie amerikanische Promis gleichermaßen das im Stile der beiden Länder dekorierte Haus beziehen und verschiedenen Aufgaben und Challenges gegeneinander antreten. Der genaue Starttermin für "Celebrity Big Brother: UK vs USA" steht derzeit noch nicht fest. Aus den USA importiert Channel 5 derweil Anfang kommenden Jahres die Show "Lip Sync Battle", die dort beim ebenfalls zu Viacom gehörenden Sender Spike läuft. Künftig werden also auch britische Promis ihre Lippen synchron zu den Songs ihrer Idole bewegen dürfen. Geplant sind zunächst acht halbstündige Folgen.

UK-Quoten-Update

Humans© AMC
"Humans" feierte im Juni mit knapp dreieinhalb Millionen Zuschauern bereits einen fulminanten Start und unterhielt damit so viele Zuschauer, wie es seit 2002 keine neugestartete Serie mehr bei Channel 4 schaffte. Bis zum Finale gingen zwar einige Zuschauer verloren, mit 2,24 Millionen Zuschauern war die Serie am vergangenen Sonntag aber für Channel 4 noch immer ein voller Erfolg. 10,8 Prozent wurden mit "Humas" erreicht – angesichts dieser Zahlen ist eine zweite Staffel mittlerweile übrigens beschlossene Sache. Alles andere als zufriedenstellend performte "The Interceptor" in den vergangenen Wochen mittwochs auf BBC One und daran sollte sich auch zum (Staffel-)Finale in der vergangenen Woche nichts ändern. Zwar legte die Serie leicht zu, enttäuschte mit nur 2,30 Millionen Zuschauern völlig und kam nicht über desolate 11,8 Prozent hinaus. Eine Verlängerung käme hier mehr als nur überraschend. Zuvor tat sich schon "Don't Tell The Bride" mit 14,1 Prozent schwer, die neue Staffel von "The Sheriffs Are Coming" war davor mit 3,18 Millionen Zuschauern und 17,3 Prozent noch das stärkste Glied.

ITV© ITV
Weil die BBC mit "The Great British Bake Off", das ab dieser Woche mittwochs wieder für deutlich bessere Quoten sorgen dürfte, erfolgreich ist, versucht sich nun auch der Privatsender mal wieder an einem Format mit Wettbewerbscharakter – auch noch das Element des Backens zu übernehmen, traute man sich aber nicht und sucht nun schlicht einen "BBQ Champ". Das traf zum Start am Freitag aber nur auf mäßiges Interesse bei den Zuschauern. 2,29 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge, womit durchschnittliche 12,8 Prozent erreicht wurden. Besser lief es zur gleichen Zeit für BBC One, wo "Ripper Street" seine Fernsehpremiere feierte. Die neue Staffel wurde von Amazon produziert und ist dort schon lange abrufbar, in der alten Heimat BBC One schalteten dennoch noch 3,73 Millionen Zuschauer ein (20,8 Prozent). Ähnlich wie "BBQ Champ" schlug sich derweil auch ein anderer ITV-Neustart. Die Reality-Reihe "Flockstars" startete am Donnerstag mit nur 2,39 Millionen Zuschauern und 12,9 Prozent. Zumindest etwas besser lief es am Montag für die Reality-Show "Travel Guides", die am Montag startete. Mit 2,66 Millionen Zuschauer erreichte der Neustart 14,1 Prozent der Zuschauer.