Channel 5 Ident© Channel 5
Bei der Eröffnung des etwas anderen Freizeitparks Dismaland bat der Künstler Banksy um Entschuldigung für "den Mangel an bedeutsamen Jobs, globaler Ungerechtigkeit und Channel 5". Beim Privatsender, der seit über einem Jahr nun zur amerikanischen Viacom gehört, reagierte man nicht wirklich gelassen auf dieses Statement. Channel-5-Boss Ben Frow sagte gegenüber dem Guardian, dass er gekränkt sei. Man solle das Programm und die Formate seines Senders schauen und dann urteilen. "Wenn wir beschissene Sendungen über schreckliche Leute machen würden, würden diese nicht als Zuschauer zurückkehren", rechtfertigt Frow die Inhalte seines Senders und verweist darauf, dass fragwürdige Titel wie "Psycho Pussies: When Cats Attack" notwendig seien, um Zuschauer zu ködern. Quote scheint für Frow dabei entscheidender zu sein, womit sich Banksy erst recht bestätigt fühlen sollte: Frow verweist darauf, dass sein Sender den Marktanteil in der Jahreshälfte gesteigert habe und insbesondere beim jungen Publikum besser abschneidet als Wettbewerber.

BBC Two© BBC Two
BBC Two arbeitet an einer neuen Serie auf Basis von China Miévilles Roman "The City & The City". Der Science-Fiction-Kriminalroman – und damit dann auch die Serie – handelt vom Mordkommissar Tyador Borlú, der in Besźel eine Frauenleiche auf einem Müllberg unter einer Matratze findet und nach schwieriger Ermittlung herausfindet, dass es sich um eine ausländische Studentin handelt, die offenbar in politische Unruhen zwischen Besźel und der Nachbarstadt UI Qoma verwickelt war. BBC Two hat Mammoth Screen, das bereits für den Erfolg "Poldark" verantwortlich zeichnete, beauftragt, aus diesem Roman eine vierteilige Sci-Fi-Thrillerserie zu machen. Wer die Hauptrolle spielen soll, ist jedoch noch nicht entschieden. Konkreter sind die Pläne zu einem einmaligen Film zur Kultsitcom "Dad's Army". Während das Kino-Remake bereits für das kommende Jahr angekündigt ist, dreht BBC Two unter dem Titel "Making Dad's Army" nun einen Film, der sich rund um den Erfolg der Sitcom dreht. Shane Richie aus "EastEnders" übernimmt darin die Rolle des Bill Pertwee, mit an Bord sind auch Paul Ritter und Richard Dormer ("Game of Thrones").

BBC One Ident© BBC One
Russel T Davies widmet sich dagegen im kommenden Jahr William Shakespeare und kann sich einen kleinen Traum erfüllen, wenn nicht sogar einen "Sommernachtstraum": Davies wird im kommenden Jahr Shakespeare's Drama "A Midsummer Night's Dream" ins Fernsehen hieven und bekommt dafür einen Primetime-Sendeplatz im Hauptprogramm. Schon immer habe er dies für die BBC machen wollen, so Davies beim Edinburgh International TV Festival mit einem klaren Votum: Nur die BBC könne ein Stück wie dieses für die ganze Familie mitten im Herzen der Primetime inszenieren. Produzieren wird Davies die anderthalbstündige Fernsehfassung in der walisischen Hauptstadt Cardiff. Beim TV Festival wurde BBC One übrigens zum Channel of the Year ausgezeichnet. Der Sender konnte sich dabei doppelt freuen, denn auch der Titel Programme of the Year ging mit "Happy Valley" an den öffentlich-rechtlichen Sender. Der Produzent der Serie, Red Production Company, wurde außerdem als Production Company of the Year prämiert.

Olivia Colman© ITV
Olivia Colman, vor allem bekannt als toughe, aber zugleich zerbrechliche Polizistin aus "Broadchurch", bekommt gemeinsam mit Julian Barratt eine neue Sitcom bei Channel 4. Dabei handelt es sich um die dunkle Comedy "Flowers", die der Sender bereits Ende vergangenen Jahres pilotierte und nun in eine volle Staffel schickt. In der Sitcom geht es um die Flowers und die wackelige Ehe zwischen Vater Maurice, einem Kinderbuchautor, und Musiklehrerin Deborah, die von Colman verkörpert wird. Maurice hat Probleme seine dunklen Geheimnisse zu verheimlichen, während Deborah davon überzeugt ist, dass er eine schwule Affäre führt – und zu allem Überfluss leben auch seine Mutter samt deren Zwillinge Amy und Donald mit im Haus, die beide um das gleiche Mädel buhlen. Eingeplant ist "Flowers" für das kommende Jahr. Ernster wird ein vierteiliges Drama des Senders: Unter dem Titel "National Treasure" wird bei Channel 4 derzeit an einem Drama gearbeitet, das auf der Operation Yewtree basiert, in der gegen Persönlichkeiten wie Jimmy Savile wegen Kindesmissbrauchs ermittelt wurde.

Downton Abbey© ITV
Nicht mehr lange, dann wird der Vorhang bei "Downton Abbey" für immer fallen. Während bereits lange klar ist, dass die letzte Folge an Weihnachten gesendet wird, stand der Starttermin der letzten Staffel noch aus. Nun hat ITV ihn aber gemeinsam mit einem ersten Trailer, der bereits Abschiedsstimmung vermittelt, bekannt gegeben: Los geht es am 20. September wie gewohnt am Sonntagabend – dann übrigens direkt im Anschluss an "The X Factor". ITV geht hier einen ungewöhnlichen Schritt und hat alle Sendetermine der Castingshow veröffentlicht, was in UK, wo gerne kurzfristig angekündigt wird, tatsächlich untypisch ist. Die Hoffnung von ITV: Wenn die Sendetermine lange bekannt sind, könnte die BBC ja so nett sein und ein direktes Duell mit dem deutlich stärkeren "Strictly Come Dancing" vermeiden. Fix ist dadurch aber bereits, dass "The X Factor" ab dem 20. September mit zweistündigen Ausgaben auf den Sonntag ausweichen wird, weil der Samstag mit Rugby gefüllt wird. Statt zehn gibt es diesmal außerdem nur sieben Live-Shows.

UK-Quoten-Update

The X Factor© ITV
Ob man bei den schon in der vergangenen Woche angekündigten Sendedaten bereits geahnt hat, dass "The X Factor" in diesem Jahr mit neuem Line-Up deutlich schwächer starten wird? 7,11 Millionen Zuschauer sahen die erste Ausgabe am Samstagabend. Das entspricht knapp zwei Millionen Zuschauer weniger als noch beim Auftakt der vergangenen Staffel. Seit der dritten Staffel im Jahr 2006 startete "The X Factor", das auch mit schlechten Kritiken zu kämpfen hat, nicht mehr mit derart niedrigen Werten – auch wenn 35,9 Prozent natürlich noch immer ein stolzer Wert ist, den andere Sendungen erst einmal erreichen müssen. Die nächste bittere Pille folgte aber sogleich am Sonntag: Mit 5,94 Millionen Zuschauern wurde ein Wert erzielt, der beim "Guardian" bereits als Allzeittief gehandelt wird. Auch der Marktanteil sackte noch einmal kräftig auf 27,7 Prozent herab. Direkt vor der Castingshow tat sich am Sonntag auch in dieser Woche "Animal Mums" mit nur 1,88 Millionen Zuschauern und 10,9 Prozent schwer und kam nicht gegen "Big Blue Live" von BBC One, das 4,23 Millionen Zuschauer und 24,1 Prozent unterhielt, heran. "The Trials of Jimmy Rose" schlug sich nach dem "X Factor" mit 3,81 Millionen Zuschauern und 18,9 Prozent dagegen relativ ordentlich und konnte sich gegen "Partners in Crime" durchsetzen. Das Drama mit David Walliams sahen bei BBC One nur miese 16,2 Prozent.

The Great British Bake Off© BBC
"The X Factor" hat längst nicht mehr das Zeug dazu, den Titel der beliebtesten Show sein Eigen zu nennen. Das zeigte sich auch in dieser Woche wieder eindrucksvoll: Mit der eigentlich reichlich unspektakulären Suche nach guten Bäckern, die beim "Great British Bake Off" aber schlicht unfassbar gut inszeniert ist, wurden wieder knapp zehn Millionen Zuschauer erreicht. 9,57 Millionen Zuschauer verfolgten die aktuellste Ausgabe und bescherten BBC One damit einen fabelhaften Marktanteil von 43,0 Prozent. ITV hatte dagegen mit "Foyle's War" keine Chance und erreichte am Mittwoch nur 9,9 Prozent am Hauptabend. Channel 4 kann sich derweil über einen guten Start für "Educating Cardiff" freuen. Die Reality-Doku erreichte bereits am Dienstag ordentliche 1,58 Millionen und damit einen guten Marktanteil von 7,8 Prozent.

Celebrity Big Brother 2015© Channel 5
Am vergangenen Donnerstag schickte Channel 5 abermals mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten ins "Big-Brother"-Haus. Der Auftakt von "Celebrity Big Brother" startete mit 2,15 Millionen Zuschauern und konnte damit 12,2 Prozent der Zuschauer für sich gewinnen. Das waren zwar knapp eine Million weniger als bei der Winter-Staffel, allerdings ist die Sommerstaffel traditionell schwächer. Am Freitagabend tat sich "Celebrity Big Brother" dann bereits deutlich schwerer – und das, obwohl nach noch nicht einmal 24 Stunden Kandidatin Tila Tequila bereits rausgeworfen wurde, weil sie bereits vor zwei Jahren Sympathien für Hitler äußerte. Den Einzug von Bobby Davro und Janice Dickinson interessierte dennoch deutlich weniger Zuschauer: Die zweite Show der Staffel sahen 1,39 Millionen Zuschauer, was 7,6 Prozent entspricht. Am Samstag waren es nur noch 6,6 Prozent, am Sonntag gar nur 5,1 Prozent. Am Montag berappelte sich die Realityshow wieder etwas und steigerte sich auf 1,43 Millionen Zuschauer und 6,9 Prozent.