Danny Cohen© BBC
Die kommenden Monate werden angesichts der Forderungen der Politik und der starken Sparauflagen nicht die leichtesten für die BBC, auf Stabilität hinter den Kulissen kann man bei der öffentlich-rechtlichen Anstalt nun aber trotzdem nicht setzen. Sehr überraschend hat Fernsehchef Danny Cohen am Dienstag nämlich seinen Abschied bekannt gegeben. Bereits Ende November nimmt Cohen bei der BBC seinen Hut. Cohen begann seine Karriere zunächst bei Channel 4, wo er verschiedene Positionen inne hatte und bis zu seinem Wechsel zur BBC den Jugendsender E4 leitete. 2007 übernahm er dann die Leitung von BBC Three, ehe er drei Jahre später die Kontrolle über BBC One übernahm. Im Mai 2013 wurde Cohen dann Direktor der kompletten Fernsehsparte der BBC. In den vergangenen Monaten hatte Cohen in dieser Funktion unter anderem die schwierige Aufgabe, den Online-Wechsel von BBC Three zu verteidigen. Sorgen um seine eigene Zukunft muss sich Danny Cohen nicht machen: Er wechselt andernorts in eine Führungsposition, schweigt aber noch über seinen neuen Arbeitgeber und seine genaue Funktion. Den Posten des Fernsehdirektors bei der BBC wird übergangsweise Mark Linsey, bislang für Unterhaltung zuständig, übernehmen.

Harry Potter und der Feuerkelch© RTL II
"Harry-Potter"-Filme bekommt man heutzutage zwar auch schon recht günstig, doch für das Bezahlfernsehen ist der Zauberlehrling offensichtlich noch immer etwas Besonderes. Sky wird, ähnlich wie in der Vergangenheit mit "James Bond" der Fall, dem Kindheitshelden nun einen der Filmsender widmen. Am 24. Oktober wird Sky Movies Greats neun Tage lang zu Sky Movies Harry Potter, der allerdings nicht mit allzu viel Material aufwarten kann. Gesendet werden letztlich nämlich nur die acht Spielfilme, die durch kleinere Specials mit Blicken hinter die Kulissen ergänzt werden. Online werden alle Filme außerdem ein Jahr lang exklusiv über die Sky-Dienste abzurufen sein. Derweil hat sich Sky auch mit Disney auf einen neuen Vertrag geeinigt. Teil dieses Deals ist auch der neue "Star-Wars"-Streifen "The Force Awakens", der damit exklusiv bei Sky laufen wird; gleiches gilt für die Pixar-Filme "Inside Out" und "The Good Dinosaur", die damit bereits neun Monate nach der Kinopremiere gesendet werden können. Der auf mehrere Jahre geschlossene Deal festigt die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen: Sky Movies Disney wird weiterhin bestehen bleiben und auch die Sender Disney Channel, Disney XD und Disney Junior werden in Zukunft weiterhin über die Sky-Plattform senden. Über die On-Demand-Dienste soll es zukünftig außerdem mehr Disney-Inhalte geben.

Piers Morgan© CNN
Morgan am Morgen: Bereits vor rund einem Monat ließ Piers Morgan durchblicken, dass er in Verhandlungen mit ITV stehe und künftig das Frühstücksfernsehen präsentieren soll. Nun ist der Deal tatsächlich fix, bereits in Kürze muss der gescheiterte CNN-Talker seinen Wecker deutlich früher stellen. Seine ersten Einsätze hat Piers Morgan nämlich bereits im November. Künftig wird er drei Mal pro Woche "Good Morning Britain" an der Seite von Susanna Reid präsentieren. Ob dies den Quoten der Sendung, die nie so richtig in Fahrt kam, helfen wird, muss sich allerdings erst noch zeigen. Bei ITV wird es übrigens auch am Sonntagmorgen Veränderungen im Programm geben. Robert Peston wechselt nämlich von BBC News zum Privatsender und wird in seiner neuen Rolle als Political Editor auch eine eigene TV-Sendung erhalten. Sonntagmorgens lädt er fortan zur Talkshow "Peston on Sunday". Als Political Editor folgt Peston bei ITV auf Tom Bradby, der künftig die renovierten "ITV News at Ten" präsentieren wird. Auch in der Nachrichtsendung wird Peston dann gelegentlich als Kommentator auftreten.

Sky1 Ident© BSkyB
Kurios: Channel 4 und Sky haben beide am Montag Dokumentationen zu schottischen Gefängnissen angekündigt. Während sich Sky1 auf den ersten und letzten Tag der Gefangenen konzentriert und dafür auch bereits den Titel "Prison: First & Last 24 Hours" gefunden hat, wird Channel 4 auf festinstallierte Kameras setzen und einen Blick hinter die Kulissen des Gefängnisalltages geben. Die noch namenlose Doku wird sich entsprechend auch auf ein Gefängnis, die Polmont Young Offenders Institution, beschränken, während Sky1 bei seinem Format gleich Gefangene in vier Gefängnissen begleitet. Los geht "Prison: First & Last 24 Hours" bereits am 28. Oktober auf Sky1, Channel 4 hat noch keinen Starttermin angekündigt. Zumindest hinter den Kulissen wird Channel 4 übrigens in Zukunft wieder mit Sacha Baron Cohen zusammenarbeiten. Cohen, der unter anderem mit "Da Ali G Show" über Channel 4 bekannt wurde, startet gemeinsam mit Andrew Newman die neue Comedy-Produktionsfirma Spelthorne Community Television und konnte gleich zum Start Channel 4 als Partner gewinnen. Der Sender investiert geschätzte ein bis zwei Millionen Pfund in eine Minderheitsbeteiligung an der neuen Firma und soll mit Rat und Tat zur Seite stehen.

UK-Quoten-Update

The Great British Bake Off© BBC
"The Great British Bake Off" hat am Mittwoch geschafft, was in diesem Jahr selbst den großen Castingshows, Serien oder gar Fußballspielen noch nicht gelang: Sie unterhielt weit über dreizehn Millionen Zuschauer und wurde damit zum bislang erfolgreichsten Format des Jahres. Im Schnitt sahen 13,40 Millionen Zuschauer das Finale der kleinen, aber äußerst feinen Backshow, die damit einen sensationellen Marktanteil von 54,8 Prozent einheimste – damit erreichte der "Bake Off" mit dem Finale noch einmal über eine Million Zuschauer mehr als vor einem Jahr und wohlgemerkt geht es nur um die Overnights, über den iPlayer werden noch etliche Zuschauer hinzukommen. In der Spitze sahen die Entscheidung zwischen Nadiya Hussain und Tamal Ray sogar 14,50 Millionen Zuschauer. Charlotte Moore, die den Sender BBC One leitet, kommentierte die sehr guten Quoten entsprechend treffen mit "Event television at its best!". Das starke Finale half im Anschluss auch der Serie "Doctor Foster", das extrem zulegen konnte und 7,80 Millionen Zuschauer unterhielt. BBC One schlug sich damit auch um 21:00 Uhr noch super und erreichte einen Marktanteil von 36,4 Prozent, während ITV mit "Midwinter of the Spirit" zur gleichen Zeit nur jämmerliche 5,7 Prozent ansprach.

The Walking Dead© FOX
Und noch einen Rekord gab es in diesen Tagen: Der britische Ableger von FOX darf sich über einen neuen Senderrekord freuen und wie in Deutschland war dafür auch "The Walking Dead" verantwortlich. Die Premiere der sechsten Staffel sahen am Montagabend 854.000 Zuschauer. FOX erreichte damit nicht nur einen starken Marktanteil von 4,4 Prozent, sondern gleich so viele Zuschauer wie noch nie in der Sendergeschichte. Zusammen mit der zeitversetzten Nutzung dürfte "The Walking Dead" in den nächsten Tagen erfahrungsgemäß aber sogar noch die Zwei-Millionen-Marke knacken. Am gleichen Abend übertrug derweil ITV das letzte Qualifikationsspiel für die EM der Fußballherren und konnte damit keine allzu starken Quoten erreichen. Die komplette Übertragung inklusive der Rahmenberichterstattung sahen nur 3,98 Millionen Zuschauer, womit der Marktanteil nicht über 19,7 Prozent hinaus kam – eigentlich ein guter Wert, für ein Fußballspiel aber doch etwas wenig. Besser lief es für den Privatsender am Donnerstag mit der Premiere der neuen Serie "Unforgotten". Die Krimiserie startete mit 4,53 Millionen Zuschauern sehr gut und erzielte einen Marktanteil von 22,5 Prozent.

Strictly Come Dancing© BBC
Die Tanzshow "Strictly Come Dancing" konnte am Samstag ordentlich zulegen und erreichte mit 8,91 Millionen Zuschauern ein neues Staffelhoch. Die Show wurde am Vorabend in der Spitze von knapp zehn Millionen Zuschauern gesehen und markierte im Schnitt einen tollen Marktanteil von 43,5 Prozent. Im Anschluss besserte sich auch "Doctor Who" wieder etwas auf nun 4,42 Millionen Zuschauer und 22,6 Prozent – allerdings hatte es die Sci-Fi-Serie auch mit harmloserer Konkurrenz als zuletzt zu tun. Nachdem schon im Vorfeld klar war, dass England der Schritt ins Viertelfinale nicht mehr gelingen kann, war das Interesse am Spiel gegen Uruguay nämlich recht verhalten. Nur noch 3,49 Millionen Zuschauer schalteten entsprechend die Rugby-WM am Samstagabend ein; noch eine Woche früher waren es mehr als doppelt so viele. Der Marktanteil bewegte sich mit 17,3 Prozent entsprechend nach unten. Am Sonntag hatte ebenfalls "Strictly Come Dancing" die Nase vorn. 8,09 Millionen Zuschauer sahen die Results-Show auf BBC One, während sich 7,14 Millionen Zuschauer für "The X Factor" entschieden. "Downton Abbey" besserte sich anschließend minimal auf 7,04 Millionen Zuschauer und sehr gute 30,3 Prozent.