Sky© Sky
Anfang des Monats kündigte der Bezahlsender Sky unter dem Hashtag #SetTVFree und einem Spot, in dem die technischen Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte vorgestellt wurden, ein neues Projekt an, das am Mittwochmorgen nun offiziell vorgestellt wurde. Das im Vorfeld unter dem Namen "SkyQ" durch die Medien gekreiste neue Angebot umfasst dabei gleich mehr als bloß einen neuen Receiver: Sky führt zwar tatsächlich eine neue Set-Top-Box ein, hat das Angebot aber deutlich vielseitiger aufgebaut. Die Menüführung ist nun an Streaminganbieter angelehnt und deutlich bildgewaltiger. Außerdem wird es über SkyQ möglich sein, fünf Programme gleichzeitig im ganzen Haus auf unterschiedlichen Screens laufen zu lassen und parallel dazu noch vier Signale aufzuzeichnen. Als Fernbedienung dient fortan ein Touchpad, für Handys soll es außerdem eine App geben. Kleiner Nebeneffekt für Internetkunden: Jede Box dient zusätzlich als WLAN-Verstärker.

Sky© Sky
Mit einem zusätzlichen Feature hat es Sky wohl vor allem auf Kunden des Streaminganbieters Netflix abgesehen: Während sich die Amerikaner bis heute mit großem Selbstvertrauen weigern, einen Offline-Modus bereitzustellen, wird es mit SkyQ erstmals möglich sein, Aufnahmen direkt auf das Tablet runter zu laden und so auch unterwegs Zugriff auf Serien und Co. zu haben. Einen ähnlichen Schritt ging vor wenigen Monaten bereits Amazon mit seinem Angebot Instant Video. Die neue SkyQ-Box wird außerdem bereits für 4K-Sendungen (Ultra HD) gewappnet sein, allerdings wird es zum Start zu Jahresbeginn noch keine entsprechenden Inhalte geben. Auch über den Preis schweigt sich Sky offiziell noch aus und will ihn pünktlich zum Start bekannt geben. Als neues "Super-Premium-Paket" wird SkyQ aber im oberen Preissegment noch über Sky HD angesiedelt sein. Britische Medien gehen davon aus, dass SkyQ rund 13 Pfund, also etwa 19 Euro, zusätzlich kosten wird. Je nach Abonnement kostet das gesamte Sky-Angebot damit fortan stolze 100 Pfund, was umgerechnet etwa  142 Euro entspricht.

Channel 4 London© DWDL
Noch immer ist die Zukunft von Channel 4 ungewiss. Offenbar werden die Privatisierungspläne seitens der Regierung noch immer stark verfolgt – meint zumindest David Abraham, Geschäftsführer des Senders, der davon erzählt, dass bei der Regierung Interessenten aus dem Ausland und heimische Investoren ein- und ausgehen. In einem Pressegespräch warnte Abraham am Montag nun noch einmal vor den Folgen einer Privatisierung. Abraham wies darauf hin, dass ein Investor die Erträge nicht wieder ins Programm investieren würde, sondern an die Anleger und Anteilseigner ausschütten würde. So wäre künftig kein Raum mehr für Serien wie "Catastrophe", "Chewing Gum", "Toast of London" und "Fresh Meat". Der Raum für Experimentierfreude würde nach Ansicht Abrahams zudem erheblich sinken. Und, das wird vielleicht auch die Politik etwas stärker interessieren: Auch für die Nachrichten des Senders sieht der Chef von Channel 4 keine große Perspektive im Falle einer Privatisierung und verweist auf die privaten Konkurrenten ITV und Channel 5, die in der Vergangenheit immer um weniger Pflichtprogramme mit der Medienbehörde Ofcom verhandelten. Derzeit sendet Channel 4 jeden Abend noch eine einstündige Nachrichtensendung.

The X Factor© ITV
Die Nerven bei den Machern der Castingshow "The X Factor" müssen derzeit blank liegen: Die Quoten befinden sich im Sinkflug, bei Kritikern kommt die aktuelle Staffel überhaupt nicht an – und seitdem mehr oder weniger klar ist, dass mit "The Voice" künftig die größte Konkurrenz im eigenen Sender laufen wird, zählen die britischen Kollegen in der Presse das Format auch regelmäßig an. Am Wochenende bekamen die Zuschauer diese offensichtlich angespannte Lage auch on-air zu spüren. Da wäre einerseits ein böser Grammatikfehler: In einem zur Dramaturgie eingespielten Film stand in großen Lettern "Who's time is over?" anstelle von "Whose time is over?". Und dann vergeigte auch Moderator Olly Murs, der nach Meinung vieler nicht an den bisherigen Moderator Dermot O'Leary heran kommt und damit ohnehin bereits einen schweren Stand hat, gegen Ende der Show seinen Einsatz und schickte etwas voreilig bereits eine Kandidatin nachhause, bevor das Ergebnis des "Dead Lock" überhaupt bekannt gegeben wurde. Während ITV offiziell noch immer über den Erwerb von "The Voice UK" schweigt, hat derweil der erste Juror bereits seinen Abschied verkündet. Ricky Wilson ist nicht davon überzeugt, dass die Show nach dem Senderwechsel noch die gleiche ist und wird "The Voice UK" mit dem Abschied von BBC One im kommenden Jahr verlassen.

BBC One Ident© BBC One
Im Oktober sollte Show-Altmeister Sir Bruce Forsyth eigentlich seine neue Variety-Show "Bruce's Hall of Fame" produzieren – musste nach einem Sturz allerdings ins Krankenhaus und konnte die Aufzeichnung selbst nicht übernehmen. Anstelle des 87-Jährigen übernahm dann kurzerhand Alexander Armstrong, Moderator der Show "Pointless". Jetzt hat die BBC auch einen Sendeplatz für die Sendung, die kurzerhand in "Bruce's Hall of Fame with Alexander Armstrong" umgetauft wurde, gefunden. Zur Weihnachtszeit wird die bunte Varietyshow mit Auftritten von Catherine Tate, Kimberley Wyatt ("Pussycat Dolls"), Comedian Katherine Ryan und anderen Gästen ausstrahlen. Auch Bruce Forsyth soll in der Sendung einen Auftritt haben und einen seiner Showbiz-Helden feiern.

ITV© ITV
Der Privatsender ITV setzt in der Weihnachtszeit unterdessen bekanntlich auf "The Sound of Music" und hat nun auch die prominente Besetzung bekannt gegeben. Demnach auch Maria Friedmann und Mel Giedroyc ("The Great British Bake Off") Teil der Live-Show sein. Für die Hauptrolle wurde zuvor bereits Kara Tointon bestätigt. Nach dem Erfolg der ersten Staffel hat ITV außerdem in diesen Tagen eine Fortsetzung der Krimiserie "Unforgotten", die am Donnerstag mit 3,39 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 15,3 Prozent endete, bestellt und wird dafür auch wieder mit Autor Chris Lang zusammenarbeiten. Die erste Staffel handelte von einem knapp vierzig Jahre zurückliegenden Mordfall, der durch einen Knochenfund wieder neu aufgerollt wurde. Details zur zweiten Staffel stehen noch aus, laut Lang soll es aber eine neue Geschichte mit lange vergrabenen Geheimnissen sein. Details zum Cast und Dreh werden ebenfalls erst später bekannt gegeben. Die Auslandsvermarktung von "Unforgotten" übernimmt übrigens BBC Worldwide.

UK-Quoten-Update

Lewis© ITV
Bereits am vergangenen Dienstag lief beim Privatsender die letzte Folge des Oxford-Krimis "Lewis". Das Finale der Krimiserie konnte zwar nicht ganz an frühere Höchstwerte anknüpfen, lief mit 3,77 Millionen Zuschauern aber trotzdem solide. Mit 17,9 Prozent rangierte die Serie deutlich über dem Senderschnitt und war abseits der Soaps das beliebteste Format des Tages. Verbessert hat sich am gleichen Abend auch etwas der "Great Pottery Throw Down" auf BBC Two. Der öffentlich-rechtliche Sender, der mit dem Format an die Erfolge des "Bake Off" anknüpfen will, unterhielt mit der Show 2,06 Millionen Zuschauer und erreichte damit einen Marktanteil von9,8 Prozent. Am Mittwoch startete dann bei Channel 4 die finale Staffel der "Peep Show". David Mitchell und Robert Webb erreichten mit dem Auftakt der letzten Staffel lediglich 1,09 Millionen Zuschauer, bewegten sich mit 6,4 Prozent aber dennoch über dem Senderschnitt.

Children in Need© BBC
Anlässlich des zwanzigsten Jubiläums des Spendenmarathons schickt RTL hierzulande am kommenden Freitag erstmals auch eine Comedy-Gala für den guten Zweck auf Sendung. Inspiration dazu holte man sich offensichtlich aus Großbritannien, wo traditionell zu "Children in Need" im Rahmen einer langen Comedy-Gala aufgerufen wird. Am Freitag war es nun wieder soweit und mit 7,69 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 35,8 Prozent war die Gala auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Am erfolgreichsten war BBC One mit dem Format gegen 20:30 Uhr, als 8,65 Millionen Zuschauern einen "Star-Wars"-Gag mit Sir Alan Sugar sahen. Während der Nachrichten um 22:00 Uhr wechselten 2,86 Millionen Zuschauer zu BBC Two, wo die Gala fortgesetzt wurde; anschließend sahen dann noch 1,73 Millionen Zuschauer den letzten part bei BBC One.

Strictly Come Dancing© BBC
Auch am Samstag lief es für BBC One wieder äußerst gut. 10,20 Millionen Zuschauer verfolgten dort die Tanzshow "Strictly Come Dancing", die damit einen grandiosen Marktanteil von 45,8 Prozent erzielte und deutlich vor "The X Factor" landete, das lediglich 6,27 Millionen Zuschauer und 28,6 Prozent ansprach. Als sich beide Shows überschnitten, verfolgten 9,57 Millionen Zuschauer lieber "Strictly", während sich 5,13 Millionen Zuschauer für die ITV-Castingshow entschieden. Am Sonntag konnte ITV selbst mit dem Auftakt von "I'm A Celebrity ... Get me Out Of Here!" nicht an "Strictly" herankommen. Die erste Ausgabe des Dschungelcamps verfolgten 9,49 Millionen Zuschauer, was 42,8 Prozent entspricht. "Strictly Come Dancing" brachte es am gleichen Abend aber sogar auf 10,55 Millionen Zuschauer und 43,5 Prozent. Die Entscheidungsshow vom "X Factor" sahen derweil 7,18 Millionen Zuschauer. Am Montag triumphierte diesmal ITV dank des Dschungelcamps, das dort von 8,18 Millionen Zuschauern bzw. 34,6 Prozent verfolgt wurde.