Top Gear 2016© BBC
Die von den britischen Medien ziemlich aufgebauschten Dreharbeiten der Sendung "Top Gear" im Umfeld des Kenotaphs in London, über die wir in der vergangenen Ausgabe des UK-Updates berichteten, haben nun doch noch ein Nachspiel. Fortan ist Clare Pizey, Leiterin des Bereichs Factual Entertainment bei der BBC, für die kultige Autoshow verantwortlich. Pizey hat nun die redaktionelle Verantwortlichkeit inne, während Hauptmoderator Chris Evans offiziell für die kreative Führung verantwortlich ist. Einer der bisherigen "Top-Gear"-Moderatoren heuert übrigens wieder bei der BBC an. James May wird beim kleinen BBC Four durch ein neues Format führen, in dem er Heimwerkertipps gibt. Von "James May: The Reassembler" sind zunächst drei halbstündige Folgen geplant, einen Ausstrahlungstermin gibt es aber noch nicht.

BBC Two© BBC Two
Noch in diesem Jahr wird Louis Theroux mit zwei Dokumentationen zur BBC zurückkehren. Der Journalist wird sich in "Drinking to Oblivion" mit Alkoholabhängigkeit auseinandersetzen und dabei Zeit mit Patienten im King's College Hospital verbringen. Theroux will in der Doku zeigen, dass es für Betroffene gar nicht so einfach ist, ihre Sucht abzulegen. Die andere Doku von Theroux hört auf den Namen "Brain Injury". Auch hierbei wird Theroux Zeit mit Betroffenen und Mitarbeiter des Brain Injury Rehabilitation Trust verbringen und einen Einblick in das Leben Betroffener Patienten und Familien geben. Beide Dokus sollen bei BBC Two laufen. Auch der Jugendkanal BBC Three hat unterdessen zwei neue Dokus angekündigt und legt den Fokus dabei ebenfalls auf Abhängigkeiten, legt dabei den Schwerpunkt aber auf Drogen. In "Chasing Dad" erzählt ein Sohn von der Heroinabhängigkeit seines Vaters; diese Doku soll im Frühling freigeschaltet werden. "The Last Days of Legal Highs" beschäftigt sich derweil mit einem neuen Gesetz, das den Verkauf legaler Rauschmittel einschränken wird. Die Doku wird ab dem 5. April, einen Tag vor Inkrafttreten des Gesetzes, zum Abruf bereitstehen.

Channel 4 / NetflixVerliert Channel 4 etwa doch die Ausstrahlungsrechte an "Black Mirror"? Im vergangenen Jahr kündigte Netflix überraschend an, die einstige Channel-4-Serie mit einer längeren dritten Staffel fortzusetzen. Damals bemühte sich Channel 4 sehr zu betonen, dass der Sender für UK auch weiterhin die Erstausstrahlungsrechte besitze. Der "Guardian" berichtet nun, dass die Beziehungen zwischen dem Sender und Produzent Endemol Shine fast vollständig zum Erliegen gekommen seien. Channel 4 streitet dies ab und verweist darauf, dass Endemol Shine einige der wichtigsten Formate des Senders produziert. Ein Sprecher des Produktionshauses bestätigte dem "Guardian" in Bezug auf "Black Mirror", dass man sich noch immer mit Channel 4 in Gesprächen befinde. Dies zu kommentieren, sei aus kommerzieller Sicht zu sensibel, so der vielsagende Zusatz. Kurze Unsicherheit herrschte in diesen Tagen auch bei "Happy Valley". Nachdem es zunächst hieß, dass es eine dritte Staffel geben werde, diese aber aufgrund anderer Verpflichtungen der Hauptdarstellerin Sally Wainwright noch länger auf sich warten lassen werde, sorgte am Montag kurzzeitig eine Meldung für Irritationen, wonach sich Wainwraight keine dritte Staffel vorstellen könne. Ein Sprecher für "Happy Valley" beruhigte gegenüber "Digital Spy": Die Schauspielerin sei definitiv wieder an Bord.

Channel 5© Channel 5
Der Privatsender Channel 5 schraubt etwas an seinem Abendprogramm und führt eine neue Talkshow ein. Rylan Clark-Neal, der für den Sender bereits durch "Big Brother's Bit on the Side" führt und bei ITV eine kleine Promi-Rubrik bei "This Morning" hat, wird künftig in einer eigenen Sendung prominente Gäste empfangen. Für Channel 5 ist dies ein durchaus bemerkenswerter Schritt: Seit dem Ende der "Jack Docherty Show" im Jahr 1999 hat der Kanal das Feld der unterhaltsamen Talkshows komplett der Konkurrenz überlassen. Für den Männerkanal Spike hat sich Channel 5 indes die Rechte an "Powers" gesichert. Die bereits um eine Staffel verlängerte Playstation-Serie startet im Mai bei Spike. Die Serie ist dabei nicht zu verwechseln mit "Power", der Serie von 50 Cent. Auch die hat nun aber ein britisches Zuhause: Netflix hat sich die Rechte gesichert und wird beide Staffeln mit insgesamt 18 Folgen am 1. April seinen britischen Kunden freischalten.

BBC Breakfast© BBC
In einer an sich eher ruhigen Nachrichtenwoche haben die britischen Kollegen großen Gefallen an einem Vorwurf der früheren "Countryfile"-Moderatorin Miriam O'Reilly gefunden. O'Reilly beobachtete, dass bei Doppelmoderationen die Frau aus Sicht der Zuschauer stets auf der rechten Seite sitzt, während der männliche Part der Sendung auf der linken Seite Platz nimmt. Besonders fiel ihr dies bei "BBC Breakfast" auf, wo der neue Moderator Dan Walker trotz weniger Erfahrung und jüngeren Alters wie sein Vorgänger ebenfalls in der linken Bildhälfte sitzt. Ihr Vorwurf: Der linke Platz hat größere Prestige, ein Mann würde nach Denkweise in manchen Newsrooms mehr Autorität versprühen und daher stets diesen Platz füllen, was die Fernsehdamen zu Co-Moderatoren herabstuft. Diverse Moderatoren haben humorvoll auf diese recht kuriose Sexismus-Debatte reagiert: Die Kollegen des ITV-Frühstücksfernsehens "Good Morning Britain" haben live on air die Sitzreihenfolge getauscht, auch bei der BBC-Vorabendshow "The One Show" saß Moderatorin Alex Jones nun auf der linken Seite.