Scott & Bailey© ITV
Manchmal ist das Ende näher als man denkt: "Scott & Bailey" werden bereits in der kommenden Woche zum letzten Mal ermitteln. Das gab der Privatsender ITV in diesen Tagen bekannt, auch wenn man angesichts stets guter Quoten beim Sender nicht sehr glücklich darüber zu sein scheint. ITV spricht davon, dass es eine kreative Entscheidung der Macher gewesen sei, die Serie nach dem aktuellen Drei-Teiler zu beenden, man den Schritt aber natürlich respektiere. Die Krimiserie mit Suranne Jones und Lesley Sharp, die hierzulande bei ZDFneo ausgestrahlt wird, endet damit nach fünf Jahren und fünf Staffeln.

BBC One Ident© BBC One
Nachschub für Krimifans wurde aber bereits angekündigt, wenn auch von BBC One. Dort wurde das neue Drama "In The Dark" angekündigt, das von Danny Bocklehurst ("Ordinary Lies", "Shameless") geschrieben wird und wofür bereits MyAnna Buring als Hauptdarstellerin verpflichtet wurde. Die Serie entsteht auf Basis der von Mark Billingham geschriebenen Kriminalromane rund um Helen Weeks. Über vier Folgen hinweg geht es um zwei Fälle, die Helen Weeks, gespielt von Buring, gemeinsam mit ihren Partner Paul Hopwood, der von Ben Batt verkörpert wird, gelöst werden müssen und Geheimnisse aus frühester Kindheit an den Tage bringen. Mit einer Ausstrahlung ist im kommenden Jahr zu rechnen. Bei der schon länger angekündigten Serie von Anthony Horowitz wird BBC One übrigens neue Wege gehen. Die Serie "New Blood" wird als erstes Primetime-Drama ihre Premiere im BBC iPlayer feiern und erst zu einem späteren Zeitpunkt im linearen Programm ausgestrahlt. Da die Serie sich vor allem mit der jungen Generation beschäftigt, sei dies ein sehr guter Schritt, freut sich Hoorowitz. Der BBC iPlayer wird am kommenden Wochenende übrigens erstmals für Dritte geöffnet. Auf der Streamingplattform gibt es dann diverse Sendungen zur Shakespeare-Season, die nicht von der BBC stammen.

The Durrells© ITV
Gute Nachrichten gibt es auch für Freunde der "Durrells". Bereits im Sommer wird eine zweite Staffel der Serie gedreht, wie Darstellerin Keeley Hawes in der Show von Graham Norton ankündigte. Gedreht wird wieder auf Korfu, wo Gerald Durrell vier Jahre lang mit seiner Familie lebte. "The Durrells" startete erst Anfang des Monats beim Privatsender ITV, schoss dort mit über acht Millionen Zuschauern (inklusive zeitversetzter Nutzung) aber auf Anhieb durch die Decke. Seit September 2014 startete beim Privatsender kein Drama mehr so erfolgreich. Eine Folge steht noch aus, weiter wird es danach dann wohl im kommenden Frühjahr gehen. Auf ihre Kosten kommen bei ITV aber auch Freunde von Reality-Formaten. Lady Colin Campbell, die im vergangenen Herbst im britischen Dschungelcamp war, bekommt beim Privatsender nun ein eigenes Format. ITV begleitet die Autorin beim Umzug in die Burg Goring in Sussex. In "The Lady in Castle" werden im Rahmen des Sommerprogramms dann unter anderem die Renovierungsarbeiten erzählt.

UKTV© UKTV
Dass John Whittingdale kein großer Freund der BBC ist, wurde an dieser Stelle bereits häufig thematisiert, u.a. als der Kulturstaatssekretär die Finanzierung der Gebührenbefreiuung für Senioren von der Staatskasse auf die BBC umwälzte – der dadurch jährlich rund 750 Millionen Pfund fehlen. Nun hat Whittingdale es auch auf den kommerziellen Arm abgesehen. Über BBC Worldwide ist die öffentlich-rechtliche Anstalt noch immer an UKTV beteiligt. UKTV betreibt diverse Spartenkanäle wie Dave und W, viele davon im Pay-TV, und gehört zu den aufstrebenden Unternehmen im britischen Fernsehmarkt. Ein Drittel der Erlöse erzielt BBC Worldwide mittlerweile über seine 50-prozentige Beteiligung am Unternehmen. Geht es nach Plänen von Whittingdale, soll damit aber künftig Schluss sein. Einem Bericht zufolge wird derzeit überlegt, einen Verkauf der Anteile zu erzwingen – wobei die Hälfte der Verkaufserlöse dem Staat zugute kommen sollen. Zuletzt hatte Scripps, das die andere Hälfte an UKTV hält, vor zwei Jahren eine halbe Milliarde Pfund für die Anteile geboten. Die BBC lehnte aber ab – auch weil der Gebührenzahler letztlich davon profitiert, dass die zusätzlichen Einnahmen von zuletzt 230 Millionen Pfund im Jahr in neue Produktionen investiert werden können.

BBC Plaza© DWDL
Whittingdale schielt dabei offensichtlich nur auf den kurzfristigen Effekt durch einen Verkauf. Ob es letztlich zu dieser Auflage kommt, wird sich im Mai zeigen, wenn das White Paper zur Erneuerung der BBC Charter veröffentlicht wird. Darin könnte es dann auch um Änderungen im News-Bereich und Kinderfernsehen gehen. 100 Millionen Pfund soll die BBC hier aktuellen Planungen zufolge für unabhängige Dienstleister locker machen, die im Gegenzug dann die Sendungen für das Kinderfernsehen und, ein deutlich drastischerer Schritt, die Produktion der lokalen Nachrichtensendungen im Hauptprogramm übernehmen sollen. Damit möchte Whittingdale offenbar einmal mehr die Privatwirtschaft stärken und zugleich einen öffentlich-rechtlichen Konkurrenten in den lokalen Märkten ausschalten. Die privaten Medien scheinen dies auf journalistisch merkwürdige Weise zu honorieren: Whittingdale macht derzeit wegen einer Sex-Affäre Schlagzeilen, verschiedene Titel ließen sich aber ungewöhnlich viel Zeit um darüber zu berichten und bliesen dies, ebenfalls untypisch, zunächst nicht zum großen Skandal auf. Die "Newsnight" der BBC berichtete etwa, dass vier Tageszeitungen bereits in den letzten zwei Jahren zum Thema recherchierten, ihre Ergebnisse aber lieber doch nicht öffentlich machten.