ITV© ITV
Die Lust an historischen Stoffen ist auch ITV offenbar noch nicht vergangenen. Derzeit soll der Privatsender an einer Adaption des viktorianischen Romans "Vanity Fair" (im Deutschen "Jahrmarkt der Eitelkeit") von William Makepeace Thackeray arbeiten, berichtet der "Mirror". Für die Produktion, die der Sender selbst noch nicht kommuniziert hat, soll ITV demnach mit den Machern des BBC-Hits "Poldark" zusammenarbeiten. "Vanity Fair" ist ein Gesellschaftsroman, welcher die junge Frau Becky Sharp auf ihrem ambitionierten Weg in die Gesellschaft und finanzielle Sicherheit begleitet. Das Werk wurde bereits mehrfach von der BBC adaptiert und wurde 2004 mit Reese Whiterspoon auch auf die große Leinwand gebracht. Holly Willoughby wird unterdessen für ITV eine neue Datingshow moderieren. Das Konzept der neuen Sendung steckt dabei eigentlich bereits im Titel: "Meet the Parents". Über Für und Wider wird nicht der partnersuchende Single entscheiden, sondern die Kontrolle komplett seinen Eltern überlassen. Wenn das nicht nach großer Liebe klingt.

BBC One© BBC
Unklar ist unterdessen die Zukunft von "Wallander". Die am vergangenen Samstag gestarteten neuen Folgen werden eigentlich als die letzten der Serie gehandelt. Hauptdarsteller Kenneth Branagh will davon aber offensichtlich noch nichts wissen und sagte kürzlich, dass es sich für ihn noch nicht anfühle, als sei es das letzte Mal – was freilich auch auf Sentimentalität zurückzuführen sein kann. Dass die Vorlage von Henning Mankell mittlerweile sehr ausgeschöpft ist, ist aber auch ihm bewusst. Klar ist unterdessen, dass "Witless" weitergehen wird. Die Comedy mit Kerry Howard und Zoe Boyle startete erst im vergangenen Monat bei BBC Three, wurde nun aber bereits verlängert. Wem die Comedy gefallen hat, wird dies sicher freuen: Die erste Staffel endete nämlich mit einem Cliffhanger. Daneben hat BBC Three auch seinen ersten größeren Einkauf seit dem Wechsel ins Web angekündigt. BBC Three hat sich die Rechte an der australischen Serie "Cleveman" gesichert und setzt dabei wohl vor allem auf Fans von "Game of Thrones". In der Serie spielt "GoT"-Darsteller Iain Glen nämlich die Hauptrolle.

The X Factor© ITV
ITV geht neue Wege bei "The X Factor", wohl auch um der Castingshow wieder neues Leben einzuhauchen. Erstmals können sich Sänger oder Menschen, die sich für solche halten, nun auch über Facebook bewerben. Interessenten können sich derzeit über das soziale Netzwerk für einen entsprechenden Platz bewerben und mit etwas Glück dann am kommenden Sonntag im 1-zu-1-Videostream mit den Producern aus dem Wohnzimmer heraus performen. Bei ITV möchte man den schon länger anhaltenden Abgesang der Castingshow übrigens nicht mitstimmen. Fernsehdirektor Kevin Lygo sprach sich nun für eine lange Zukunft mit "The X Factor", aber auch "Britain's Got Talent" und "I'm A Celebrity" aus. Jeder in der Fernsehbranche würde seinen Sender um diese Formate beneiden und solange es keinen neuen Hit mit mehr als sieben Millionen Zuschauern gebe, werde man alles dafür tun, die alten Shows frisch zu halten. Dass die Castingshows aber natürlich auch viel Raum und Budget einnehmen, die einen größeren neuen Hit eventuell verhindern, bleibt dabei offenbar unbedacht, denn Lygo plant noch mindestens fünf Jahre mit "The X Factor" und Co. Erste Spekulationen gibt es unterdessen nun rund um "The Voice UK", das ja Anfang des Jahres erstmals bei ITV läuft. Laut "The Sun" soll Ex-Beatle Paul McCartney einer der neuen Coaches sein.

YouTube© Rego Korosi (CC BY-SA 2.0)
Die Alphabet-Tochter YouTube hat Gerüchte zurückgewiesen, wonach die Videoplattform an den Rechten der Premier League interessiert sei. Man sei kein Käufer von Rechten, sondern gut darin Inhalte so weit wie möglich zu verbreiten, sagte ein Sprecher. Die Spekulationen kamen auf, nachdem YouTube kürzlich eine Kooperation mit BT Sports eingegangen ist und das Finale der "Europa League" live übertragen hat. BT hatte sich beim Erwerb ja verpflichtet, das Finale auch frei empfangbar zu senden und ist nach Kritik, wonach die Übertragungen zu wenige Zuschauer erreichten, diese ungewöhnliche Kooperation eingegangen. Dies sorgte für Rekordwerte: 2,2 Millionen Zuschauer verfolgten das Finale, wobei 1,6 Millionen Zuschauer es im Pay-TV sahen und 606.000 Zuschauer den Pop-Up-Kanal BT Showcase über Freeview einschalteten. In der Spitze waren zusammengenommen 3,6 Millionen Zuschauer dabei, Pub-Besucher wie immer nicht mit eingerechnet. Wie viele Zuschauer über YouTube hinzu kamen, ist unklar; Experten gehen von bis zu einer Million aus. Auch das Finale der "Champions League" wird YouTube wieder streamen.

Sky News© Sky
Der Nachrichtensender Sky News beschränkt sich im Internet künftig auf den Heimatmarkt. Die erst vor vier Jahren gestartete US-Version der Internetpräsenz wird wieder eingemottet, wie der "Guardian" berichtet. Dem Bericht zufolge erreicht die US-Version ohnehin nur rund eine halbe Million Visits im Monat, während die britische Variante auf über zwanzig Millionen Besuche kommt – zwölf Prozent davon übrigens aus den Staaten von Nutzern, die die britische Variante offenbar bislang schon bevorzugten. Dort soll aber natürlich auch weiterhin über Geschehen in den USA berichtet werden. In die andere Richtung bewegt sich unterdessen Vice. "Vice News" hat fortan keine eigene Redaktion mehr in London und wird aus den Staaten gefüllt – einen Monat, nachdem Vice Bestrebungen der Mitarbeiter, sich in der National Union of Journalists zu formieren, abgelehnt hat. Auch in den Staaten werden allerdings fünfzehn Stellen gestrichen. In Großbritannien soll "Vice News" auch in Zukunft aber noch über eine Crew für die lokale Videoproduktion verfügen.