Brexit© DWDL/Pohlig
Das Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union liegt nun bereits einige Wochen zurück und auch wenn die britische Regierung den Austritt noch nicht beantragt hat, folgen im Mediensektor nun die ersten Reaktionen. Der Privatsender ITV, welcher das Votum bereits unmittelbar nach der Wahl kräftig zu spüren bekam, hat ein Kostensenkungsprogramm angekündigt. In Folge des Brexit möchte ITV alleine im kommenden Jahr 25 Millionen Pfund einsparen und damit auf die unsichere wirtschaftliche Lage nach dem EU-Referendum regieren. ITV-Boss Adam Crozier hat erklärt, dass die Investitionen ins Programm davon nicht betroffen sein und die Betriebskosten in anderen Bereichen gesenkt werden sollen. In den britischen Medien wird entsprechend von einem aber noch nicht bestätigten Stellenabbau ausgegangen.

Mrs Brown's Boys© BBC
Unterdessen hat der Brexit auch Auswirkungen auf eine konkrete Produktion: Das Sequel zu "Mrs Brown's Boys D'Movie", der Kinoverlängerung der beliebten BBC-Serie, wird erst einmal nicht entstehen. Ursprünglich war geplant, den Film in diesem Jahr zu produzieren. Doch der Absturz des Pfunds in Folge des EU-Referendums hat die Kosten für die Produktion zu stark steigen lassen. Sehr viel teurer sei die Produktion für das Studio nun, meint Autor und Darsteller Brendan O'Carroll und erklärte, dass die Produktion bis zur Stabilisierung des Pfunds verschoben wurde. Ein bisschen mehr wird die BBC in Kürze übrigens einnehmen: Die Schließung des sogenannten iPlayer-Schlupflochs wird zum 1. September vollzogen, ab dann müssen auch reine Online-Zuschauer Fernsehgebühren zahlen. Die BBC hofft auf Mehreinnahmen von rund 150 Millionen Euro. Ein wenig hat die BBC auch am Angebot gearbeitet: In einem nach eigenen Angaben weltexklusiven Versuch werden sämtliche linearen Sender nun auch im Livestream des BBC iPlayers wahlweise mit Untertiteln für Hörgeschädigte angeboten.

BBC One Ident© BBC One
"Jonathan Creek" war zeitweise schon nur noch mit Specials im Programm von BBC One zu sehen, brachte es vor zwei Jahren immerhin aber auch wieder auf eine kurze Staffel. Seitdem war es still um die Krimiserie. Nun kommt aber wieder Leben rein: Alan Davies hat bestätigt, dass erneut ein Special von "Jonathan Creek" produziert wird. Auch die BBC hat die Arbeiten an einer neuen Folge bereits kommuniziert. Das neunzigminütige Special soll die gruseligste Folge seit Bestehen der vor fast zwanzig Jahren gestarteten Reihe sein. Wann es laufen wird, wurde allerdings noch nicht gesagt, denkbar wäre aber eine Ausstrahlung zum zwanzigsten Jubiläum im kommenden Jahr. Über einen neuen Job kann sich derweil Hermione Norris ("Cold Feet", "Spooks") freuen. Norris wird eine Rolle in der neuen ITV-Serie "Innocent", einem Mystery-Drama, übernehmen und gemeinsam mit Lee Ingleby drehen. In der Serie, zu welcher die Dreharbeiten noch in diesem Monat starten werden, geht es um den von Ingleby gespielten David Collier, der nach dem Mord an seiner Frau Tara seit sieben Jahre im Gefängnis sitzt und auf seiner Unschuld beharrt. Norris spielt Taras Schwester Alice und ist überzeugt davon, dass er schuldig ist.

ITV© ITV
ITV hat eine neue Preisverleihung ins Leben gerufen und wird im Oktober erstmals die BAME Awards verleihen. BAME steht in diesem Fall für "Black, Asian and minority ethnic", mit der Preisverleihung möchte ITV also Diversity hervorheben und besondere Leistungen ehren. Bis Anfang September können die Zuschauer noch ihre Favoriten in diversen Kategorien wie Schauspiel, Sport und Comedy im Internet nominieren, am 12. Oktober findet die Verleihung der BAME Awards dann in London statt. Durch die Gala werden Alexha Dixon, Sängerin und ehemalige Jurorin von "Britain's Got Talent", sowie der frühere "News at Ten"-Moderator Sir Trevor McDonald führen. Unterdessen arbeiten Noel Edmonds und Keith Lemon offenbar an einer gemeinsamen Show und sollen auch schon einen Piloten aufgenommen haben, wenn man Sean Kelly von den "Storage Hunters" glauben mag. Viel mehr Details gibt es bislang aber noch nicht. Denkbar ist, dass es sich um einen Channel-4-Piloten handelt, von dem die "Radio Times" kürzlich bereits berichtete.

Channel 5© Channel 5
Das war mehr als nur unglücklich: Channel 5 musste noch in der vergangenen Wochen nach Protesten eine Folge der Kinderserie "Fireman Sam" offline nehmen. Konkret geht es um die siebte Folge der neunten Staffel, in der einer der animierten Charaktere Heißgetränke trägt und auf einem Stapel Papier ausrutscht. Das Problem an der Sache: Das Produktionsstudio hat anders als beabsichtigt nicht unleserliche Zettel auf dem Boden liegen gehabt, sondern den Charakter auf einen Ausschnitt aus dem Koran treten lassen. Bei HIT Entertainment, der Produktionsfirma, die auch für "Bob der Baumeister" und "Pingu" zuständig ist, entschuldigte man sich und erklärte, mit dem entsprechenden Animationsstudio nicht mehr zusammenarbeiten zu wollen. Durchaus kurios ist, dass diese Szene erst jetzt auffiel, lief die Folge doch bereits Anfang Oktober 2014 und war seither bei My5 zum Abruf verfügbar. Und noch skurriler: Mit Beschwerden musste sich am Ende die BBC auseinandersetzen. Über 1.000 Beschwerden trudelten bei der öffentlich-rechtlichen Anstalt wegen der Koranszene ein – obwohl die Serie ja bei der privaten Konkurrenz läuft. Bei der BBC erklärte man mit einem Schmunzeln entsprechend auch, dass man die Mails natürlich gerne an den Channel-5-Eigentümer Viacom weiterleiten werde.

Netflix© Netflix
Netflix hat den Starttermin der dritten Staffel "Black Mirror", die zugleich die erste des Streaminganbieters sein wird, bekannt gegeben. Die sechs neuen Folgen, die alle wieder von Charlie Brooker geschrieben wurden, werden am 21. Oktober freigeschaltet – und das nicht nur in Großbritannien, sondern weltweit. Die Folgenzahl irritiert zunächst, hatte Netflix doch ursprünglich angekündigt, gleich zwölf neue Folgen produzieren zu wollen. Denkbar ist daher, dass die neuen Folgen schlicht in zwei Blöcken freigeschaltet werden. Bislang war "Black Mirror" bei Channel 4 beheimatet und kam dort in zwei Staffeln auf gerade einmal sieben Folgen, sodass selbst die sechs angekündigten Folgen bereits eine große Steigerung sind. Einen Monat nach "Black Mirror" wird Netflix dann übrigens das nächste ehemals im britischen Fernsehen beheimatete Format fortsetzen. "Scrotal Recall" wird mit allen bekannten Schauspielern am 17. November bei Netflix starten, dann allerdings den neuen Namen "Lovesick" tragen. Auch diese Serie war zuletzt bei Channel 4 zu sehen.