Gerade erst hat das ZDF angekündigt, im November die "Topfgeldjäger" auf den Bildschirm zurückholen zu wollen - als Ersatz für die gefloppte Nachmittags-Talkshow mit Inka Bause. Grund genug, um sich mal die Quoten der Kockshows im deutschen Fernsehen genauer anzusehen. An der Spitze gibt es eine kleine Überraschung: "Grill den Henssler" ist mit den vier bislang ausgestrahlten Ausgaben die meistgesehene Sendung ihrer Art: 1,79 Millionen Zuschauer schalteten im Schnitt bei Vox ein - damit konnte die durchschnittliche Reichweite der Vorgänger-Show "Kocharena" zumindest leicht gesteigert werden.

Dass "Grill den Henssler" an der Spitze der Kochshow-Charts liegt, hängt aber auch damit zusammen, dass ein weiteres Vox-Format - nämlich "Das perfekte Dinner" - in diesem Jahr einige Schwächen an den Tag legte. Waren 2012 im Schnitt noch 1,97 Millionen Zuschauer dabei, so kam die tägliche Sendung im aktuellen Jahr bislang nicht über 1,76 Millionen hinaus. Gemessen am Marktanteil in der Zielgruppe ist das "Dinner" aber nach wie vor die Nummer eins, allerdings ging es auch hier von 10,1 Prozent auf aktuell 9,0 Prozent spürbar nach unten. Der Promi-Ableger kommt in diesem Jahr bislang sogar nur noch auf 1,46 Millionen Zuschauer sowie magere 6,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.

Zuschauer-Trend: Kochshows
Reichweiten gesamt

Kochshow-Vergleich© DWDL

Quelle: DWDL.de-Recherche

Damit musste sich "Das perfekte Promi Dinner" inzwischen - gemessen an den Gesamtzuschauerzahlen - sogar von "Lafer! Lichter! Lecker" überholen lassen. Die ZDF-Show konnte ihre Reichweite sogar gegenüber 2012 um fast 100.000 Zuschauer steigern. Woche für Woche sahen in diesem Jahr bislang 1,60 Millionen Zuschauer das Format. "Topfgeldjäger" - und damit das zweite Format mit Steffen Henssler - blieb unterdessen fast exakt auf dem Vorjahres-Niveau, schaffte vor dem Start von "Inka!" aber fast durchgehend nur einstellige Marktanteile am ZDF-Nachmittag, was eigentlich zu wenig für die Ansprüche des Senders ist. Als Ersatz für "Inka!" scheint's aber zu reichen. Das Schlusslicht im Koch-Ranking bildet übrigens Tim Mälzer, der durch den früheren Sendeplatz im Ersten fast 150.000 Zuschauer einbüßte und 2013 nur noch auf 820.000 Zuschauer kommt.

Unterm Strich zeigt vor allem das "Dinner" Verschleißerscheinungen - und zwar sowohl die tägliche Version als auch die Promi-Version. Nach mehr als sieben Jahren im Programm dürfte diese Entwicklung für Vox allerdings nicht ganz überraschend kommen.