Simon Cowell© FOX
Da war Simon Cowell offensichtlich etwas voreilig: Obwohl die dritte Staffel von "X Factor" die ohnehin schon enttäuschenden Quoten der zweiten Staffel nochmal deutlich unterboten hatte, verkündete er schon im Dezember, es werde eine vierte Staffel geben, allerdings mit komplett überarbeitetem Konzept. Dass das gar nicht so sicher ist, machte Fox-Entertainment-Chef Kevin Reilly dann im Januar deutlich. Und nun hat Cowell es schwarz auf weiß: "X Factor" wird es in den USA nicht mehr geben. "Ich hatte eine fantastische Zeit in den letzten zwölf Jahren, sowohl bei 'The X Factor' als auch bei 'American Idol'. Und ganz abgesehen davon, dass ich das Glück hatte, einige erstaunliche Talente zu entdecken, hat mich das amerikanische Publikum immer unglaublich willkommen geheißen (zumindest die meiste Zeit)", so Cowell in einem Statement. Langweilig dürfte Cowell nicht werden, er kehrt als Juror zum britischen "X Factor" zurück. Doch ein wenig am Selbstvertrauen dürfte es schon kratzen, dass das von ihm erfundene "X Factor", mit dem er "American Idol" noch übertreffen wollte, so schwach zu Ende ging. Die letzte Staffel kam noch auf ein Zielgruppen-Rating von 1,7 - weniger als die Hälfte der ersten Staffel, die auch schon unter den Erwartungen geblieben war.

Vampire Diaries© Warner Brothers
Bis zu den Upfronts, bei denen die Networks ihr Programm für die nächste Season präsentieren, ist es zwar noch lange hin. The CW hat aber schon den Großteil der Entscheidungen gefällt und gleich fünf Serien verlängert. Keine Überraschung ist dabei, dass die etablierten Serien "The Vampire Diaries", "Arrow" und "Supernatural" für eine weitere Staffel verlängert wurden - allesamt schlagen sie sich in dieser Saison gut, im Falle von "Arrow" und "Supernatural" sogar besser als im Vorjahr. Daneben wurden auch zwei Neustarts für eine zweite Staffel verlängert: Zum Einen das "Vampire Diaries"-Spin-Off "The Originals" und damit der erfolgreichste der Neustarts. Größte Überraschung ist die frühzeitige Verlängerung von "Reign". Die Serie kann den "Vampire-Diaries"-Schwung am Donnerstag eigentlich nur sehr bedingt nutzen, hält sich nun seit Monaten aber immerhin recht stabil. Offen ist nun nur noch das Schicksal von "The Tomorrow People" - das auf ähnlichem Quotenniveau wie "Reign" läuft, "Hart of Dixie" und "Beauty and the Beast". Letzteres läuft allerdings so schlecht, dass eine Verlängerung schon eine dicke Überraschung wäre.

HBO Logo© HBO
Nachdem den beiden Comedy-Serien "Hello Ladies" und "Family Trees" von HBO eine Abfuhr erteilt wurde, braucht der Pay-TV-Sender wieder Nachschub in diesem Genre. Dafür eignet sich ein Projekt namens "The Brink" ganz besonders, denn sowohl vor, als auch hinter der Kamera lesen sich die Namen der beteiligten Personen äußerst gut. Vor drei Monaten wurde der Pilot, der Tim Robbins, Jack Black und Pablo Schreiber ("The Wire") in den Hauptrollen zeigt, geordert. Das Projekt gefiel so sehr, dass HBO nun eine komplette Staffel in Auftrag gegeben hat, worin Robbins als Außenminister Walter Hollander, Black als US-Diplomat Alex Coppins und Schreiber als Navy-Pilot Zeke Callahan zu sehen sein werden. Die düstere Comedy-Serie über die drei ungleichen und gleichzeitig verzweifelten Männer, die während einer weltumspannenden Bedrohung versuchen, Krisenmanagement zu betreiben, stammt aus der Feder von Roberto Benabib ("Weeds") und seinem Bruder Kim. Als Regisseur fungiert zunächst Jay Roach ("Austin Powers"), des Weiteren ist Jerry Weintraub ("Ocean's"-Reihe) als ausführender Produzent mit an Bord. Beide konnten in der Vergangenheit für HBO-Projekte Emmys gewinnen.

Dwayne The Rock Johnson© david_shankbone/flickr (CC BY 2.0)
Passend zum Valentinstag könnte HBO Dwayne "The Rock" Johnson einen Strauß Blumen überreichen, das aber nicht nur, um die Wertschätzung des Senders zum Ausdruck zu bringen, sondern ihn vor allem als weiteren Neuzugang willkommen zu heißen. Mit "Ballers" bei HBO hat nämlich eine Dramedy eine Senderheimat gefunden, die den Sportler "The Rock" zudem in seiner ersten Serienhauptrolle zeigen wird. Wie viele Episoden bestellt wurden und welchen Sendetermin der ehemalige Wrestlingstar, der zuvor auch in der Welt des Footballs Erfahrungen sammeln konnte, bekommt, ist bislang nicht bekannt. Drehen wird sich die halbstündige Serie passenderweise um eine Gruppe aktiver und ehemaliger Footballspieler. Beteiligt ist bei "Ballers" auch Mark Wahlberg als einer der ausführenden Produzenten. Zudem kann HBO wenige Wochen nachdem Fox die Reality-Serie "Utopia" von John de Mol bestellt hat, nun auch ein Projekt in den eigenen Reihen begrüßen, das zwar den selben Namen trägt, aber sonst wenig damit gemein hat. Zusätzlich zu den Serien "The Brink" und "Ballers" hat der Sender nämlich nun auch "Utopia" bestellt, eine Drama-Serie über eine Gruppe von Graphic-Novel-Fans, die durch den Fund einer Fortsetzungsgeschichte in den Sog einer Verschwörung geraten. Bei dem Projekt, bei dem auch David Fincher beteiligt ist, handelt es sich wieder einmal um einen britischen Import. Dort lief die gleichnamige Serie vor knapp einem Jahr bei Channel 4 über den Bildschirm.

Alpha House© Amazon
Bei Fox hingegen kam es nun nach dem bekannt gegebenen Abschied des Senders von der Pilot Season zu einer Serienbestellung. Getroffen hat es dabei das Projekt "Last Man on Earth", welches, wenig überraschend, vom letzten Erdenbürger handelt. Über die Anzahl der Folgen und Details zur Handlung ist bislang noch nichts bekannt, nur, dass die Ausstrahlung für 2014/2015 geplant ist. Ebenfalls nicht bekannt, ist der Umfang der zweiten Staffel für die Serie "Alpha House" und inwiefern die Aussagen John Goodmans in einem Interview über eine zweite Staffel überhaupt Gültigkeit haben. Denn angeblich hat sich Amazon für eine Fortsetzung der Serie über die Wohngemeinschaft der vier amerikanischen Senatoren ausgesprochen und einen Zweitling bestellt.

lifetime© lifetime
Erst letzte Woche erteilte Lifetime der bitter böse inszenierten Comedy-Serie "Un-Real" grünes Licht, in der es um die Vorgänge hinter den Kulissen einer Dating-Show geht. Weiteren Zuwachs gibt es nun auch im Bereich Drama-Serien, denn der im September bestellte Pilot zu "The Lottery" lag in der Gunst des Senders und das Projekt erhielt nun eine erste Staffel mit zehn Folgen. Futuristisch-düster liest sich dabei der Plot der Serie, welcher in einer Zeit spielt, in der die natürliche Familienplanung zum Fremdwort und menschliche Fortpflanzung unmöglich wurde. Allerdings führt wissenschaftlicher Fortschritt dazu, dass diese Entwicklung durchbrochen werden kann - jedoch nur nur für 100 Auserwählte, womit die staatliche Lotterie die Bühne des Geschehens betritt. Intrigen und Verschwörungen wird es damit nicht nur bei "Un-Real" geben, sondern auch bei "The Lottery". Schluss ist hingegen nun wohl endgültig für "Drop Dead Diva", das am 23. März Premiere der sechsten Staffel feiern wird. Nachdem bei der Lifetime-Serie der Vorhang schon mal nach der vierten Staffel fiel, sie aber dann nochmals eine Rückkehr feiern konnte, zieht der Sender angesichts der schlechten Quoten nun endgültig einen Schlussstrich: nach der sechsten Staffel ist Schluss für das verstorbene Fotomodell im Körper der Anwältin Jane Bingum.

MTV Logo© MTV
Ebenfalls im September bestellt, wurden die Piloten "Finding Carter" und "Eye Candy" von MTV. Nachdem erst kürzlich das Familiendrama "Finding Carter" mit einer ersten Staffel bedacht wurde, darf sich nun auch "Eye Candy" über eine Serienbestellung freuen. Starten wird die Drama-Serie mit Thriller-Elementen zunächst mit zehn Episoden. Darin wird es um das Mädchen Lindy gehen, die sich von ihren Freunden zum Online-Dating überreden lässt und glaubt, in diesem Portal einem Serienmörder auf die Schliche gekommen zu sein. Ort des Geschehens ist Manhattan - und genau dort versucht die online-affine Lindy ihn gemeinsam mit ihren Freunden zu überführen. Neben den beiden in Serie gegangenen Piloten, gab der ehemalige Musiksender außerdem noch sein Okay für die Projekte "Faking It" und "Happyland", womit der Sender keinem der vier Projekte dieser Saison eine Absage erteilen musste.

Mob City© Turner Entertainment Networks
Nach nur sechs Stunden ist Schluss. Denn auch wenn TNT diese sechs Stunden Fernsehzeit mit einer bemerkenswerten Drama-Serie in Verbindung bringt, reicht diese inhaltliche Qualität für den Sender wohl nicht aus, um der Mini-Serie "Mob City" noch eine weitere, zweite Staffel zu spendieren. Die Zuschauerzahlen für die mittwochs um 22 Uhr ausgestrahlten Doppelfolgen lagen zunächst bei 2,3 Millionen, die letzten beiden wurden jedoch nur noch von 1,35 Millionen Interessierten gefunden. Damit gesellt sich "Mob City" von Frank Darabont ("The Walking Dead") bei TNT zu "King & Maxwell" und "Monday Mornings", denen es allen nicht vergönnt war, mehr als eine Staffel vorweisen zu können. In Deutschland war die Serie bereits am 5. Dezember, einen Tag nach US-Ausstrahlung, bei Sky Go und Sky Anytime im Originalton zu sehen, bevor sie dann im Zweikanalton bei TNT Ende des letzten Jahres ausgestrahlt wurde. Wer in Deutschland im Free-TV, auf DVD, oder mit Hilfe eines Download bei iTunes und Co. noch in das Los Angeles der 1940er Jahre eintauchen und Detective Joe Teague sechs Stunden lang bei der Zerschlagung des organisierten Verbrechens beobachten will, muss sich übrigens noch rund 16 Monate gedulden.

CBS© CBS
Peter Pan, der Junge der nie erwachsen werden wird, soll Orientierungspunkt für die neue Hauptfigur des Ablegers von "How I Met Your Mother" werden. Allerdings handelt es sich bei dem Spin-off "How I Met Your Dad" der bald endenden CBS-Serie um eine Frau, die sich die Geschichte ihrer Mutter über das Kennenlernen ihres Vaters anhören darf. Und der Name für die Rolle dieser modernen Petra Pan wurde nun bekannt. Greta Gerwig, die bereits 2012 in der Komödie "Frances Ha" eine New Yorker Mittzwanzigerin spielte, die auf der Suche nach sich selbst war, wird nun auf dem Fernsehbildschirm in die Rolle der Protagonistin Sally schlüpfen. Ähnlich orientierungslos wie bereits ihr Charakter in besagtem Film, der ihr eine Golden-Globe-Nominierung einbrachte, soll auch die neue Figur gezeichnet sein. Im Gegensatz zu ihrem männlichen Pendant Ted Mosby aus "How I Met Your Mother", ist Sally jedoch bereits verheiratet, allerdings so unglücklich, dass eine Trennung keine Option, sondern ein Muss ist. Begleitet wird sie dabei von ihrer Familie und ihren Freunden. Auch in einem anderen Serienuniversum konnte nun ein Posten besetzt werden: Ben McKenzie ("O.C., California") wird den Part von Detective Gordon in der Fox-Serie "Gotham" übernehmen.

Laurence Fishburne in CSI© RTL
"Ich bin nicht Laurence Fishburne. Wir sehen nicht alle gleich aus." Der Name Laurence Fishburne wird aktuell wohl eher mit dem Fauxpas des Moderators Sam Rubin bei einem Live-Interview mit Samuel L. Jackson in Verbindung gebracht, als mit neuen Projekten. Bei diesem wollte der Entertainment-Reporter des Senders KTLA, Jackson eigentlich zu seinem neuen Film "Robocop" befragen, jedoch verwechselte Rubin ihn mit dem "Matrix"-Darsteller, was zur Verärgerung des Schauspielers führte. Da mag es fast untergehen, dass der eigentlich unbeteiligte Fishburne neben seiner Beteiligung an der Serie "Hannibal" nun auch einen Part im ABC-Piloten "Black-ish" einnehmen und einen wiederkehrenden Handlungsbogen im Falle einer Serienbestellung bekommen wird. Ebenfalls eine Gastrolle wird Roseanne Barr bei der CBS-Comedy-Serie "The Millers" annehmen, was ein wenig überrascht, angesichts des via Twitter angekündigten Rückzugs aus dem Fernsehgeschäft. Allerdings beschränkt sich dies nach den Querelen zu ihrer geplanten neuen NBC-Serie wohl auf Engagements hinter und nicht vor der Kamera.

Comcast© Comcast
Mega-Deal im amerikanischen Kabel-TV-Geschäft: Comcast übernimmt für 45 Milliarden US-Dollar Time Warner Cable - zumindest, falls die Kartellwächter diesen Plänen keinen Strich mehr durch die Rechnung machen. Bezahlt wird in Aktien, sodass die jetzigen Aktionäre von Time Warner zum Schluss 23 Prozent an Comcast halten würden. Gemeinsam kommen die beiden Unternehmen auf satte 30 Millionen Kunden - und würden damit 30 Prozent des Pay-TV-Marktes in den USA kontrollieren. Die beiden Unternehmen sind in der Regel in unterschiedlichen Städten tätig, ein Zusammenschluss würde für sie also durchaus Sinn ergeben. Comcast wächst damit weiter rasant durch Übernahmen. Zuletzt hatte Comcast durch die Komplett-Übernahme von NBC Universal von sich Reden gemacht.

US-Quoten-Update

Jay Leno© Screenshot NBC
Am Donnerstag vergangener Woche nahm Jay Leno zum zweiten Mal Abschied von der "Tonight Show", die er seit 1992 moderierte - mit einer kurzen Unterbrechung 2009/2010, während der Conan O'Brien die Sendung präsentiert hatte. 14,6 Millionen Zuschauer sahen seine letzte Sendung - das waren so viele wie seit Mai 1998 nicht mehr, als er nach dem "Seinfeld"-Finale Jerry Seinfeld zu Gast hatte. Zum Vergleich: Im Schnitt hatte die "Tonight Show" in dieser Saison 3,8 Millionen Zuschauer. In der kommenden Woche wird nun Jimmy Fallon Lenos Nachfolge bei der "Tonight Show" antreten. Dessen letzte Ausgabe seiner bisherigen Show "Late Night with Jimmy Fallon" sahen im Anschluss an den Leno-Abschied noch sechs Millionen Zuschauer. Nur nach dem "Super Bowl" hatte Fallon schonmal mehr Zuschauer. Ob Fallon die NBC-Marktführung in der Late Night verteidigen kann, bleibt nun aber erstmal abzuwarten. Mehr zum Abschied von Leno

Olympische Ringe© IOC
Dominiert wird das TV-Geschehen in diesen Tagen von den Olympischen Spielen, die NBC Abend für Abend teils deutlich über 20 Millionen Zuschauer bescherten. Die Eröffnungsfeier, die NBC zeitversetzt in der Primetime zeigte, erreichte 31,69 Millionen Zuschauer und 8,6/26 Prozent Marktanteil (Rating/Share) in der Zielgruppe. Während ABC und CBS derzeit vorwiegend Wiederholungen zeigt, schickte Fox unverdrossen Erstausstrahlungen gegen Olympia ins Rennen - was prompt für neue Quoten-Tiefs am laufenden Band sorgte. Die Sitcom "Dads" etwa hatte nur noch 2,5 Millionen Zuschauer und 1,0/3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Für "New Girl" und "Brooklyn Nine-Nine", die schon in der Woche nach dem Super-Bowl überraschend auf neue Tiefstwerte gefallen waren, ging's ebenfalls weiter nach unten. Beide Serien hatten erstmals weniger als drei Millionen Zuschauer. "The Following" lag mit 4,76 Millionen Zuschauern und 1,7/4 Prozent in der Zielgruppe auf unbefriedigendem Niveau, "Almost Human" erging es zuvor nicht besser.

The Walking Dead© Fox International Channels
Die Sektkorken geknallt haben dürften hingegen wieder bei AMC. Dort meldete sich "The Walking Dead" mit 15,8 Millionen Zuschauern aus der Winterpause zurück. Ein neuer Rekord war das nicht - den hält weiterhin der Staffelauftakt im Herbst, den sogar 16,1 Millionen Zuschauer gesehen hatten. Doch beeindruckend bleiben die Zahlen weiterhin. Mit 10,4 Millionen 18- bis 49-jährigen Zuschauer bleibt "The Walking Dead" in der werberelevanten Zielgruppe weiterhin die erfolgreichste US-Serie überhaupt. Auch in Deutschland konnte Fox mit "The Walking Dead" gerade einen neuen Pay-TV-Rekord aufstellen - allerdings auf ganz anderem Niveau.