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Beginnen wir mit FOX: Der Sender hat wenig überraschend angekündigt, die in dieser Season neu gestarteten Sitcoms "Dads", "Enlisted" und "Surviving Jack" aufgrund der miserablen Quoten nicht fortzusetzen. Auch die Anwaltsserie "Rake" wird nach Staffel 1 beendet. Trotz der in diesem Jahr rapide gefallenen Quoten weiter geht es hingegen für "American Idol". Nachdem man schon "X Factor" den Todesstoß verpasst hatte, wäre alles andere aber auch etwas viel der Revolution gewesen - zumal die Quoten zumindest noch relativ ordentlich sind, nur eben kein Vergleich mehr zu früheren Jahren. Punkten will FOX in der neuen TV-Saison dafür mit "Gotham". Die Serie ist im "Batman"-Universum angesiedelt, allerdings ohne dass Batman selbst in der Serie auftaucht. Stattdessen handelt es sich um ein Prequel, in dem der spätere Comissioner James Gordon im Mittelpunkt stehen wird. Ebenfalls in Serie geschickt wurde "Red Band Society". Der Mix aus schwarzhumoriger Comedy, Soap, Krankenhaus- und Familiendrama handelt vom täglichen Leben von sechs Teenagern, die in einem Krankenhaus leben und dort zu Freunden werden. Musikalisch wird's hingegen bei "Empire", einem Familiendrama, das in einem Hip-Hop-Imperium angesiedelt ist. Die Zahl der Episoden der Sitcom "Mulaney" hat man unterdessen von 6 auf 16 erhöht und auch von "Sleepy Hollow" wird es mehr als die zunächst bestellten 13 Folgen in Staffel 2 geben. Von 15 bis 18 ist nun die Rede.

CBS© CBS
Noch wenig Konkretes gibt es über die Pläne von CBS, das sich wohl nun zum Wochenende hin noch äußern dürfte. Sicher ist nur: Nachdem "How I Met Your Mother" in dieser Saison zu Ende ging, soll es ab dem Herbst das Spin-Off "How I Met Your Dad" richten. Ob es den Machern allerdings gelingt, noch einmal eine so große und treue Fan-Gemeinde aufzubauen oder ob die Serie nicht doch als peinlicher Abklatsch wahrgenommen werden wird, steht einstweilen noch in den Sternen.

NBC Logo© NBC
Wo wir gerade bei "HIMYM" sind: Die Darstellerin der Mutter in der letzten Staffel, Christin Milioti, bekommt nun ihre eigene Sitcom, allerdings beim Konkurrenten NBC. Dort wird sie im Mittelpunkt der Serie "A to Z" stehen. Sie spielt darin eine pragmatische, nüchterne, berechnende Rechtsanwältin, die durch einen Softwarefehler einer Dating-Website mit einem hoffnungslosen Romantiker verkuppelt wird. Mehr oder weniger romantisch soll's auch beim Paar in "Marry Me" zugehen: Ein seit sechs Jahren unzertrennliches Paar wartet auf den perfekten Moment für einen Heiratsantrag - doch immer kommt etwas dazwischen. Im Drama-Bereich kann man schonmal festhalten: NBC lässt das "Law & Order"-Franchise nicht sterben: Der letzte verbliebene Vertreter "Law & Order: SVU" wird im Herbst in seine 16. Staffel gehen, machte NBC im Vorfeld der Upfronts schonmal klar. Flankiert wird der Klassiker zum Beispiel von "Mysteries of Laura", einem Krimi-Procedural, das auch Humor nicht vermissen lassen soll. Die Kurzform: Polizistin ermittelt in Kriminalfällen, während sie mit Ex-Mann und Zwillingssöhnen ihre liebe Not hat. Zudem setzt nicht nur Fox mit "Gotham" auf eine Adaption eines DC-Comics, NBC tut es ebenfalls, hier mit "Constantine" (basierend auf "Hellblazer"). Darin sieht sich John Constantine unverhofft mit der Aufgabe konfrontiert, die Menschheit gegen dunkle Mächte verteidigen zu müssen. In "State of Affairs" wird Katherine Heigl als Beraterin des US-Präsidenten bei der Bewertung internationaler Krisen ihr Serien-Comeback feiern. Noch ein Trend im Serienbereich der letzten Zeit sind Spione und Terrorismus. Diesen Trend greift NBC mit "Allegiance" auf, einer Adaption des israelischen "The Gordin Cell".  Im Mittelpunkt steht ein US-Kriegsheld, der nicht ahnt, dass seine Familie Teil einer russischen Schläferzelle ist, die plant, ihn bei einem Anschlag als Waffe einzusetzen. Ein Verschwörungsthriller ist zudem noch mit "Odyssey" geplant. Mehrere zunächst unabhängig scheinende Handlungsstränge gehören alle zu einer internationalen Militär-Verschwörung.

ABC© ABC
ABC hat kurz vor den Upfronts seine Neustarts "The Goldbergs", "Agents of S.H.I.E.L.D." und "Resurrection" verlängert und zudem auch die Serien "Once upon a time", "Castle", "Scandal", "Grey's Anatomy", "Revenge", "The Middle" und "Modern Family" in eine weitere Staffel geschickt. Dazu kommen neun Serien-Neubestellungen. Shonda Rhimes, die mit "Scandal" und "Grey's Anatomy" zwei der größten Hits zum Programm beisteuert, produziert künftig auch noch "How to get away with Murder". Fünf junge Jura-Studenten wetteifern darin um die Gunst einer berühmten Strafverteidigerin. Die bringt diese dazu, auch unlautere Tricks anzuwenden, um selbst für schlimme Verbrecher einen Freispruch zu erreichen. Gesellschaft bekommt unterdessen "Agents of S.H.I.E.L.D" durch "Agent Carter", eine weitere Marvel-Serie über Peggy Carter. Die Serie spielt im Jahr 1946. Peggy muss darin die Balance zwischen administrative Arbeiten für das SSR und geheimen Missionen für Howard Stark finden, während sie gleichzeitig durch ihr Single-Leben steuert. Die Serie "Selfie" basiert lose auf "My Fair Lady" und greift den großen Selfie-Trend in sozialen Netzwerken auf. Irgendwann stellt Eliza Dooley aber fest, dass es doch etwas anderes ist, wirkliche Freunde zu  haben und beauftragt einen Marketing-Guru, ihr Image zu ändern. Um eine märchenhafte Musical-Comedy handelt es sich bei "Galavant". Ein Prinz versucht sich darin an einem König zu rächen, der dessen große Liebe gestohlen hat.

ABC© ABC
Mysteriös wird's bei "Forever". Doctor Henry Morgan ist ein berühmter Arzt mit einem Geheimnis: Er scheint unsterblich zu sein und ist bereits 200 Jahre alt. Wenn er die Toten untersucht, geht es ihm also immer auch darum, das Rätsel seines eigenen Lebens zu lösen. "American Crime" spielt in einer amerikanischen Gemeinde im Landesinneren, die von einem Mord erschüttert wird, was regelrechte Schockwellen in der Gesellschaft auslöst. Außerirdisch geht's hingegen bei "The Whispers" zu. Für eine Invasion wollen die Außerirdischen dabei eine "Schwäche" der Menschen ausnutzen: Die Liebe zu ihren Kindern, die von den Außerirdischen instrumentalisiert werden. Im Comedy-Bereich gibt es mit "Manhattan Love Story" eine neue Serie, in der bei Dates die Gedanken der beiden Partner in spe ungefiltert zu hören sind. Die Comedy "Blackish" basiert lose auf dem Leben von Showrunner Kenya Barris. Dar Afroamerikaner scheitert daran, seine Kinder mit einem Bewusstsein für ihre kulturelle Identität zu erziehen.

TheCW© TheCW
Und auch The CW hat seine Pläne für die kommende Saison bereits konkretisiert. Fest steht, dass "Carrie Diaries", "The Tomorrow People" und "Star-Crossed" keine Fortsetzung finden werden, dafür geht es für "Beauty & The Beast" trotz schwacher Quoten ebenso weiter wie für "Hart of Dixie" und "The 100". Nachdem sich Fox mit "Gotham" und NBC mit "Constantine" schon bei DC-Comics bedient haben, schickt auch The CW gleich zwei solcher Serien - passend zum erfolgreichen "Arrow" - ins Rennen. Zum einen geht es um "The Flash", in dem ebendieser "Flash" im Mittelpunkt steht: Ein Mann, der dank Superkräften zum schnellsten Mensch der Welt werden kann. Die zweite DC-Serie ist "iZombie": Eine Zombie-Medizin-Studentin arbeitet darin in der Gerichtsmedizin, um sich mit Gehirn-Nachschub zu versorgen. Immer wenn sie ein solches isst, nimmt sie allerdings auch das Gedächtnis der Ermordeten in sich auf, was sie dafür nutzt, die Kriminalfälle zu lösen. Reichlich kitschig dürfte es bei "Jane the Virgin" werden, der Adaption einer venezulanischen Telenovela. Eine religöse Jungfrau wird darin "versehentlich" künstlich befruchtet. Man darf gespannt sein... Ganz anders gelagert ist "The Messengers": Darin stürzt ein mysteriöses Objekt aus dem All auf die Erde und bringt durch einen Energiestoß mehrere Menschen um, zwischen denen es keine Verbindung zu geben scheint. Doch dann erwachen sie wieder und erkennen, dass sie dafür verantwortlich sind, die drohende Apokalypse abzuwenden. Gestorben ist hingegen das zunächst angedachte Spin-Off von "Supernatural".

In der kommenden Woche berichten wir täglich ausführlich über die genauen Pläne und alle Serien der Networks in der kommenden Saison.

TNT-Logo© TNT
Auch außerhalb der Networks wurden in den letzten Tagen diverse Serien bestellt. Hier nur in aller Kürze: Der Kabelsender Spike TV wagt sich an eine sechsteilige Historien-Serie über den ägyptischen König Tutanchamun unter dem Titel "King Tut". Für Spike TV ist es die Rückkehr ins Geschäft mit eigenproduzierter Fiction. Kyra Sedgwick produziert für TNT die Serie "Proof" über eine Chirurgin, die sich um medizinische Fälle mit übernatürlichem Hintergrund kümmert - von Reinkarnation über Heimsuchungen bis zu außerkörperlichen Erfahrungen. In die Vergangenheit geht es für TNT hingegen mit "Public Morals": Die Serie spielt in den 60ern und handelt von einer Einheit, die sich mit Sittenverbrechen beschäftigt. Der Comedysender TBS hat unterdessen drei neue Sitcoms in Auftrag gegeben: "Angie Tribeca" ist eine Satire auf klassische Krimiserien. Die "Will&Grace"-Macher produzieren "Buzzy's" über Jugendliche in einem Friseursalon. Und dann gibt's noch das "Ich heirate eine Familie"-Thema: "Your Family or Mine". Und schließlich wurde eine ganze Reihe an Serien in eine weitere Staffel geschickt: "Orange is the new Black" von Netflix, "Salem" von WGN, "Da Vinci's Demons" von Starz und "When calls the Heart" vom Hallmark Channel.

Olympische Ringe© IOC
Erst im Jahr 2011 hat sich NBC Übertragungsrechte für die Olympischen Spiele 2014, 2016, 2018 und 2020 für mal eben 4,4 Milliarden US-Dollar gesichert. Etwas überraschend wurde dieser Vertrag nun - ohne offenes Bieterverfahren - bis ins Jahr 2032 verlängert. Damit werden also die kommenden zehn Olympischen Sommer- bzw. Winterspiele allesmat bei NBC zu sehen sein. NBC legt für die nun noch dazugekauften Spiele nochmal eine ganze Schippe Geld drauf und garantiert dem IOC wetiere 7,65 Milliarden US-Dollar an Einnahmen. NBC spekuliert damit wohl auch darauf, dass eine dieser Veranstaltungen in den USA stattfinden könnte, was dem Sender deutlich mehr Aufmerksamkeit verschaffen würde. IOC-Chef Thomas Bach sagte, womöglich wäre in einem offenen Bieterverfahren noch mehr zu holen gewesen, letztlich habe man aber auf den bewährten Partner setzen wollen. "Du kannst ein paar Dollar mehr einnehmen, riskierst damit aber, mitanzusehen, wie dein Produkt zerstört wird." Trotz der hohen Kosten dürfte der Deal auch für NBC ein gutes Geschäft sein: Sowohl die Übertragungen aus Sochi als auch aus London hatte NBC mit Gewinn abgeschlossen - keine Selbstverständlichkeit bei teuren Sportrechten.

US-Quoten-Update

24: Live Another Day© FOX
Die spannendste Frage aus Quotensicht war in dieser Woche fraglos: Wie wird sich Jack Bauer bei seiner Rückkehr schlagen? FOX betrieb einen großen Marketingaufwand und kann sich nun zum Start von "24: Live another day" über wirklich sehr ordentlich, wenn auch nicht überragende Quoten freuen. 8,08 Millionen Zuschauer sahen die erste Doppelfolge der wiederauferstandenen Serie, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 2,6/8 Prozent (Rating/Share). Insgeheim wird man bei FOX noch von etwas mehr geträumt haben, sollte sich "24" aber halbwegs auf diesem Quotenniveau halten können, kann man zufrieden sein. Die letzte Staffel vor der Absetzung hatte 2010 bei FOX übrigens im Schnitt noch 9,1 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 2,8 erreicht - seitdem hat sich allerdings die TV-Landschaft deutlich verändert, die Quoten der Networks sind deutlich gesunken. Weitgehend unbeeindruckt von "24" zeigte sich am Montag übrigens "The Voice", das NBC trotzdem den Zielgruppen-Sieg bescherte. Die CBS-Sitcoms und "Dancing with the Stars" verloren hingegen deutlich an Boden.

Bad Teacher© Sony Pictures
Die ebenfalls sehr spät in die Saison gestarteten Last-Minute-Serien "Bad Teacher" und "Black Box" gaben nach mauem Auftakt weiter nach. Insbesondere "Bad Teacher", die Serien-Adaption des gleichnamigen Kinofilms, war am Sitcom-Donnerstag von CBS mit nur noch 6,5 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Marktanteil von 1,4/4 Prozent eine herbe Enttäuschung. Eine zweite Staffel dürfte damit bereits jetzt ausgeschlossen sein. Allerdings lief es in dieser Woche auch für "The Big Bang Theory", "The Millers" und "Two and a half Men" schwächer als gewohnt. Die Networks dürften langsam die "Sommerpause" herbeisehnen. "Black Box" fiel zwar im Vergleich zur Vorwoche weniger stark ab, Mit 5,6 Millionen Zuschauern und 1,3/4 Prozent auf dem vorherigen "Scandal"-Sendeplatz kann man bei ABC aber auch kaum zufrieden sein.