Kevin Reilly FOX© Mipcom
Kevin Reilly, der seit 2007 die Geschicke von FOX lenkte, hat seinen Abschied bekannt gegeben. Er werde das Unternehmen Ende Juni verlassen. Einen Nachfolger gibt es noch nicht, einstweilen übernimmt Peter Rice als Chef der Fox Networks Group die Führung. "Peter und ich haben schon eine ganze Weile über diesen Wechsel gesprochen. Mit einem tollen Angebot an neuen Programmen für die nächste Saison schien der Zeitpunkt nun so gut wie er eben sein konnte", erklärte Reilly. Ganz so rosig, wie Reilly es nun darstellt, sind die Zeiten für FOX derzeit allerdings nicht. Zwar blieben die Quoten im Vergleich zum Vorjahr konstant - doch das lag allein am Super Bowl, der normalerweise für einen deutlichen Aufschwung sorgt. Auch die Marktführung in der Zielgruppe konnte FOX nicht für sich reklamieren und landete hinter NBC. Größtes Problem von FOX: Der Absturz seiner Musik-Castings: "American Idol" musste massive Abschläge von fast einem Drittel hinnehmen, "X Factor" lief noch deutlich schlechter und wurde nun eingestellt. Doch auch im Bereich der Dramaserien gelang FOX zuletzt wenig. "Sleepy Hollow" war der einzige Neustart, der aus Qutoensicht überzeugen konnte, mit neuen Sitcoms wie "Brooklyn Nine-Nine" überzeugte man zwar Kritiker, war aber erfolglos. Zugleich stürzten einstige Erfolgsserien wie "Glee" oder "New Girl" weiter ab. Auch die "24"-Wiederbelebung, von der man sich viel versprochen hatte, ist inzwischen nur noch Mittelmaß. Um sich wieder zu erholen setzt FOX künftig verstärkt auf Eventserien und orientiert sich stärker an den erstarkenden Kabelsendern. So hat Reilly auch die für Networks lange obligatorische Pilot-Season gekippt. Das sieht er offenbar auch als sein Vermächtnis an. Ein Memo an die Mitarbeiter beendete er jedenfalls mit den Worten: "P.S. - Don't go back to pilot season!"

Django Unchained© A Band Apart
"Man konfrontiert die Menschen mit einem vierstündigen Film und sie verdrehen die Augen. Sie sagen: 'Ich will das nicht sehen!' Aber wenn man ihnen eine vierteilige Miniserie zeigt, die sie mögen, dann würden sie alles dafür geben, alle vier Episoden hintereinander zu sehen". Mit diesem Zitat untermauerte Quentin Tarantino überraschend am Rande der Filmfestspiele in Cannes die dort geäußerten Pläne, den Kinofilm "Django Unchained" aus dem Jahr 2012 nochmals in Form einer Mini-Serie für das Fernsehen aufbereiten zu wollen. In der Hinterhand hält der Regisseur und Drehbuchautor nämlich noch 90 Minuten unveröffentlichtes Material, welches zusammen mit dem Film vier Stunden ergeben würden und gestückelt als Vierteiler über den Bildschirm laufen soll. Die Bombe ließ Tarantino passenderweise an dem Ort platzen, wo er vor 20 Jahren mit der Goldenen Palme für den Film "Pulp Fiction" ausgezeichnet wurde.

Rising Star© Keshet
Nicht nur in Deutschland steht demnächst die Adaption der Castingshow "Rising Star" an, auch in den USA versucht sich ABC daran. Dort muss man nicht nur damit kämpfen, die App-Abstimmung während der Liveshow zum Laufen zu bringen, sondern sieht sich auch noch einer besonderen Herausforderung gegenüber: Der Zeitverschiebung. Dass es in den USA vier verschiedene Zeitzonen gibt, verträgt sich eigentlich nicht mit einer Show, die nur live funktioniert. ABC hat nun erklärt, wie man damit umgehen wird. An der Ostküste wird "Rising Star" demnach live ab 21 Uhr zu sehen sein. In der Central- und Mountain-Zeitzone wird die Show ebenfalls live gezeigt und startet dort somit bereits um 20 bzw. 19 Uhr. An der Westküste gibt es hingegen nur eine Aufzeichnung zu sehen, die dort dann um 21 Uhr, also mit drei Stunden Verzögerung laufen wird. Trotzdem können auch dort die Zuschauer per App abstimmen - sie bekommen einen zusätzlichen Abstimmungs-Balken eingeblendet, damit man dort sehen kann, wie im Vergleich zum Rest des Landes abgestimmt wurde. Das führt allerdings auch zur kuriosen Situation, dass Künstler, die während der Liveshow eigentlich ausgeschieden sind, nachträglich noch weiter kommen können. Damit sich die Wand zwischen Publikum und Musikern hebt, sind 70 Prozent Zustimmung via App nötig - wird die während der Liveshow nicht, aber nachträglich durch die Westküsten-Abstimmer erreicht, kommen auch diese Kandidaten eine Runde weiter. Um den emotionalen Moment, in dem sich die Wand hebt und sie das jubelnde Publikum zu Gesicht bekommen, wurden sie allerdings trotzdem gebracht.

Bad Teacher© Sony Pictures
Dass die beiden Sitcoms "Friends with better lives" und "Bad Teacher" keine zweite Staffel bekommen, war bereits bekannt. Nun gönnt CBS ihnen aber nicht mal mehr ein würdiges Ende: Nachdem "Friends with better lives" (5,3 Millionen Zuschauer, Zielgruppen-Rating 1,4) und "Bad Teacher" (4,3 Millionen Zuschauer, Zielgruppen-Rating 1,1) zuletzt neue Tiefstwerte aufgestellt hatten, hat CBS die verbleibenden Episoden aus dem Programm genommen und zeigt nun lieber Wiederholungen von "Mom". Was mit den noch übrigen acht Folgen von "Bad Teacher" und fünf Folgen von "Friends with better lives" passiert, ist noch unklar. Die Entscheidung ist durchaus überraschend: Richtig katastrophal waren die Quoten bislang nicht und eigentlich nutzen die Networks gerade die jetzt angebrochenen Sommermonate, um solche Serien zu Ende zu bringen. So wie etwa ABC, das nun die sechs verbliebenen Folgen der im Januar nach nur zwei Folgen abgesetzten Miniserie "The Assets" zeigt - allerdings auf dem unbedeutenden Samstags-Sendeplatz. Los geht's am 21. Juni.

HBO Logo© HBO
Nach vier Staffeln "Eastbound & Down" gingen für den Ex-Baseballspieler Kenny Powers am 17. November letzten Jahres die Lichter bei HBO aus - und damit auch für den Schauspieler Danny McBride, was jedoch auf eigenen Wunsch des Serienschöpfers und Hauptdarstellers geschah. Nun wird es ein Comeback von McBride bei HBO geben und zwar in einer neuen Rolle: der Pay-TV-Sender hat 18 Folgen des von ihm in Zusammenarbeit mit Jody Hill produzierten "Vice Principals" bestellt, eine Comedy-Serie über, wie der Titel schon vermuten lässt, stellvertretende Rektoren einer Highschool. Eine Rolle davon wird McBride bekleiden, außerdem wird er das Drehbuch verantworten und einen Posten als Produzent übernehmen. Ob die 18 Folgen noch in mehrere Staffeln aufgeteilt werden und wann sie ausgestrahlt werden, ist bislang noch nicht klar. Des Weiteren hat sich der Sender die Rechte an "Open City" gesichert, eine Drama-Serie, die im New York der 1960er Jahre spielen soll. Der Fokus wird dabei auf den Kampf um Rechtsgleichheit homosexueller Amerikaner gelegt und erzählt die Zeit vor dem Stonewall-Aufstand.

Community© NBC
Auch wenn "Community" - ähnlich wie "Parks & Recreation" - eine treue Fangemeinde besitzt, war diese jedoch mit zu wenigen Mitgliedern besetzt, als dass NBC der Comedy-Serie noch eine sechste Staffel zugestehen wollte. Stattdessen folgt jetzt ein häppchenweiser Abschied vom ursprünglichen Sitcom-Donnerstag und getroffen hat es im Zuge der Upfronts bekanntlich die Serie über die in die Jahre gekommenen Schüler des Community Colleges in Colorado. Doch besagte Fangemeinde könnte nochmals aufatmen, denn der Streamingdienst Hulu hat Interesse an der Produktion einer sechsten Staffel bekundet. Da dieser bereits die Wiederholungsrechte an "Community" besitzt und in Zukunft verstärkt auf Eigenproduktionen setzen will, ist das Vorhaben nicht ganz unwahrscheinlich. Aktuell verhandeln Serienschöpfer Dan Harmon und die Verantwortlichen der Plattform zumindest darüber, unter welchen Bedingungen dies zustande kommen könnte.

Bitten© Space
Die Wurzeln der Fantasyserie "Bitten" liegen zwar im benachbarten Kanada, beziehungsweise beim Sender Space, allerdings hat es die Serie auch auf den US-amerikanischen Markt geschafft und lief in der ersten Staffel beim auf Sci-Fi und Übernatürliches spezialisierten Sender Syfy. Nun hat der kanadische Sender Space, bei dem auch der Kritikerliebling "Orphan Black" beheimatet ist, grünes Licht für eine zehn Folgen umfassende zweite Staffel gegeben. Nicht unwahrscheinlich ist, dass auch diese Episoden über die junge Fotografin und Werwölfin Elena Michaels, wieder von Syfy gezeigt werden. Drehbeginn der Serienadaption der Romanreihe von Kelley Armstrong ist bereits im Sommer.

Showtime Logo© Showtime
Showtime brachte in letzter Zeit nicht unbedingt viele neue Comedy-Serien erfolgreich an den Start. Durch den überraschenden Tod Philip Seymour Hoffmans liegt zudem das Projekt "Happyish" auf Eis. Allerdings wurde nun bekannt, dass sich eine Serie in der Entwicklung befindet, die diese Lücke zumindest ein wenig füllen könnte. "Control Alt Delete" wird von Simeon Goulden ("Spy") verantwortet und soll in einer Anwaltskanzlei spielen. Genauer gesagt verfolgen vier überambitionierte und karriereorientierte Anwälte ihre Berufspläne - und das mit allen Mitteln. Gleichzeitig sitzen alle auf Stühlen, an denen die Kolleginnen und Kollegen kräftig sägen.

US-Quoten-Update

Gang Related© FOX
Eingangs war ja bereits von den Problemen, in denen FOX aus Quotensicht in den letzten Monaten steckte, die Rede. Daran hat sich auch mit dem Start ins Sommerprogramm nichts geändert. Die neue Serie "Gang Related" legte mit weniger als drei Millionen Zuschauern und 0,9/3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) am Donnerstag vergangener Woche jedenfalls einen ziemlich mauen Start hin. Am Montag fiel "24: Live another Day" auf 1,5/4 Prozent in der Zielgruppe ab und ist damit allenfalls noch Mittelmaß. 5,7 Millionen Zuschauer sahen zu - von Jack Bauers Comeback dürfte man sich bei FOX mehr versprochen haben. Als Totalausfall entpuppen sich die Improcomedy "Riot" (1,4 Mio. Zuschauer gesamt, 0,6/2 Prozent in der Zielgruppe) sowie das Fake-Dating "I wanna marry 'Harry'", das in Woche 2 noch massiv abstürzte und gerade mal noch 1,1 Millionen Zuschauer und 0,4/1 Prozent in der Zielgruppe erreichte. Zu allem Unglück starteten auch noch "MasterChef" und "So You Think You Can Dance" schwächer als in den letzten Jahren in die neuen Staffeln.

The Night Shift© Fox International Channels
Für NBC, den Gewinner der letzten TV-Saison, ließ sich der Sommer hingegen gut an. "America's Got Talent" startete mit zwölf Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 3,0 in die neue Staffel und war damit zum Auftakt so erfolgreich wie seit 2011 nicht mehr. Das verhalf im Anschluss auch der neuen Krankenhausserie "The Night Shift" zu einem zumindest ordentlichen Einstand. 7,67 Millionen Zuschauer verfolgten die Auftaktepisode, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 1,6/5 Prozent (Rating/Share). Im Vergleich zu "Got Talent" war das allerdings schon ein deutlicher Abschlag - es wird also spannend, wie sich die Serie in den kommenden Wochen schlägt. Ein gutes Comeback gab es unterdessen nach dreijähriger Pause für die Neuauflage des Comedy-Castings "Last Comic Standing": 5,4 Millionen Zuschauer und 1,7/5 Prozent in der Zielgruppe können sich sehen lassen.

Mad Men© AMC
Nach dem Vorbild von "Breaking Bad" teilte AMC die finale Staffel von "Mad Men" in zwei Teile, um ein weiteres Jahr von einem seiner Aushängeschilder profitieren zu können. Doch während um Walter White ein regelrechter Hype entstand, ist das Interesse an Don Draper & Co. erstaunlich abgekühlt. Schon der Staffelauftakt war mit 2,3 Millionen Zuschauern der schwächste seit Staffel 2 im Jahr 2008. Und auch das Finale für diesen Sommer lief wenig überzeugend: 1,9 Millionen Zuschauer sahen nur zu, das Zielgruppen-Rating lag bei 0,7. Vergleicht man es mit anderen (richtigen) Staffelfinals, dann war auch das der schwächste Wert seit Staffel 2 im Jahr 2008. Bleibt für AMC nur zu hoffen, dass man für die letzten sieben Folgen noch einmal mehr einstige Zuschauer zurückholen kann.