Game of Thrones© HBO
Die "Sopranos" sind geschlagen: Wie HBO nun bekannt gegeben hat, hat "Game of Thrones" den Quotenthron des Pay-TV-Anbieters erklommen und ist nun mit im Schnitt 18 Millionen Zuschauern pro Woche die meistgesehene HBO-Serie aller Zeiten. Eine fraglos beeindruckende Zahl - beim Vergleich mit den Quoten anderer Serien ist aber Vorsicht angebracht. HBO zählt für diese Zahl nämlich alle Zuschauer über alle Plattformen mit - also zum Beispiel auch die Nutzer von On-Demand-Diensten wie HBO Go. Insofern sind auch die diversen Meldungen, dass "Game of Thrones" nun "The Walking Dead" aus Quotensicht auf die Pelle rückt, nicht so ganz richtig. "The Walking Dead" ist derzeit die beim jungen Publikum erfolgreichste Serie des US-Fernsehens und erreicht insgesamt etwas über 18 Millionen Zuschauer im Fernsehen. Nun beeilte sich AMC angesichts der "Thrones"-Zahlen, ebenfalls mal alle Nutzer über alle Plattformen und Wiederholungen zusammenzuzählen - und kommt dann sogar auf sagenhafte 28 Millionen Zuschauer pro Woche. Den großartigen Erfolg von "Game of Thrones" schmälern kann das aber natürlich nicht.

History© History
Nachdem der History Channel mit Serienstoffen wie "Hatfields & McCoys", "The Bible" oder "Vikings" sehr gute Erfahrungen gemacht hat, soll nun eine weitere Mini-Serie den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Gesichert hat sich der Sender eine vierstündige Mini-Serie der Produzenten von "Bonnie & Clyde", Neil Meron und Craig Zanda. Im Fokus sollen drei Brüder und Mitglieder des Templerordens stehen, die versuchen Jerusalem während des ersten Kreuzugs zurück zu erobern. Das Drehbuch über die drei Ritter und ihr großes Vorhaben stammt von Keir Pearson ("Hotel Rwanda"). Bei einem anderen, vor mehr als einem Jahr angekündigten Projekt, und zwar der sechsstündigen Mini-Serie "Sons of Liberty", konnten zwei Verträge mit begehrten Unterschriften verziert werden. Dean Norris, oder besser bekannt als Hank Schrader und Walter Whites Schwager in "Breaking Bad" wird in der Serie über den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg in die Rolle von Benjamin Franklin schlüpfen. Die Titelmusik komponieren wird der in Frankfurt geborene Filmkomponist und Musikproduzent Hans Zimmer.

HBO Logo© HBO
Zu Beginn des Jahres hat der Macher des Monumentalfilms "Noah" und des Ballettthrillers "Black Swan", Darren Aronofsky, zusammen mit seiner Produktionsfirma Protozoa Pictures und dem Pay-TV-Sender HBO einen Dreijahresvertrag abgeschlossen. Nun steht die Realisierung des ersten Projekts an: basierend auf der Romantrilogie von Margaret Atwood, soll die Serie "MaddAddam" entstehen, was zugleich der Titel des dritten Bandes der Reihe der Kanadierin ist, der in Deutschland mit dem Label "Die Geschichte von Zeb" über die Ladentheke ging. Thematisch könnte sich der Sci-Fi-Stoff im Weitesten also um eine Umweltkatastrophe in der Mitte des 21. Jahrhunderts drehen, im Zuge dessen die Gesellschaft in die Lager "arm" und "reich" geteilt wird und Unternehmen der freien Wirtschaft die Aufgaben staatlicher Organe übernommen haben. Wie genau der Inhalt der Serie jedoch aussehen wird, steht derzeit noch nicht fest.

Robert Downey Jr.© Georges Biard (CC BY-SA 3.0)
Vor fast 15 Jahren erreichte die Drogensucht von Robert Downey Jr. einen traurigen Höhepunkt: damals wurde der Schauspieler wegen Verstoßes gegen seine Bewährungsauflagen festgenommen. Zwei Jahre später wurde er erneut von der Polizei in Los Angeles aufgegriffen und verlor im Zuge dessen seine Rolle in der Fox-Serie "Ally McBeal". Thematisch sehr nah an seiner eigenen Vergangenheit liegt nun ein neues Projekt, welches er zusammen mit seiner Frau Susan Downey, dem Drehbuchautor Gary Lennon und Sony Pictures TV für Showtime entwickelt. Die noch namenlose Drama-Serie soll sich um die Allgegenwart von Drogen in Venice Beach Anfang der 1980er Jahre drehen und sich einer Gruppe Süchtiger in einer Entziehungskur nähern. Das Drehbuch verantworten, wird dabei Gary Lennon ("Orange is the New Black"). Eine andere Showtime-Serie ist schon einige Schritte weiter und hat die ersten vier Folgen bereits hinter sich gebracht. Allerdings gab der Sender bereits nach diesen vier Folgen das Go zur Erstellung einer weiteren Staffel. Der Zweitling der Serie "Penny Dreadful" wird außerdem zwei Folgen mehr erhalten und damit zehn Folgen umfassen.

Marilyn Manson© Georges Biard (CC BY-SA 3.0)
Musiker, Schriftsteller, Maler und Performance-Künstler Marilyn Manson zieht es wieder einmal für einen Gastauftritt in eine TV-Serie, nachdem er bereits bei "Eastbound & Down", "Californication" und als Schatten von Peter Pan in "Once Upon a Time" zu sehen war. Dieses Mal ist AMC die vorübergehende Heimat, wo er in "Sons of Anarchy" eine wiederkehrende Gastrolle erhalten hat. Nicht nur, dass er die Serie als das "beste Stück cineastischen Fernsehens" begreift, auch der Wunsch, seinen Vater Stolz zu machen war ausschlaggebend. Beide sind nämlich Fans der Serie, die nach der siebte Staffel enden wird. Ein weiterer prominenter Gast hat auf der Besetzungscouch von AMC Platz genommen. Es ist der ehemalige "Easy Rider" Peter Fonda, der in der Serie "Galyntine" für eine Hauptrolle verpflichtet werden konnte. In der postapokalyptischen Serie wird Fonda einen Handwerker spielen, der nicht immer bester Laune ist.

Matthew Weiner© David Shanbone (CC BY 3.0)
11 Mal war Matthew Weiner, das Allroundtalent hinter der AMC-Serie "Mad Men", für einen Emmy nominiert - 3 davon konnte er für das beste Drehbuch einer Drama-Serie für "Mad Men" gewinnen. Nun wird ihm die Ehre zu teil, den International Emmy Founders Award entgegen nehmen zu dürfen. Der finale Vorhang der Serie um den Werbe-Experten Don Draper wird zwar erst nächsten Frühling fallen - den Preis in seinen Händen halten kann Weiner dann bereits am 24. November, wenn die 42. International Emmy Awards Gala in New York über die Bühne gehen wird. Nachfolgen wird er damit dem Vorjahressieger J.J. Abrams.

Kleingeld© neo.n / photocase.com
Während es Pay-TV-Anbietern wie HBO egal sein kann, wann und über welche Plattform ihre Kunden eine Serie sehen, solange sie sie nur als Grund für ein Abonnement ansehen, fällt es den Networks noch immer schwer, die in den USA stark ausgeprägte zeitversetzte Nutzung zu monetarisieren. Nun gelang aber ein Durchbruch: Nachdem die Networks vor einigen Jahren schon durchsetzten, dass die Werbepreise zumindest auf der Basis Live+3 berechnet wurden - also auch Zuschauer berücksichtigt wurden, die innerhalb eines 3-Tages-Zeitraums eine Folge noch nachgeholt hatten - gelang es nun erstmals, mit der GroupM eine große Agentur davon zu überzeugen, künftig auf die Live+7-Quoten zu blicken. Künftig profitieren die Sender also auch von Zuschauern, die innerhalb einer Woche Folgen noch nachholen - wenn auch nicht in voller Höhe. Als Druckmittel nutzen die Sender dabei die neuen VoD-Angebote mit dynamischer Werbeausspielung. Die Sender können also nach drei Tagen auch andere Werbespots einblenden - und Werbekunden, die künftig nicht für 7 Tage zahlen, werden ihre Spots dann wohl auch nicht mehr sehen.

US-Quoten-Update

Undateable© NBC
Von wegen Sommerpause: NBC müht sich gerade redlich, mit diversen neuen Serien das Publikum auch in den warmen Monaten bei der Stange zu halten und kann dabei durchaus schöne Erfolge verzeichnen. Die Sitcom "Undateable" startete vor rund 3,8 Millionen Zuschauern und mit einem Zielgruppen-Rating von 1,3. Das klingt vielleicht zunächst wenig spektakulär, "Undateable" legte damit aber nicht nur die erfolgreichste Sommer-Sitcom-Premiere seit fünf Jahren auf einem der Networks hin, sondern war auch erfolgreicher als Sitcoms wie "The Michael J. Fox Show" oder "Sean saves the World", die in der normalen Saison am Donnerstagabend liefen. Zumindest solide fiel auch der Einstand von "Crossbones" aus, das am späten Freitagabend vor 4,9 Millionen Zuschauern an den Start ging. Mit 1,0/4 Prozent (Rating/Share) in der Zielgruppe lag die Serie über dem, was "Hannibal" zuletzt auf diesem Sendeplatz erreichte. "The Night Shift" konnte guten Auftaktquoten der Vorwoche weitgehend halten. 6,9 Millionen Zuschauer sahen zu, in der Zielgruppe reichte es für ein 1,5-Rating.

Mistresses© ABC
Doch nicht nur NBC wartet mit frischer Serienware auf, auch die anderen Networks setzen verstärkt darauf. Bei ABC meldete sich am Montagabend zum Beispiel "Mistresses" zurück. Mit 4,66 Millionen Zuschauern insgesamt und einem Zielgruppen-Rating von 1,2 lag sie noch leicht über dem Niveau der ersten Staffel im vergangenen Sommer. Am Mittwoch steigerte sich "Motive" in dieser Woche auf 5,4 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 1,1. Bei FOX stoppte "24: Live another day" den Abwärtstrend und legte auf 6,2 Millionen Zuschauer und 1,8/6 Prozent in der Zielgruppe zu - damit ist nun alles wieder im grünen Bereich. Auch das eine Woche zuvor mau gestartete "Gang Related" präsentierte sich in Woche 2 etwas stärker. 3,15 Millionen Zuschauer und 1,0/3 Prozent in der Zielgruppe sind aber trotzdem kein Ruhmesblatt.

AMC© AMC
Bei AMC feierte die neue Serie "Halt and Catch Fire" eine eher verhaltene Premiere. Nur 1,2 Millionen Zuschauer lockte die Auftaktfolge am Sonntagabend bei AMC, das waren 900.000 Zuschauer weniger als bei der "Turn"-Premiere im April. Allerdings bleiben nun erstmal die Quoten der kommenden Wochen abzuwarten. AMC hatte die erste Folge zu Promo-Zwecken nämlich schon zwei Wochen lang auf AMC.com, via Tumblr und auch auf der eigenen AMC-On-Demand-Plattform bereitgestellt - eine so ausgeprägte Preview-Strategie hatte der Sender noch bei keiner anderen Serie verfolgt. Für AMC bleibt also zu hoffen, dass viele Zuschauer, die die Premierenfolge anderweitig gesehen hatten, ab Episode 2 regulär dabei sind.