Saul Goodman aus Breaking Bad© RTL Nitro
"Breaking Bad" ist nun schon gut neun Monate vorbei, tröstlich für viele Fans ist allerdings die Aussicht, dass mit dem Spin-Off "Better Call Saul" rund um den windigen Anwalt Saul Goodman einige der liebgewonnenen Serien-Charaktere erhalten bleiben. Doch AMC spannt uns noch etwas länger als gedacht auf die Folter. Im November sollte das Prequel mit Bob Odenkirk in der Hauptrolle ursprünglich mal Premiere feiern, nun steht fest: In diesem Jahr wird das nichts mehr. Der Start ist nun für das erste Quartal 2015 vorgesehen. Die Verschiebung bedeutet aber nicht, dass AMC unzufrieden mit der Serie wäre. Im Gegenteil: Schon über ein halbes Jahr vor dem Start hat AMC nun umgehend sogar eine zweite Staffel mit dann 13 Folgen in Auftrag gegeben. Die erste Staffel umfasst zunächst nur zehn Episoden. Dass sich der Start nun etwas verzögert, liege daran, dass man alles dafür tun wolle, um die Serie zu einem echten TV-Event zu machen. "Keine halben Sachen!", heißt die Devise. Inzwischen steht übrigens auch fest, dass "Breaking Bad"-Schöpfer Vince Gilligan bei der Auftaktfolge selbst auf dem Regiestuhl sitzen wird.

NBC© NBC
Zum Wohle der Inspiration oder Materialadaption nach Europa zu schielen, ist auf dem amerikanischen Kontinent sicherlich längst keine Seltenheit mehr. Der nun gewählte Ausschnitt versucht eine der populärsten Etappen der Musikgeschichte aus England in den Blick zu nehmen: NBC will sich nämlich laut eines Berichts des Branchendienstes "Deadline Hollywood" an eine Mini-Serie über die vier Pilzköpfe aus Liverpool wagen, wobei man sich momentan in einer frühen Entwicklungsphase befindet. Die Geschichte um John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr soll in acht Folgen auf dem kleinen Bildschirm aufgearbeitet werden. Für das Drehbuch des "Beatles"-Projekts soll Michael Hirst ("Die Tudors") verantwortlich sein, der neben Ben Silverman und Teri Weinberg (ebenfalls "Die Tudors") auch einen Posten als ausführender Produzent einnehmen wird. Mit "Rosemary's Baby", dem "The Bible"-Nachfolger "A.D" und der Live-Produktion "The Sound of Music" verweist das Projekt über das populäre Quartett auch auf die zunehmende Eventprogrammierung von NBC unter Bob Greenblatt, den das kreative "Tudors"-Trio übrigens noch aus Grenblatts Zeit von Showtime kennt.

Boardwalk Empire© HBO
Die fünfte Staffel von "Boardwalk Empire" wird bekanntlich bereits die letzte sein. Nun hat Michael K. Williams, der in der Serie als Chalky White zu sehen ist, aber schonmal ein wichtiges Detail verraten. Die fünfte Staffel wird nämlich nicht direkt an Staffel 4 anschließen, stattdessen greifen die Macher zum beliebten Stilmittel des Zeitsprungs: Staffel 5 wird sieben Jahre nach dem Ende von Staffel 4 spielen, also wohl im Jahr 1931. Damit ändern sich die Umstände grundlegend: Amerika befindet sich bereits in der großen Depression. "Die Tage der auf Hochglanz polierten Schuhe und schicken Anzüge sind lange vorbei", umreißt es Williams. Wenig später begann im realen Leben auch der Abstieg von Enoch Johnson, der die Vorlage für den Serien-Charakter Nucky Thompson bildet. Inwiefern sich das in der Serie widerspiegeln wird, ist allerdings noch nicht bekannt.

Big Brother 16 (2014)© CBS
Am 25. Juni startet CBS die Staffel von "Big Brother". Damit das Format auch in der mittlerweile 16. Runde noch seine Zuschauer findet, haben sich die Macher mal wieder ein paar neue Twists ausgedacht. Statt einem gibt es in der neuen Staffel gleich zwei "Head of Households". Diese erhalten weiterhin besondere Annehmlichkeiten wie ihre eigene Suite und dürfen bzw. müssen Mitbewohner für die Rauswahl nominieren, sind anders als bislang aber nicht mehr davor sicher, selbst nominiert zu werden. Zudem soll "Big Brother" interaktiver werden, indem die Zuschauer selbst auf neue Art als "Team America" mit Abstimmungen ins Geschehen eingreifen können - wie das genau aussehen soll, hat CBS allerdings noch nicht verraten. Noch keine Details gibt's auch zum "Battle of the Block". Angeblich soll dieses neue Element aber dafür sorgen, dass die Machtverhältnisse im Haus schneller und tiefgreifender denn je binnen kürzester Zeit auf den Kopf gestellt werden können. Auf die ursprüngliche Idee, die Bewohner einfach mal zu beobachten, will man sich in jedem Fall weniger denn je verlassen. Es werde sich stattdessen um die "most twisted season ever" handeln. Das Haus lehnt sich optisch diesmal übrigens an ein Baumhaus an, wirkt dabei aber trotzdem erstaunlich künstlich. Beim "Hollywood Reporter" gibt's bereits Einblicke.

Rising Star© ABC
Noch vor "Big Brother" steht ein anderer mit höchster Spannung erwarteter Neustart vor der Tür: Am Sonntag läuft zum ersten Mal das neue Musikcasting "Rising Star" bei ABC. Und NBC, das mit "The Voice" zuletzt dem jahrelangen Casting-Marktführer Fox ("American Idol", "X Factor") den Rang abgelaufen hat, hat offenbar mächtig Respekt und fährt das größte Geschütz gegen "Rising Star" auf, das man im Portfolio finden konnte: Für den Sonntag hat NBC nun kurzfristig eine Sonderausgabe von "America's Got Talent" angekündigt, das eigentlich dienstags beheimatet ist. Mit im Schnitt elfeinhalb Millionen Zuschauern ist es das derzeit reichweitenstärkste Nicht-Sport-Programm im US-Fernsehen. Und als wäre das nicht genug, reichert man die Pausen auch noch mit zwei Weltrekordversuchen an und verkauft all das als "Show-Stopping Sunday". Stoppen will man aber schon vor dem Start wohl vor allem "Rising Star". Neu ist diese Taktik nicht: NBC ging ähnlich gegen "X Factor" vor, als man "The Voice" dagegen programmierte. Simon Cowell war außer sich. Doch der Ausgang ist bekannt: "X Factor" ist in den USA Geschichte.

Breaking Bad© AMC
Etwas mehr als zwei Monate ist es noch bis zur Vergabe der Primetime Emmys, des wichtigsten TV-Preises der USA, hin. Eine der Fragen: Wird "Breaking Bad" nochmal mit seiner finalen Staffel abräumen können, nachdem der Hype nun schon ein dreiviertel Jahr zurückliegt? Den TV-Kritikern, die am Donnerstag die "Critics' Choice Awards" vergeben haben, sind Walter White und Co. in jedem Fall noch bestens im Gedächtnis geblieben: "Breaking Bad" wurde dort als beste Drama-Serie ausgezeichnet. Bryan Cranston ging als Hauptdarsteller allerdings leer aus, er musste Matthew McConaughey aus der HBO-Serie "True Detective" den Vortritt lassen. Dafür bekam Aaron Paul für seine Rolle des Jesse Pinkman in "Breaking Bad" den Preis als bester Nebendarsteller in einer Drama-Serie. Der Preis für die beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie ging an Tatiana Maslany, die hochverdient für die Klonserie "Orphan Black", wo sie gleich in mehreren Hauptrollen zu sehen ist, ausgezeichnet wurde. Bei Netflix darf man sich über den Preis für die beste Comedyserie für "Orange is the New Black" freuen, als beste Hauptdarstellerin wurde Julia Louis-Dreyfus ("Veep"), als bester Hauptdarsteller Jim Parsons ("The Big Bang Theory" ausgezeichnet. Gemeinsam mit der FX-Miniserie "Fargo" war "Orange is the New Black" mit drei Preisen auch die meistausgezeichnete Serie des Abends. Auch ungewöhnlich: FX führte auch die Rangliste der Sender noch vor HBO an. Besonders freuen konnte sich aber auch Allison Janney, die gleich zwei Preise erhielt: Als beste Nebendarstellerin in einer Comedyserie (in "Mom"; Gleichstand mit Kate Mulgrew für "Orange is the New Black"), sowie für den besten Gastauftritt in einer Dramaserie ("Masters of Sex").

Emmys 2014© Television Academy
Über die Chancen der Serien und Darsteller bei der Emmy-Verleihung haben die "Critics' Choice Awards" nur eine bedingte Aussagekraft. Erste Fakten wird es da erst am 10. Juli geben, wenn die Television Academy die Nominierungen bekanntgibt. Im Rahmen einer Live-Übertragung im Web werden die Nominierten in den wichtigsten Kategorien in diesem Jahr von Mindy Kaling und Carson Daly vorgestellt. Mindy Kaling ist vor allem durch ihre jahrelange Hauptrolle in "The Office" und nun ihrer eigenen Sitcom "The Mindy Project" bekannt. Carson Daly moderierte lange spätnachts "Last Call with Carson Daly" bei NBC, ehe er ein paar Stunden zur morgendlichen "Today Show" vorrückte. Die beiden werden in der Nacht auf den 10. Juli in jedem Fall nicht viel Schlaf bekommen, denn die Bekanntgabe findet auch in diesem Jahr wieder zu einer beinah absurd frühen Uhrzeit statt: Bekanntgegeben werden sie in North Hollywood um 5:40 Uhr morgens. Hintergrund: Auch an der Ostküste sollen trotz Zeitverschiebung die Namen noch am Morgen bekannt werden. DWDL.de wird natürlich auch in diesem Jahr ausführlich über die Nominierungen berichten und ist bei der Emmy-Verleihung erneut vor Ort. Sie findet in diesem Jahr bereits am 25. August und ausnahmsweise montags statt sonntags statt. Übertragen wird diesmal NBC.

US-Quoten-Update

FIFA WM 2014© FIFA
Während Deutschland im WM-Fieber ist, spielt Fußball in den USA im Vergleich zu anderen Sportarten ganz klar nur eine Nebenrolle. Doch zumindest wenn Klinsis Jungs antreten, dann können sich die Zuschauerzahlen mehr als sehen lassen. Das erste Spiel des US-Teams gegen Ghana schalteten am Montag beim Sportsender ESPN über elf Millionen Zuschauer ein, das Zielgruppen-Rating lag bei tollen 4,7. Weitere 4,8 Millionen Zuschauer schalteten zudem beim spanischsprachigen US-Network Univision ein, in der Zielgruppe reichte es für ein 2,1-Rating. Mit insgesamt rund 16 Millionen Zuschauern lag die WM-Partie nicht weit unter dem Niveau, das die NBA-Finals gerade mit bis zu 18 Millionen Zuschauer bei ABC erreichten. Das erste Deutschland-Spiel, das in den USA bereits zur Mittagszeit zu sehen war, kam übrigens auf rund zweieinhalb Millionen Zuschauer bei ESPN.

Game of Thrones© HBO
Die vierte Staffel von "Game of Thrones" war für HBO eine absolute Rekordstaffel. Sogar die Quoten von "The Sopranos", bislang die meistgesehene Serie des Pay-TV-Senders, wurden übertroffen. Auch das Finale am vergangenen Sonntag lief wieder prächtig - doch ein neuer Rekord wurde diesmal verpasst. 7,1 Millionen Zuschauer sahen die Premiere der Finalfolge um 21 Uhr, das war fast eine halbe Million mehr als beim Staffelauftakt, vor drei Wochen waren aber auch schonmal gut 100.000 Zuschauer mehr dabei. Trotzdem ist der Aufschwung sehr beachtlich: Im Vergleich zum Finale der dritten Staffel zog die Zuschauerzahl um über 30 Prozent an. Damals wurde mit 5,4 Millionen Zuschauer die bis dahin höchste Zuschauerzahl der Serie erzielt. Für HBO noch wichtiger als die Zuschauerzahlen der ersten Ausstrahlung sind aber die Daten über alle Plattformen und Wiederholungen hinweg. Diese liegen bislang noch nicht vor, ohne das Finale kam die vierte Staffel aber im Schnitt auf 18,6 Millionen Zuschauer.