Community© Sony Pictures
Vor knapp einem Monat hieß es für Freunde der Serie "Community" Aufatmen, denn nach dem Ende bei NBC gab es Verhandlungen des Serienschöpfers Dan Harmon mit Hulu über eine Fortsetzung unter dem Dach des Streaminganbieters. Das von Ziel #SixSeasonsAndAMovie schien nun wahrscheinlich und realisierbar. Allerdings bekam das Produktionsstudio Sony Pictures Television jetzt einen Korb erteilt und das ambitionierte Ziel einer sechsten Staffel und eines abschließenden Films scheint zunächst wieder im Bereich des Unmöglichen. Da die Verträge mit den Darstellern zum 30. Juni auslaufen, rennt zudem die Zeit davon. Und trotzdem ist das Produktionsstudio optimistisch, dass es doch noch klappen könnte. Angeblich laufen nämlich noch Gespräche mit einem anderen unbekannten Interessenten - Hulu selbst will zumindest seinen Part bei den Verhandlungsgesprächen auch nicht ganz aufgeben.

Steven Soderbergh© Siebbi/flickr (CC BY 2.0)
Am 8. August wird "The Knick" vom eigentlich auf die große Leinwand fokussierten Steven Soderbergh bei Cinemax Premiere feiern. Porträtiert wird darin der talentierte Chirug Dr. John Thackery (Clive Owen), der in einem New Yorker Krankenhaus um 1900 neue Maßstäbe setzt und gleichzeitig mit Suchtproblemen zu kämpfen hat. Doch das ist nicht die einzige Liasion, die der Regisseur der "Oceans"-Reihe mit dem kleinen Bildschirm eingeht. Nun konnte Soderbergh eine Serienadaption seines Filmes "The Girlfriend Experience" aus dem Jahr 2009 bei Starz unterbringen. Entstehen sollen 13 Folgen über das Callgirl Chelsea, die ihre Dienste an die Exfreundinnen- und frauen ihrer Klienten anpasst, was nicht nur Sexuelles, sondern auch Zwischenmenschliches einschließt. Das Thema Ex-Freundin ist auch Teil des nun von Showtime bestellten Comedy-Piloten namens "Crazy Ex-Girlfriend". Hinter dem Projekt steht Marc Webb ("(500) Days of Summer"), der die Protagonistin Rebecca in ihrem abrupten Lebenswandel in Szene setzen will.

NBC© NBC
Weiter geht es bei NBC in Sachen Miniserien. Nachdem letzte Woche bekannt wurde, dass der Sender die Geschichte der Beatles in Form einer limitierten Serie auf den Schirm bringen will, gibt es nun weiteren Nachschub in dem Bereich. In Bearbeitung befindet sich derzeit nämlich auch die Geschichte über einen US-Marshal, dem eine ganz besondere Aufgabe zuteil wird: nach einem Gefängnisausbruch mehrerer Insassen, soll er diese wieder zurück hinter schwedische Gardinen bringen. Die Schwierigkeit ist nur, dass die Kriminellen über Superkräfte verfügen, was die Arbeit erschwert. Zudem ist die Verknüpfung der Thematik um Übernatürliches und der Form der Mini-Serie bei NBC nichts Neues - mit "Heroes Reborn" dürfte sich das geplante Projekt "Wasteland" in bester Gesellschaft befinden.

Turn© AMC
Auch wenn die Vorfreude auf das Spin-off von "Breaking Bad" durch die zeitliche Verschiebung nach hinten etwas geschmälert wurde, schafft die Bestellung einer 13 Episoden umfassenden, zweiten Staffel doch einen Ausgleich für Freunde des speziellen Advokaten. "Better Call Saul" wird nun ja nicht wie geplant im November, sondern im ersten Quartal 2015 bei AMC über den Sender gehen. Gesellschaft bekommt die Premiere dann von der zweiten Staffel der Serie "Turn", die nun von AMC geordert wurde und aus 10 Folgen bestehen soll. Auch wenn die Historienserie "Turn" quotentechnisch hinter den Erwartungen des Senders blieb, braucht AMC Nachschub, denn immerhin naht ja auch schon bald das Ende der Serie "Mad Men" um den Werbe- und Frauenexperten Don Draper.

Amazon Studios© Amazon
Bestellt wurde der Pilot "Really" mehr oder weniger heimlich von den Amazon Studios bereits vor drei Monaten. Ebenso wurde der Cast (Sarah Chalke, Selma Blari, Jay Chandrasekhar) vor zwei Monaten besetzt und der Startschuss zu den Dreharbeiten fiel wenig später in New Orleans. Aber erst jetzt machten die Amazon Studios es offiziell und gaben bekannt, den Comedy-Piloten in die dritte Pilot-Runde aufgenommen zu haben, so dass sich auch dieser im Laufe des Jahres der Kritik der Amazon-Prime-Kunden stellen darf. Handeln wird "Really" von drei miteinander befreundeten Ehepaaren aus Chicago. Die Dynamik im Freundeskreis ändert sich jedoch durch eine Affäre, die zwei der sechs Protagonisten miteinander anfangen.

Sarah Jessica Parker© david_shankbone (CC BY 2.0)
Sarah Jessica Parker hat wieder ein Auge auf den Fernsehbildschirm geworfen. Nachdem sie durch die HBO-Serie "Sex and the City" zur Ikone wurde, steht nun ein neues Projekt namens "Busted" an, das durch die Handschrift eines "True Detective"-Machers jedoch ziemlich weit von der Serie über die vier Freundinnen aus New York entfernt sein dürfte. Basieren soll die limitierte Serie auf dem mit dem Pulitzer Preis ausgezeichneten non-fiktionalen Buch "Busted: A Tale of Corruption and Betrayal in the City of Brotherly Love" über die Aufklärung eines der größten Korruptionsskandale in der Geschichte der Stadt Philadelphia. Nach Produktion des Drama-Piloten soll dieser verschiedensten Sendern zum Kauf angeboten werden. Übernehmen soll Parker dabei eine der beiden Hauptrollen.

Rosario Dawson© Lan Bui (CC BY-SA 2.0)
Doch nicht nur Sarah Jessica Parker hat auf der Besetzungscouch Platz genommen, auch eine weitere Schauspielkollegin ist umtriebig. Wie nun bekannt wurde, wird Rosario Dawson in der geplanten Serie über den Superhelden Daredevil mitspielen - welche Rolle sie dort einnehmen wird, ist jedoch noch nicht bekannt. Mit ihrer Rolle aus der Comicverfilmung "Sin City" kann sie zudem auf Erfahrungen in diesem Bereich zurückgreifen. Von Superhelden zu anderen außergewöhnlichen Wesen, den Zombies: die neue Zombie-Serie bei Syfy "Z Nation" bekommt Zuwachs von Ex-"Lost"-Darsteller Harold Perrineau, der dort als Michael Dawson zu sehen war. Dort wird er eine Führungsrolle auf der Reise von New York nach Californien übernehmen, um nach der vernichtenden Apokalypse den letzten Überlebenden mit menschlichem Blut sicher ans westliche Ziel zu bringen. Bei NBC wurde unterdessen die Rolle von Charles Manson in der 13-teiligen Serie "Aquarius" besetzt: der Gegenspieler von David Duchovny, der den Jäger Mansons spielen wird, wird Gethin Anthony sein, der bei "Game of Thrones" in acht Folgen Renly Baratheon porträtierte.

Aereo© Aereo
Im Rechtsstreit mit Aereo haben die Networks in den vergangenen Monaten verbal gewaltig aufgerüstet. CBS sah in Aereo die größte Bedrohung für die Networks überhaupt, Fox drohte damit, sich in einen Pay-TV-Sender umzuwandeln. Doch was tut Aereo, was die Networks in so helle Aufregung versetzt? Aereo ermöglicht es, die frei empfangbaren Sender als Live-Stream übers Web am Computer oder mobil zu verfolgen, wie auch aufzunehmen und zeitversetzt zu sehen. Aereo hat dafür nicht nur keine Genehmigung der Networks, sondern zahlt dafür auch keine Gebühren. Und da liegt das Problem: Die Zahlungen, die Satelliten- und Kabelnetzbetreiber für die Einspeisung nicht nur an Pay-TV-Sender, sondern auch an die Networks leisten, werden ein immer wichtigeres Standbein - und genau das drohte durch Aereo wegzubrechen. Während Aereo die meisten Verfahren bislang für sich entscheiden konnte, unterlag das Start-Up nun vor dem Supreme Court, das eine Verletzung der Urheberrechte der Networks feststellte. Die Argumentation von Aereo, das angeblich für jeden Nutzer eine eigene Antenne vorhält und ihm diese einfach zur Leihe anbietet, verfing nicht. Aereo müsste nun also Verträge mit den Networks schließen und Lizenzgebühren zahlen - mit dem derzeitigen Geschäftsmodell ist das kaum vereinbar. Gut möglich also, dass Aereo nun seinen Betrieb einstellen wird.

USA© DWDL
Eine interessante Zahl hat diese Woche die Nonprofit-Organisation Film LA publiziert: Während der Pilot-Season 2013/14 wurden 24 Drama-Piloten in New York gedreht und nur 19 in Los Angeles, womit New York zum ersten Mal in der Geschichte Los Angeles den Rang abgelaufen hat. So konstatiert der federführende Forscher Adrian McDonald, dass die Stadt der Wahl, New York, damit die attraktivste Umgebung zur Produktion eines einstündigen TV-Piloten schafft. Dieser Trend hängt seit fünf Jahren mit der Erhöhung von Film- und TV-Fördergeldern zusammen, die den Big Apple als Standort noch attraktiver macht. Aktuell liegen die Ausgaben in New York für dieses Programm auf dem nationalen Höchststand und zwar bei 430 Millionen US-Dollar im Jahr. Vorreiter ist L.A. jedoch immer noch in Sachen Comedy-Piloten, auch wenn im Vergleich zum Zyklus zuvor ein Rückgang um 7 Prozent zu konstatieren ist. Vor sieben Jahren wurden gar noch 100 Prozent der Comedy-Piloten an der Westküste produziert.

US-Quoten-Update

FIFA WM 2014© FIFA
Die US-Amerikaner sind nicht gerade als große Fußballfans bekannt - um so erstaunlicher sind die Quoten, die ESPN derzeit mit der Übertragung der Fußball-WM erzielen kann. Das 2:2 zwischen Klinsis US-Team und Portugal verfolgten 18,22 Millionen Zuschauer bei dem Kabelsender, in der Spitze waren es sogar fast 23 Millionen. Das war ein neuer Rekord für eine Fußball-Übertragung in den USA - den bislang übrigens die Damen hielten. Das Finale der Frauen-WM zwischen USA und China im Jahr 1999 hatten 17,98 Millionen Zuschauer in den USA verfolgt. Dazu kam noch ein weiterer Rekord: Im Schnitt 490.000 Zuschauer verfolgten die Partie über WatchESPN. Allgemein verzeichnet ESPN deutlich höhere Quoten als bei den letzten Fußball-WMs, was nicht zuletzt aber natürlich an den für die USA diesmal günstigen Anstoßzeiten liegt. Inzwischen hat man übrigens auch berechnet, was es wirtschaftlich bedeutet, dass viele während der Arbeitszeit einen Blick auf die WM haben: Die geringere Produktivität soll die US-Wirtschaft nicht weniger als 1,68 Milliarden US-Dollar kosten, meint zumindest Captivate Network.

The Last Ship© TM & © Turner Entertainment Networks, Inc. A Time Warner Company. All Rights Reserved.
Nachdem "Murder in the First" kürzlich bei TNT schon einen starken Einstand hingelegt hatte, gibt es nun weitere gute Nachrichten: "The Last Ship" feierte am vergangenen Sonntag vor 5,3 Millionen Zuschauern Premiere. Damit war es der bislang erfolgreichste Serien-Neustart im amerikanischen Kabelfernsehen in diesem Jahr. Zählt man die Wiederholungen am gleichen Abend hinzu, reichte es sogar für 7,4 Millionen Zuschauer. "Falling Skies" startete im Anschluss mit 3,7 Millionen Zuschauern in die neue Staffel, blieb damit aber hinter den Vorjahreswerten zurück. Verhaltener dürften die Reaktionen bei FX sein. Die neue Serie "Tyrant" startete zwar solide, mehr aber auch nicht. 2,1 Millionen Zuschauer sahen hier die 82-minütige Pilotfolge der Serie, die als "Der Pate" im Nahen Osten beschrieben wird. Damit blieb die Serie klar hinter den Auftaktquoten von "Fargo", das im Frühjahr startete, zurück. Bei HBO ging unterdessen die letzte Staffel von "True Blood" an den Start. Vier Millionen sahen die Premiere um 21 Uhr, über den ganzen Abend verteilt wurden 5,8 Millionen Zuschauer erreicht. Das waren immerhin rund 200.000 mehr als beim Auftakt der vorherigen Staffel.

Big Brother 16 (2014)© CBS
Bei CBS startete am Mittwoch die mittlerweile 16. Staffel von "Big Brother". Und noch immer kann sich der Sender auf den Reality-Klassiker verlassen. 6,71 Millionen Zuschauer fanden sich zum Auftakt vor den Fernsehern ein, das waren sogar wieder geringfügig mehr als im vergangenen Jahr. In der Zielgruppe wurde ein Marktanteil von 2,3/9 Prozent erreicht (Rating/Share). Damit war "Big Brother die erfolgreichste Network-Sendung in dieser Woche - noch vor dem ausnahmsweise Sonntags ausgestrahlten "America's Got Talent" und weit vor dem vieldiskutierten "Rising Star", das wie berichtet einen verhaltenen Start hinlegte.

Taxi Brooklyn© NBC
Am späten Mittwochabend brachte NBC mit "Taxi Brooklyn" seine nächste Sommerserie an den Start, stieß damit allerdings nur auf verhaltenes Interesse. 5,34 Millionen Zuschauer insgesamt sind zwar kein schlechter Wert, in der Zielgruppe sah es mit 1,0/3 Prozent (Rating/Share) aber nicht gut aus. Zur herben Enttäuschung entwickelt sich für NBC zudem am Freitagabend "Crossbones". Die dritte Folge hatte bereits weniger als drei Millionen Zuschauern, mit einem Zielgruppen-Rating von 0,6 kann NBC nicht zufrieden sein. Die erste Folge hatte noch knapp fünf Millionen Zuschauer erreicht. Während auch die Sitcom "Undateable" eher mäßig läuft, schlägt sich "The Night Shift" recht wacker für NBC. Obwohl diesmal keine neue Folge von "America's Got Talent" im Vorlauf lief, sondern nur eine deutlich weniger quotenträchtige Wiederholung, schalteten wieder knapp sechs Millionen Zuschauer ein. Mit 1,2/4 Prozent in der Zielgruppe ging es nur minimal nach unten, mit dem Quotenniveau kann NBC in jedem Fall zufrieden sein. Bei ABC startete in der vergangenen Woche unterdessen die neue Staffel von "Rookie Blue". Der Sender kann zufrieden sein: 5,92 Millionen Zuschauer und 1,1/4 Prozent in der Zielgruppe lagen in etwa auf Vorjahresniveau.