Netflix© Netflix
Nachdem am Dienstag der US-Videodienst Netflix auch in Deutschland angekommen ist, darf man hierzulande mit noch größerem Interesse auf den Nachschub blicken, den Netflix produziert. Mit der Serie "Love" will Netflix seinen Kunden eine Comedy-Serie von US-Regisseur Judd Apatow zur Auswahl stellen, der unter anderem für den Kinofilm "Immer Ärger mit 40" und die Serie "Freaks and Geeks" verantwortlich zeichnet. Wie bereits beim Polit-Drama "House Of Cards" wurden zudem direkt zwei Staffeln bestellt, wobei die weltweit für 2016 geplante Premierenstaffel zehn Folgen im Gepäck hat und die Nachfolgestaffel ein Jahr später zwölf Episoden umfassen soll. Drehen soll sich die Serie "Love", wie der Titel bereits vermuten lässt, im engsten und weitesten Sinne um Liebe. Genauer gesagt schlüpfen Paul Rust ("I Love You, Beth Cooper") und Gillian Jacobs ("Community") in die Rollen von Gus und Mickey, ein als modern beschriebenes Liebespaar, das Ups und Downs einer Beziehung inklusive der Schwierig- und Notwendigkeit der Kompromissfindung durchläuft. Angesichts der vielfach bereits geklärten Eckpunkte für dieses Projekt witzelte Apatow bereits via Twitter und fragte in Richtung Protagonist Paul Rust, der mit am Drehbuch arbeitet, bezüglich der zwei bestellten Staffeln: "Do we have to write them now? Today? Tomorrow?"

Murder in the First© Turner Entertainment Networks
Nach einem recht erfolgreichen Sommer hat TNT nun einer weiteren seiner Serien grünes Licht für eine neue Staffel gegeben: Im kommenden Jahr wird es auch ein Wiedersehen mit "Murder in the First" geben. Zehn neue Folgen mit Taye Diggs und Kathleen Robertson als Detectives in San Francisco sind geplant. TNT entfernte sich auch bei "Murder in the First" von seinem jahrelangen Erfolgsrezept, auf Krimis mit abgeschlossenen Episodenhandlungen zu setzen. Stattdessen zog sich ein Mordfall bzw. dessen Aufklärung über die gesamte Staffel. Die neuen Folgen werden sich dann mit einem neuen Fall beschäftigen. In Deutschland startet die erste Staffel übrigens Ende des Monats bei TNT Serie. Und noch eine weitere Serie erhielt grünes Licht für eine neue Staffel: FX hat 13 neue Folgen von "Tyrant" bestellt, die im Sommer kommenden Jahres zu sehen sein sollen. Die erste "Tyrant"-Staffel hatte im Schnitt 5,1 Millionen Zuschauer und hielt sich über die gesamte Staffel bemerkenswert stabil. In "Tyrant" kehrt der Sohn eines Despoten im Nahen Osten nach 20 Jahren im amerikanischen Exil samt amerikanischer Frau und Kindern zurück in seine Heimat. Die Realität in seiner Heimat steht dabei im Konflikt zu seinen persönlichen moralischen Wertvorstellungen.

White Collar Logo© USA
Offiziell nach 75 Episoden abschließen wird USA Network die lang laufende Serie "White Collar". Begonnen wird damit am 6. November um 21 Uhr, wobei die restlichen sechs Folgen den Vorläufer von "Covert Affairs" bilden werden. Die Serie über Special Agent Peter Burke, der mit Kunstfälscher und Diamantendieb Neal Caffrey kooperieren muss, geht damit nach der sechsten Staffel zu Ende. Chris McCumber, Präsident von USA Network, kurbelt zum Ende der Serie, die damit ein Seriengrab neben "Necessary Roughness", "Psych" und "Burn Notice" erhalten wird, nochmals das Interesse an: "Diese Staffel wird niemanden enttäuschen, denn sie hält ein aufregendes und schockierendes Ende bereit, das die Fans nie vergessen werden." Vor allem 2009, als der weiße Kragen debütierte, war die Serie sehr erfolgreich und gehörte damals gar zu den erfolgreichsten Neustarts unter den Kabelserien.

Die schrillen Vier auf Achse© kabel eins
Dass Chevy Chase die NBC-Serie "Community" letzten Endes verließ, oder gegangen wurde, schockte nach längeren Querelen mit Showrunner und Produzent Dan Harmon und weiteren Skandalen am Ende niemanden mehr so richtig. Das vergangene Serien-Engagement im fiktiven Greendale College soll damit aber lange nicht sein letztes sein. Bereits im Januar wurden Pläne über eine Serie bei ABC bekannt, in der es zu einer Wiedervereinigung mit seiner ehemaligen Film-Frau Beverly D'Angelo kommen soll. Gemeinsam standen sie schon in den 80ern als die "Griswolds" in Filmen wie "Die schrillen vier auf Achse" oder "Hilfe, die Amis kommen" vor der Kamera, was nun im Serienkontext eine Fortsetzung finden soll. Clark und Ellen Griswold befinden sich dabei eigentlich bereits im dritten und ruhigen Lebensabschnitt, werden aber durch nicht absehbare Umstände dazu gezwungen, die Erziehung ihrer Enkel übernehmen zu müssen. In Auftrag gegeben hat der Sender nun erstmal ein Drehbuch, wobei eine Strafe fällig wird, wenn dieses nicht realisiert werden sollte. Und noch eine alte Filmreihe könnte als Serie Wiederauferstehung feiern: NBC arbeitet an einer Wiederbelebung der "Satansbraten"-Reihe über ein sich unmöglich benehmendes Adoptiv-Kind aus den frühen 90ern. Auch hier ist man aber erst im Stadium der Drehbuch-Entwicklung.

Kevin Sussman in The Big Bang Theory© CBS
Um den Wandel im Bereich Journalismus dreht sich eine neue Dramedy, die die ehemalige CSI-Co-Showrunnerin Carol Mendelsohn für CBS entwickelt - verbunden mit einer saftigen Geldstrafe für CBS, falls sie letztlich doch nicht in Serie gehen sollte, wie "Hollywood Reporter" berichtet. Die Dramedy handelt von einem Journalisten, der in Ungnade fällt und seinen Job verliert - und dann gezwungen ist, bei seinem ehemaligen Praktikanten anzufangen, der inzwischen eine Seite im BuzzFeed-Stil betreibt. Ebenfalls für CBS entwickelt "Big Bang Theory"-Star Kevin Sussman eine neue Comedy mit dem Titel "Wife of Crime". Die eigentlich sehr sittsame Hauptfigur heiratet darin in eine Familie mit Verbindungen zur Mafia ein - und sieht sich schnell selbst in die Geborgenheit der neuen kriminellen Familie hineingezogen.

Jimmy Kimmel© ABC
Jimmy Kimmel wagt sich an etwas Neues. Der Host der ABC-Talkshow "Jimmy Kimmel Live!" wird Zettel und Stift in die Hand nehmen und einen Comedy-Piloten für ABC schreiben, den der Sender bestellt hat. Im Fokus des noch namenlosen Projekts wird ein ehemals populärer VJ stehen, der alles verloren hat und nicht nur wieder bei seinen Eltern einziehen, sondern auch noch bei einer kleinen und lokalen Radiostation anheuern muss. Inspirieren ließ sich der Talker dabei von der Biografie seines langjährigen Freundes und "The Voice"-Moderator Carson Daly, der als College-Abbrecher einst bei Kimmel als Praktikant beim Radiosenders KROQ anheuerte. Doch damit nicht genug der Verstrickung: gemeinsam mit Kimmel wird Daly auch einen Posten als ausführender Produzent einnehmen, sofern die Serie realisiert werden sollte. Weniger komödiantisch dürfte es derweil bei einem anderen Projekt von ABC zugehen: Momentan in der Entwicklung befindet sich ein Projekt aus dem Bereich Drama, das auf dem Bestseller "Diabolus" von Dan Brown basiert. Über dem Projekt steht der aktuelle Themenkomplex "Datensicherheit" und die philosophisch geprägte Frage: wer überwacht die Wächter?

TNT-Logo© TNT
Bei den Kinofilmen "Bad Boys", "Armageddon" und "The Rock" haben Jerry Bruckheimer und Michael Bay bereits zusammen gearbeitet. Nun konnten die beiden Schwergewichte einen Piloten an TNT verkaufen, der sich dem Thema Kokain widmet. Das noch namenlose Drama-Projekt fokussiert die wilde Zeit des unüberschaubaren Drogenhandels im Florida der 1970er Jahre und stammt aus der Feder der "Masters Of Sex"-Schöpferin Michelle Ashford. Die Idee der beiden ist dabei so neu nicht. Bereits 2008 wollten sie eine Serie in Anlehnung an Billy Corbens Dokumentar-Film "Cocaine Cowboys" für HBO kreieren. Das nie umgesetzte Projekt wurde drei Jahre später nochmals wiederbelebt, aber wieder nicht realisiert, passenderweise weil Ashford mit "Masters Of Sex" beschäftigt war. Nicht auszuschließen ist nun, dass es inhaltliche Parallelen des neuen TNT-Projekts zur Dokumentation aus dem Jahr 2006 geben dürfte. Neben "Titans" und "Lumen" ist dies übrigens der dritte Pilot, den TNT nun bestellt hat.

Ricky Gervais© djtomdog (CC BY-SA 2.0)
Bewegung gab es diese Woche auch auf der Besetzungscouch. Luke Perry, den die meisten wohl mit dem Namen Dylan McKay und "Beverly Hills, 90210" verbinden dürften, wird neben Patricia Arquette und James Van Der Beek zum Cast des "CSI"-Spin-offs "CSI: Cyber" stoßen. Dabei wird er in die Rolle des ehemaligen FBI-Agenten Nick Dalton schlüpfen, der durch einen Disput mit Special Agent Avery Ryans (Patricia Arquette) den obersten Posten der Cyber-Einheit verliert. Das britische Mastermind von "The Office", Ricky Gervais, hat unterdessen eine Gastrolle in der Musical-Comedy-Serie "Galavant" erhalten, in der er den singenden Zauberer Xanax mimen wird, der dafür bekannt ist, den besten Zaubertrank zu brühen. Starten wird die Serie bei ABC übrigens zur Midseason während "Once Upon a Time" pausiert. Ebenfalls beim gleichen Sender wurde die Sängerin und Schauspielerin Mandy Moore für eine wiederkehrende Gastrolle verpflichtet. Auftreten wird die 30-Jährige, die ihren Durchbruch in der Verfilmung des Romans "Nur mit Dir - A Walk to Remember" von Nicholas Sparks feierte, in der am Mittwoch gestarteten Serie "Red Band Society". Dabei wird Moore die Ex-Verlobte von Dr. McAndrew und Leiterin des Ocean Park Krankenhauses spielen.

Glee© Fox
Gute Neuigkeiten für verbliebene Freunde von "Glee". Anlässlich des Serienendes nächstes Jahr werden sich vier Darsteller aus der Anfangszeit nochmals die Ehre geben. Nicht nur Jenna Ushkowitz (Tina) und Jayma Mays (Emma), auch Mark Salling (Puck) und Dianna Agron (Quinn) werden laut E! News in einzelnen Folgen der 13 Episoden starken sechsten Staffel zu sehen sein. Für einen frühzeitigen Abschied hat sich Brian Van Holt bei der TBS-Serie "Cougar Town" entschieden, der seit der ersten Stunde Teil der Serie war. Das langjährige Serien-Mitglied wird direkt zum Start der sechsten und finalen Staffel Goodbye sagen. Van Holt, der erst kürzlich mit dem Dreh der Mini-Serie "Ascension" bei Syfy beschäftigt war, will durch den früheren Ausstieg Zeit gewinnen, um seine Möglichkeiten besser ausloten zu können.

CBS© CBS
Die zeitversetzte Nutzung des Fernsehens nimmt immer weiter zu - in den USA noch in ganz anderen Dimensionen als hierzulande. Auch bei den großen Networks steigt die Zahl der Zuschauer teils um weit über 50 Prozent, wenn man diejenigen dazuzählt, die eine Sendung erst mit Verzögerung innerhalb der ersten drei oder sieben Tage nach Ausstrahlung ansehen. Für die Sender ist das auch deshalb ein Problem, weil - anders als bei Pay-TV-Sendern - zunächst immer auf die Quoten des Premieren-Tages geschaut wird. Dem will CBS nun mit einer besonders kreativen Variante begegnen: Zwar geht man in Pressemitteilungen auch künftig auf die Zuschauerzahlen des ersten Tages ein, künftig wird man aber immer gleich eine Schätzung mitliefern, wieviele Zuschauer es wohl nach sieben Tagen gewesen sein werden - basierend auf Erfahrungen in der Vergangenheit.

US-Quoten-Update

Utopia US Logo© FOX
Die neue Season ist noch gar nicht offiziell gestartet, da mangelt es bereits nicht an Problemkindern. Allen voran ist hier das Fox-Reality-Format "Utopia" zu nennen: Nach einem soliden Start mit 4,6 Millionen Zuschauern fiel die Reichweite schon bei Folge 3 am Freitag vergangener Woche auf weniger als zwei Millionen. Mit 0,7/3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) lief es auch hier sehr ernüchternd. Am Dienstagabend ging es dann immerhin wieder auf 2,42 Millionen Zuschauer nach oben - was freilich ebenfalls ein ziemlich ernüchternder Wert ist. Bemerkenswert ist aber, dass es eine für ein Reality-Format erstaunlich hohe zeitversetzte Nutzung gibt. Um 56 Prozent zogen die Quoten der ersten Dienstagsfolge an, wenn man die Zuschauer innerhalb der drei folgenden Tage nach der Erstausstrahlung dazunimmt - Werte, wie man sie sonst nur von fiktionalen Serien kennt. Trotzdem macht die schwache "Utopia"-Live-Performance dienstags auch dem nachfolgenden Programm zu schaffen. "New Girl" startete dort mit 3,04 Millionen Zuschauern und 1,7/5 Prozent in der Zielgruppe in die neue Staffel, "The Mindy Project" im Anschluss mit 2,68 Millionen Zuschauern und 1,3/4 Prozent in der Zielgruppe - beide Serien lagen damit auf solidem Niveau, aber deutlich unter den Staffel-Auftaktwerten des vergangenen Jahres. Allerdings hatten sie im Lauf der Staffel auch deutlich an Zugkraft verloren, überraschend kommt der Rückgang daher nicht.

The Mysteries of Laura© NBC
Eher ernüchternd fiel für Fox auch der Start der ersten neuen Drama-Serie dieser Season aus. "Red Band Society" startete am Mittwoch vor 4,1 Millionen Zuschauern. In der Zielgruppe wurde ein Rating von 1,3 und ein Share von 4 Prozent erzielt - damit gibt es schon zu Beginn fast keine Luft mehr nach unten, obwohl mit Ausnahme des "Got Talent"-Finales bei NBC die Network-Konkurrenz noch in der Sommerpause weilte - es dürfte also schwer werden für die junge "Krankenhaus-Gang". Einen starken Einstand legte hingegen die neue NBC-Serie "The Mysteries of Laura" hin: 10,19 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge, in der Zielgruppe reichte es für 2,0/7 Prozent Marktanteil (Rating/Share). Die erste Folge lief allerdings nicht auf ihrem eigentlichen Sendeplatz mittwochs um 20 Uhr, sondern erst um 22 Uhr im Anschluss ans Finale von "America's Got Talent", das mit 12,21 Millionen Zuschauern eine gute Start-Rampe bot. In der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 2,4/8 Prozent. Dass "The Mysteries of Laura" also tatsächlich einen großen Teil der Zuschauer der Castingshow halten konnte, ist zumindest ein gutes Zeichen.

Dancing with the Stars Logo© ABC
Hinter den Vorjahreswerten zurück blieben hingegen zwei andere non-fiktionale Klassiker. Das vom Dienstag auf den Donnerstag verlegte "The Biggest Loser" startete vor 5,4 Millionen Zuschauern. Im vergangenen Jahr hatte die Auftaktsendung auf dem alten Sendeplatz noch über sieben Millionen Zuschauer erreicht. In der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 1,6/5 Prozent (Rating/Share) und damit noch knapp unter dem Tiefstwert der vergangenen Staffel. Doch NBC ist am Donnerstagabend so viel größeren Kummer gewöhnt, dass das auf diesem Sendeplatz einen großen Schritt nach vorne bedeutet - zumal CBS in direkter Konkurrenz zum ersten Mal donnerstags Football übertrug und damit 20,8 Millionen Zuschauer anlockte. Keine Football-Konkurrenz und keinen Sendeplatzwechsel gab's für "Dancing with the Stars" - doch auch dort lief es schlechter als im Vorjahr. 13,64 Millionen Zuschauer sahen den Auftakt der neuen Staffel. Im Herbst letzten Jahres hatten noch über 16 Millionen Zuschauer eingeschaltet. 2,4/7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) konnten sich trotzdem sehen lassen.