Unbreakable Kimmy Schmidt© Universal Television
Netflix betätigt sich einmal mehr als Serien-Retter: Eigentlich sollte Tina Fey, die NBC mit "30 Rock" jahrelang eines der Aushängeschilder geliefert hatte, noch in diesem Herbst mit "Unbreakable Kimmy Schmidt" eine neue Sitcom für NBC produzieren - doch einen Sendeplatz hat man nie gefunden. Überraschenderweise reicht NBC die Serie nun an Netflix weiter, wo sie im März kommenden Jahres Premiere feiern wird - und prompt direkt um eine zweite Staffel verlängert wurde. "Als sich für Tina Fey und Robert Carlock die Möglichkeit ergab, ihre neue Serie auf Netflix mit einer 2-Staffel-Bestellung zu platzerieren, haben wir entschieden, dass es die bestmögliche Option ist, diese bezaubernde neue Serie zu starten", kommentierte NBC-Boss Robert Greenblatt. Bei NBC setze man in der Mid-Season mehr auf Dramaserien. Produziert wird "Unbreakable Kimmy Schmidt" von Universal Television selbst. Ellie Kemper spielt darin eine Frau, die aus einer Sekte gerettet wird und kurzerhand beschließt, nicht nach Indiana zu fahren, sondern sich in New York ein neues Leben aufzubauen. Sie mietet ein Apartment von einem Möchtegern-Broadway-Schauspieler - und die beiden entpuppen sich als ideales Paar.

Red Band Society© Fox
Keine Zukunft haben dürfte hingegen wohl "Red Band Society": Fox hat nun nicht nur angekündigt, auf die übliche Back-9-Order zu verzichten und die erste Staffel somit bei 13 Folgen zu belassen, nach zehn Episoden verschwindet die Serie einstweilen zudem aus dem Programm. Wann die restlichen drei Folgen zu sehen sein werden, ist noch unklar. Fox hält sich die Tür für eine mögliche zweite Staffel der Serie, die auf einer spanischen Vorlage basiert, die man auch bei Vox adaptieren will, noch offen - doch besonders wahrscheinlich erscheint das freilich nicht. Nach einem ohnehin schon mauen Start hatten sich die Quoten zwar zuletzt mit einem Zielgruppen-Rating von 0,9 stabilisiert - allerdings auf einem Niveau, mit dem man bei Fox kaum zufrieden sein kann. Am Abend vor Thanksgiving setzte es jüngst mit gerade mal 2,5 Millionen Zuschauern und 0,7/2 Prozent in der Zielgruppe sogar nochmal neue Tiefstwerte.

Constantine© NBC
Ebenfalls nicht über 13 Folgen hinaus kommen wird die erste Staffel der DC-Comics-Serie "Constantine" bei NBC, wie das Network nun angekündigt hat. Die Serie läuft derzeit am späten Freitagabend und erreicht dort im Schnitt dreieinhalb Millionen Zuschauer. In der vergangenen Woche reichte es in der Zielgruppe mit 1,1/4 Prozent in der Zielgruppe aber immerhin für den besten Wert seit der Auftaktfolge - wohl nicht zuletzt deswegen hat NBC die Serie noch nicht ganz abgeschrieben. Die Bestellung einer zweiten Staffel liege ausdrücklich im Bereich des Möglichen, so NBC. Tatsächlich hat NBC in der Vergangenheit schon Freitags-Serien mit geringeren Quoten verlängert - wie zum Beispiel "Hannibal". Nicht zuletzt wird es also darauf ankommen, wie sich die zur Midseason startenden Serien schlagen werden - und natürlich, wie sich "Constantine" in den nächsten Wochen noch hält.

ABC© ABC
Definitiv keine Zukunft hat hingegen die Serie "Members Only" - und das schon, bevor sie überhaupt gestartet ist. ABC hat die Schauspieler nun informiert, dass man die Anfang des Jahres ohne vorherige Pilot-Produktion georderte Serie nun doch nicht auf den Bildschirm bringen wird. Eigentlich sollte sie von einem Country Club handeln, der eigentlich von zwei Brüdern geführt wird - bis einer von diesen mit dem "Trophy-Wife" seines Vaters durchbrennt und nicht nur seine eigene Frau, sodnern auch einen vor der Pleite stehenden Club zurücklässt. Es ist übrigens nicht die erste Serie, die in dieser Saison noch vor dem Start gecancelt wird: Auch "Hieroglyph", "Mission Control" und "Emerald City" ereilte dieses Schicksal schon. Immerhin auf den Bildschirm geschafft hatten es die beiden Sitcoms "Selfie" und "Manhattan Love Story". Nach sieben bzw. vier Folgen war angesichts der völlig enttäuschenden Quoten aber Schluss. Die schon produzierten Folgen der ersten Staffel wird ABC nicht mehr in seinem Programm ausstrahlen, stattdessen stellt man sie der überschaubaren Anzahl an Fans über das VoD-Portal Hulu bereit.

Cristela© ABC
Eine andere Sitcom hat nun hingegen grünes Licht für eine volle, 22 Folgen umfassende erste Staffel bekommen: Das freitags beheimatete "Cristela" mit Cristela Alonzo. Besonders für das Produktionsstudio 20th Century Fox ist das ein schöner Erfolg: ABC hatte einst schon entschieden, das zuvor gesicherte Projekt doch nicht zu pilotieren und stattdessen eine Vertragsstrafe zu zahlen - die Fox kurzerhand dazu verwendete, selbst mit kleinem Geld im "Last Man Standing"-Set eine erste Folge als Proof-of-Concept aufzunehmen. Die haben ABC doch noch überzeugt - und heraus gekommen ist nun ein solider Quotenlieferant am Freitagabend. Inhaltlich geht es um Cristela, die im sechsten Jahr an der juristischen Fakultät Cristela kurz davor steht ihr erstes großes, unbezahltes Praktikum bei einer angesehenen Kanzlei zu ergattern. Einziges Problem: Ih Ehrgeiz  erscheint ihrer mexikanisch-amerikanischen Familie unangemessen.

George Eads als Nick in CSI© RTL
15 Staffeln hat "CSI: Crime Scene Investigation" nun schon auf dem Buckel - und im Laufe dieser 15 Jahre schon fast seinen kompletten Cast ausgetauscht. Nun hat der letzte verbliebene Darsteller aus der Ur-Besetzung, der von Beginn an eine Hauptrolle hatte, seinen Abgang nach Ende der laufenden 15. Staffel angekündigt. George Eads, der schon im Piloten als Nicholas "Nick" Stokes zu sehen war, soll sich laut "Hollywood Reporter" nun im Guten verabschieden. 2013 war Eads schon einmal mit den Autoren aneinandergeraten. Während er mit seinem Abschied drohte, hat Showrunnerin Carol Mendelsohn kurzerhand vorübergehend suspendiert. Später war er aber wieder zur Serie zurückgekehrt. Ob es nach Staffel 15 noch weiter geht für "CSI" ist unterdessen alles andere als ausgemachte Sache. Am späten Sonntagabend tut sich die Serie derzeit sehr schwer. Die aktuelle Staffel ist zudem bereits auf 18 Folgen verkürzt worden, um Platz für den neuen Ableger "CSI: Cyber" zu schaffen.

Nicole Kidman© Eva Rinaldi Celebrity and Live Music Photographer (CC BY-SA 2.0)
Der Trend, dass sonst auf der großen Leinwand beheimatete Schauspieler den Weg ins Fernsehen finden, hält an. Nun hat David E. Kelley für seine neue Miniserie, die auf Liane Moriartys Buch "Big Little Lies" basieren wird, eine wahrhaft hochkarätige Besetzung aufgetan: Nicole Kidman und Reese Witherspoon, die beide immerhin schon einen Oscar im Schrank stehen haben, sollen die Hauptrollen übernehmen und zugleich auch mitproduzieren. Einen Sender für das Projekt gibt es übrigens noch nicht - diese hochkarätigen Namen dürften dem Interesse daran aber sicher alles andere als schaden. "Big Little Lies" erzählt die Geschichte dreier Mütter von Kindergartenkindern, deren scheinbar perfektes Leben durcheinandergewirbelt wird, als während eines verhängnisvollen Abends, an dem in einer Grundschule Spenden gesammelt werden, ein Mord geschieht.

US-Quoten-Update

State of Affairs© NBC
Die neue Serie "State of Affairs" mit Katherine Heigl, die bei NBC den Sendeplatz von "The Blacklist" übernehmen durfte, kann die hohen Erwartungen aus Quotensicht nicht erfüllen. Nach einem noch soliden Start, verlor die Serie in Woche 2 bereits rund drei Millionen Zuschauer. Mit 5,8 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 1,5/4 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) dürfte die Serie schon jetzt auf der Abschussliste stehen. Schlecht sind in zwischen auch die Zukunftsaussichten der Sitcom "Marry Me", die NBC dienstags nach "The Voice" zeigt. In dieser Woche setzte es mit 3,5 Millionen Zuschauern und 1,1/3 Prozent in der Zielgruppe ganz bittere Tiefstwerte. Auch wenn das "Dancing with the Stars"-Finale (16 Mio. Zuschauer, 3,0/9 Prozent in der Zielgruppe) ein harter Gegner war: Dass die NBC-Comedy in der Zielgruppe deutlich hinter "New Girl" gelandet ist (1,3/4 Prozent) ist gar kein gutes Zeichen. "About a boy" erging es im Anschluss mit 3,1 Millionen Zuschauern und 1,0/3 Prozent in der Zielgruppe übrigens nicht besser.

Jim Parsons (The Big Bang Theory)© Warner Bros. Television
Allgemein tun sich Sitcoms im US-Fernsehen derzeit schwerer - da bildet auch "The Big Bang Theory" keine Ausnahme. Die Sitcom bleibt weiterhin die beim jungen Publikum erfolgreichste Serie bei den US-Networks - doch ein deutlicher Abwärtstrend im Vergleich zum Vorjahr ist nicht von der Hand zu weisen. In der vergangenen Woche reichte es nur noch für 14,6 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 4,1. Zum Vergleich: Der schwächste Herbst-Wert im vergangenen Jahr war ein Zielgruppen-Rating von 4,8 - ein Wert, der diesmal überhaupt nur beim Staffel-Auftakt übersprungen worden war. Die zwischenzeitliche Verlegung auf den Montag kann man für den Rückgang übrigens kaum verantwortlich machen: Seit der Rückkehr auf den Donnerstag läuft's sogar ein Stück schlechter.