Brian Williams© NBC
Weil es Brian Williams mit der Wahrheit nicht so genau genommen hat, muss der NBC-Nachrichtenanchor erst mal zu Hause bleiben. Der Sender hat seinem hochbezahlten News-Star einen sechsmonatigen Zwangsurlaub verordnet. Während dieser Zeit wird er außerdem kein Gehalt bekommen. Der 55-jährige Moderator der "Nightly News" war zuvor beim Lügen ertappt worden: Mehrfach hatte er behauptet, während des Irakkriegs in einem Hubschrauber gesessen zu haben, der beschossen worden sei - was nicht der Wahrheit entsprach. NBC selbst sprach von einer "sehr schweren Entscheidung", hält den Schritt jedoch für "angemessen und verhältnismäßig". Brian Williams sah sich nach Auffliegen seines Schwindels in den sozialen Netzwerken Kritik und Spott ausgesetzt und hatte bereits selbst eine mehrtägige Auszeit angekündigt. Daraus werden nun also gleich mehrere Monate, in denen er genügend Zeit haben dürfte, über den Stellenwert von Glaubwürdigkeit nachzudenken.

Law & Order© RTL
Wird es ein Comeback von "Law & Order" bei NBC in Originalbesetzung geben? Von Zeit zu Zeit wird dort angeblich über eine Mini-Serie nachgedacht, die den Original-Cast wieder vereinen soll. Einem Bericht von "Deadline" zufolge befindet man sich aktuell in Gesprächen mit den Schauspielern Chris Noth und Sam Waterston, die zu Aushängeschildern des Dick-Wolf-Universums rund um „Law & Order“ wurden. Die Serie brachte es insgesamt auf 20 Staffeln und vier Ableger, von denen allerdings nur noch "Law & Order: Special Victims Unit" läuft und erst letzt Woche um eine siebzehnte Staffel verlängert wurde. Bei der Wiederbelebung als Mini-Serie ist dabei von zehn Folgen die Rede.

Unforgettable© CBS
Kaum eine Serie bewegt sich wohl so stark zwischen Vergessen und Wiederbeleben wie "Unforgettable". Die Krimi-Serie ging einst bei CBS an den Start, wurde jedoch nach der Premierenstaffel abgesetzt und damit ins Reich des Vergessens geschickt. Allerdings gab CBS der Serie über Carrie Wells (Poppy Montgomery) und ihre außergewöhnlichen geistigen Fähigkeiten kurze Zeit später eine zweite Chance und belebte sie für direkt zwei Staffeln wieder, die allerdings mit geringerem Budget fürs Sommerprogramm produziert wurden - um sie danach erneut zu beerdigen. Man mag es kaum glauben, aber auch das wird nicht das Ende der Serie markieren. Aus dem Zwischenschlaf erweckt wird "Unforgettable" dieses Mal nicht mehr von CBS, sondern von A&E. Bestellt hat der Sender eine 13 Folgen umfassende vierte Staffel, die von Serienschöpfer John Bellucci und Ed Redlich verantwortet werden soll. Man darf gespannt sein, wie lange der Atem nach der erfolgreichen Reanimierung dieses Mal sein wird. Das Produktionsstudio Sony dürfte hier ein weiteres Mal preislich entgegen gekommen sein - wenn erst eine ausreichende Zahl an Folgen produziert wurden, winken nämlich erhebliche Einnahmen aus der Syndication.

Getting On© HBO
Zunächst weiter geht es auch für die auf der gleichnamigen BBC-Serie basierende HBO-Serie "Getting On", denn der Pay-TV-Sender hat nun eine dritte Staffel bestellt. Nach den jetzt in Auftrag gegebenen sechs Folgen ist jedoch Schluss für die Serie, die auf einer Geriatrie-Station spielt und in der zweiten Staffel im Schnitt 1,6 Millionen Zuschauer pro Folge erreichen konnte. Im Fokus stehen dabei die Krankenschwestern eines maroden Krankenhauses, die auf der Station für Alte und pflegebedürftige Menschen tätig sind. Schwächen des Gesundheitssystems in Verbindung mit den daraus resultierenden Herausforderungen der Ärzte und Angestellten sind Gegenstand der HBO-Serie, ebenso wie der sarkastische Umgang der helfenden Belegschaft mit dem Alltag. Bei IFC hat die immer wieder mit vielen Gaststars bestückte Serie "Portlandia" Staffelzuwachs erhalten. Die von Carrie Brownstein und Fred Armisen produzierte Sketch-Serie über die Portlander Subkultur erhielt - wie bereits beim letzten Mal - eine Bestellung über gleich zwei weitere Staffeln. Staffel sechs und sieben werden dabei wieder aus zehn halbstündigen Episoden bestehen. Und noch eine Verlängerung: TNT schlägt ein weiteres Kapitel bei "The Librarians" aus. Die Serie basiert auf der gleichnamigen Film-Reihe und war der beim Gesamtpublikum meistgesehene Kabelserien-Neustart im vergangenen Jahr. Zehn neue Folgen wurden nun in Auftrag gegeben.

Melissa&Joey© ABC Family
Am 18. März wird die hundertste Folge von "Melissa & Joey" mit Melissa Joan Hart und Joey Lawrence bei ABC Family über den Schirm laufen, was für den Sender einen Rekord markiert. Nicht nur, dass die dritte Staffel der Comedy-Serie sehr erfolgreich war, mit dem Überwinden der Hundert-Folgen-Marke ist damit auch der Weg für die Syndication geebnet. Keine Sitcom des Senders brachte es zuvor auf so viele Folgen wie die Serie über die Lokalpolitikerin Melanie Burke und den vom erfolgreichen Aktienhändler zum Kindermädchen gewechselten Joeseph Longo. Die für den Sender sehr erfolgreiche Serie ist nach Ansicht der Sender-Verantwortlichen inhaltlich jedoch an eine Grenze gestoßen, weswegen die Serie nach der momentan noch laufenden vierten Staffel nicht fortgesetzt wird. Die Story sei mit der Hochzeit von Melissa und Joey und deren neuen Familienpläne zu Ende erzählt. Die letzten Folgen der Serie werden im Sommer gezeigt.

Netflix© Netflix
"'Game of Thrones' für Familien" – auf diese Formel bringt das "Wall Street Journal" die Pläne von Netflix, eine Serie auf Basis des Nintendospiels "Legend of Zelda" entwickeln zu wollen. Das Fantasy-Viedospiel, das erstmals 1986 auf den Markt kam, erhielt in der Zwischenzeit etliche weitere Versionen für die Konsole, auch wenn nur eine Handvoll von Nintendo selbst veröffentlicht wurden. Zudem entstand 1989 eine bereits nach einer Staffel wieder eingestellte, animierte Serie und mehrere Comic-Bücher. In Zusammenarbeit mit Nintendo soll bei Netflix nun aber eine Serie über den Jungen mit grüner Zipfelmütze, Link, Prinzessin Zelda und den Bösewicht Ganondorf entstehen, die nicht animiert ist.

Tusenbröder© SVT
Zwei Adaptionen könnten demnächst in Serie gehen, wobei es sich beim einen Original um einen Bestseller-Roman handelt und beim anderen um eine schwedische Serie, die eine amerikanische Version erhalten könnte. In Kooperation mit dem Studio Media Rights Capital möchte Ben Stiller den Roman "Super Sad True Love Story" von Gary Shteyngart als Serie erzählen und diese direkt an einen Sender oder ein VoD-Portal bringen. Nicht nur, dass er dabei die Rolle des Produzenten inne hätte – er plant auch diverse Episoden als Regisseur zu verantworten. Drehen soll sich die Serie um eine von Medien dominierte Welt und deren Konsequenzen. An anderer Stelle schielt man nach Schweden und hat sich dort die Krimi-Serie „Tusenbröder“ ausgesucht - eine Serie über drei Sandkastenfreunde, die einen Banküberfall planen. Gale Anne Hurd („The Walking Dead“) arbeitet mit Nick Cassavetes und Cliff Dorfman an der Adpation, die den Titel „Brothers in Crime“ trägt.

Cinemax© Cinemax
Robert Kirkman, der mit den "Walking Dead"-Comics die Vorlage für die derzeit erfolgreichste US-Serie überhaupt beim jungen Publikum liefert, hat im Sommer vergangenen Jahres mit "Outcast" eine neue monatliche Comic-Buch-Reihe an den Start gebracht. Verrückt: Schon über ein halbes Jahr bevor die erste Ausgabe veröffentlicht worden war, hat der Sender Cinemax in einem Bieterwettstreit die Rechte für eine mögliche TV-Adaption gesichert. Nun gab's auch offiziell den Startschuss für die Produktion der Exorzismus-Serie. Im Mittelpunkt steht Kyle Barnes, ein junger Mann, der schon sein ganzes Leben von Dämonen besessen ist. Mit Hilfe von Reverend Anderson sucht er nach Antworten und einem normalen Leben. Doch was Kyle entdeckt, ändert nicht nur sein Schicksal, sondern auch das Schicksal der gazen Welt für immer. Produziert werden die zunächst zehn Folgen von Fox International Channels, das dementsprechend "Outcast" auch außerhalb des US-Markts zeigen wird. Cinemax hat unterdessen zudem eine vierte Staffel der Action-Serie "Banshee" bestellt. 2016 wird es acht neue Folgen geben - zwei weniger als in den bisherigen Staffeln.

James Franco© nick step/flickr (CC BY 2.0)
Bei Hulu entsteht derzeit eine Mini-Serie, die wohl das Label "prestigeträchtig" tragen dürfte. Es handelt sich um die Adaption des Romans "11/22/63" ("Der Anschlag") von Stephen King aus dem Jahr 2011, der den Anschlag auf US-Präsident John F. Kennedy durch den mutmaßlichen Täter Lee Harvey Oswald thematisiert. Im Fokus soll dabei der Englischlehrer Jake Epping stehen, der sich auf eine Zeitreise begibt und versucht, das Attentat zu verhindern. Dabei kommen ihm jedoch eigene Probleme, seine Vergangenheit, eine Romanze und seine Lust an Sportwetten dazwischen. Hinter dem Projekt steht die Produktionsfirma Bad Robot von J.J. Abrams ("Lost", "Fringe") - und wer steht vor der Kamera? Für die Rolle des Zeitreisenden konnte nun der in jüngster Vergangenheit vor allem durch den Kinofilm "The Interview" in die Schlagzeilen geratene James Franco begeistert werden. Geplant sind zunächst neun Folgen mit Franco in der Hauptrolle.

Symbolbild© DWDL
Trauer um David Carr: Der bekannte Medienjournalist der "New York Times" ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von nur 58 Jahren an seinem Arbeitsplatz. Seit 2002 arbeitete Carr für die angesehene Zeitung und veröffentlichte jeden Montag seine Kolumne "The Media Equation". "Er war unser größter Champion", sagte Chefredakteur Dean Baquet. "Seine unendliche Leidenschaft für Journalismus und Wahrheit werden seine Familie bei der 'Times', Leser auf der ganzen Welt und Menschen, die den Journalismus lieben, vermissen." In einem seiner letzten Texte hatte sich Carr mit dem Fall des Nachrichtenmoderators Brian Williams beschäftigt. "Sie sollen überall sein, unglaublich berühmt, die ganze Welt bereisend, vergnügt, bodenständig und vor allem vertrauenswürdig", schrieb er über die Anforderungen an News-Anchors im amerikanischen Fernsehen. "Diese Job-Beschreibung kann niemand erfüllen."

US-Quoten-Update

The Blacklist© RTL Crime
Mit Comedyserien hat NBC am Donnerstagabend schon lange nicht mehr punkten können, stattdessen bestimmten zuletzt CBS mit Sitcoms, ABC mit dem Shonda-Rhimes-Dreierpack und Fox mit "Idol" das Geschehen. Für Besserung sorgen soll künftig "The Blacklist", das montags zur erfolgreichsten NBC-Serie seit langem wurde. Doch kann sie diese Zuschauer mit auf den so hart umkämpften Donnerstagabend nehmen? Sie kann: 10,11 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge im neuen Umfeld, das Zielgruppen-Rating lag bei 2,4 - das war in etwa das Niveau, das zuletzt auch montags erreicht wurde. "The Blacklist" platzierte sich damit hinter "Scandal", aber vor "Two and a half Men". Das heißt allerdings auch: Die Ausstrahlung im Anschluss an den "Super Bowl", die "The Blacklist" am Sonntag kurzzeitig über 25 Millionen Zuschauer gebracht hatte, hatte auch keine positiven Auswirkungen. Trotzdem: Kann die Serie auf Dauer dieses Quotenniveau am Donnerstag halten, wäre das für NBC ein großer Schritt nach vorn. Dafür legte die neue Serie "Allegiance" im Anschluss einen völligen Fehlstart hin. Nur knapp fünf Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 1,1 sind angesichts der tollen Vorlage ein völlig indiskutabler Wert.

Backstrom© Fox
Bei Fox wird derzeit vieles vom Triumphzug von "Empire" überstrahlt, der auch in dieser Woche weiter ging: Sechs Folgen lang steigen die Quoten nun schon von Woche zu Woche, das gab's noch nie bei einer Network-Serie. Fast zwölf Millionen saßen zuletzt schon vor dem Fernseher, das Zielgruppen-Rating lag bei grandiosen 4,8.  Doch die übrigen Fox-Serien geben derzeit ein recht trauriges Bild ab. "Backstrom" ist in Woche 3 bei nur noch 3,6 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 1,0 angelangt, obwohl "American Idol" hier das Vorprogramm bildet - man darf schonmal Wetten darauf abschließen, wie lange die Serie noch im Programm bleibt. Für "Glee" steht das Ende nach dieser Staffel schon länger fest - bei Fox wünscht man es inzwischen aber wohl sehnlicher denn je herbei. Am Freitag setzte es mit 1,6 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 0,5 ein neues Allzeit-Tief. Immer weiter abwärts geht's auch für "Sleepy Hollow" - im vergangenen Jahr noch ein schöner Erfolg für Fox. Die zweite Staffel liegt aber längst im tiefroten Bereich, am Montag sahen nur noch 3,9 Millionen Zuschauer zu, das Zielgruppen-Rating lag bei 1,2. Deutlich besser sieht es zwar weiter für "Gotham" aus, mit zuletzt 5,6 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 1,8 geht es aber auch hier Stück für Stück weiter abwärts.

Better Call Saul© AMC
Am Sonntag feierte der mit höchster Spannung erwartete "Breaking-Bad"-Ableger "Better Call Saul" bei AMC Premiere - und was für eine: 6,9 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge, das Zielgruppen-Rating lag bei stolzen 3,4 - noch nie war eine Serie im Kabelfernsehen so gut gestartet. "Better Call Saul" profitierte dabei aber nicht nur von der starken Neugierde der "Breaking-Bad"-Fans, sondern auch enorm vom Vorlauf: Dort meldete sich nämlich mit "The Walking Dead" die beim jungen Publikum weiterhin erfolgreichste Serie überhaupt im US-Fernsehen zurück. "The Walking Dead" verpasste zwar neue Rekorde, mit 15,6 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 8,0 spielt die Serie aber weiter in einer ganz eigenen Liga. Dieses Sprungbrett bekam "Better Call Saul" aber nur einmalig, regulär läuft die Serie am Montagabend - und dort schalteten auch schon deutlich weniger Zuschauer ein: 3,4 Millionen waren es, das Zielgruppen-Rating lag bei 1,5 statt 3,4. Ein herber Einbruch, aber dennoch: Ein voller Erfolg ist die Serie auch auf diesem Niveau. Zum Vergleich: Nur die letzten acht Folgen von "Breaking Bad" waren erfolgreicher - 54 der 62 Episoden hatten geringere Quoten.