Elmo aus der Sesamstraße© NDR/Uwe Ernst
Die "Sesamstraße" ist ein Klassiker des Fernsehens, doch demnächst brechen neue Zeiten an: Die "Sesamstraße" läuft ab Herbst zunächst beim Bezahlsender HBO. Durch den Wechsel ins Pay-TV soll es künftig 35 statt zuletzt nur 18 neue Folgen im Jahr geben. Der neue Deal mit dem Sesame Workshop ist auf eine Dauer von fünf Jahren angelegt. Bislang war die "Sesamstraße" beim chronisch klammen öffentlich-rechtlichen Sender PBS zu sehen, der die Sendung weiterhin, allerdings mit zeitlichem Verzug neun Monate nach der HBO-Premiere, zeigen wird. Die "Sesamstraße" wird seit 1969 produziert. Seither sind mehr als 4.300 Episoden entstanden.

Der Prinz von Bel Air© NBC
Nachdem Netflix mit "Fuller House" gerade erst die Fortsetzung der Sitcom "Full House" angekündigt hat, steht offenbar bereits die nächste Rückkehr eines Sitcom-Klassikers an. Schauspieler Will Smith hat jedenfalls große Lust darauf, den "Prinz von Bel-Air" wiederzubeleben: Der US-Dienst "TVLine" meldet, dass Smith an einer Neuauflage des 90er-Hits arbeitet, der im amerikanischen Fernsehen unter dem Titel "The Fresh Prince of Bel Air" zu sehen war. Allerdings drängt es Smith diesmal nicht selbst vor der Kamera - stattdessen ist davon die Rede, dass er mit seiner Firma Overbrook Entertainment als Producer tätig sein wird. Zwischen 1990 und 1996 wurden insgesamt sechs Staffeln der Serie produziert, die bei NBC ausgestrahlt wurden - für Smith war es der Grundstein für eine Weltkarriere. Derzeit ist aber noch von einem frühen Stadium der Planung die Rede. Zu all dem passt, dass derzeit auch über eine mögliche "Alf"-Rückkehr spekuliert wird.

The Tonight Show starring Jimmy Fallon© NBC
Neben der Diskussion über den von Seth Meyers nun nicht mehr im Stehen, sondern im Sitzen vorgetragenen Monolog zu Beginn der "Late Night with Seth Meyers" gab es eine weitere wichtige Nachricht von NBC bei der TCA Presse-Tour. Jimmy Fallon, der im Februar 2014 den Posten von Jay Leno in der "Tonight Show" bei NBC übernahm, bekam eine Vertragsverlängerung. Enden wird der Sechsjahres-Vertrag im September 2021. Überraschend kommt die Entscheidung nicht, schließlich sind Fallons Quoten am späten Abend nach wie vor sehr gut.

Ray Donovan© Showtime
Erst kürzlich ging auf das Konto von Liev Schreiber eine Nominierung für seine Rolle als Ray Donovan bei den diesjährigen Emmys ein. Damit hat er am 20. September zum ersten Mal die Chance, für seine Verkörperung in der Showtime-Serie "Ray Donovan" die Kategorie des besten Hauptdarstellers in einer Drama-Serie für sich zu entscheiden und die begehrte Trophäe mit nach Hause zu nehmen. Bis der rote Teppich ausgerollt wird, muss noch ein wenig Zeit verstreichen. Überbrücken können Schreiber und der Rest des Ensembles nun die Zeit mit der Freude über eine weitere Verlängerung der Serie. Showtime schickt die Serie über den professionellen Problemlöser mit überwiegend gut situiertem Klientel aus Los Angeles in eine neue Runde. Genügend Zeit, um sich diesen und seinen familiären Problemen zu widmen, wird es in einer zwölf Folgen umfassenden vierten Staffel geben. Ebenfalls in eine vierte Staffel hat der Sender "Masters of Sex" geschickt. Wie "Ray Donovan" wird diese zwölf neue Episoden haben und im nächsten Jahr über den Schirm laufen.

The Strain© FX
Eine dritte Staffel spendieren FX, TNT und Adult Swim jeweils einer ihrer Serien. Eine Portion Vampir bedingten Horrors gibt es mit "The Strain" bei FX. Unklar ist derzeit jedoch, ob die auf der gleichnamigen Roman-Trilogie basierende Serie mit der dritten Staffel zu Ende erzählt sein wird. Vorgestellt hatten sich die Autoren und Ideengeber Guillermo del Toro und Chuck Hogan entweder drei oder fünf Staffeln. TNT setzt weiterhin auf apokalyptische Zustände im Zuge einer Virus-Pandemie bei "The Last Ship". 13 Folgen hat der zu Turner gehörende Sender von der Drama-Serie Michael Bays geordert, die es nächstes Jahr im Sommer zu sehen geben wird. Grünes Licht für eine Verlängerung erhält die Produktion damit fast einen Monat vor dem Staffelfinale des Zweitlings am 6. September. Weitere Abenteur erleben der geniale, aber soziopathisch veranlagte Wissenschaftler Rick und sein etwas einfältiger Enkel Morty bei Adult Swim. Die Animationsserie "Rick and Morty" von Dan Harmon ("Community") hat ebenfalls eine dritte Staffel erhalten.

Serie © Netflix
Aller guten Dinge sind im Falle von "Sense8" und "Odd Mom Out" noch nicht drei, sondern vorerst zwei. Netflix twitterte am Samstagmorgen eine Video-Botschaft des Casts von "Sense8", in dem die Verlängerung der Science-Fiction-Serie um eine zweite Staffel kommuniziert wurde. Die Serie der Geschwister Wachowski ("Matrix"-Reihe) über acht Fremde, die über gemeinsame Gedanken und Visionen miteinander verbunden sind, kann auf eine starke Online-Gemeinde blicken. Laut Aussagen des Streamingdienstes ein wichtiger Faktor, als es um die Frage nach dem Fortgang der Serie ging. Bei Bravo hat man sich dazu entschieden, der ersten Eigenproduktion im Comedy-Bereich mehr Folgen innerhalb einer zweiten Staffel zu geben. Die auf dem Buch "Momzillas" von Jill Kargman basierende Serie dreht sich um eine mehr oder weniger fiktionalisierte Version ihrer selbst und den Kampf in einer hippen und eliten Welt nicht zu den Außenseitern unter den Müttern zu gehören.

Web Therapy© Showtime
"No, that's done". Das war im Rahmen der Television Critics Association's Summer Press Tour die Antwort von Showtime-Präsident David Nevins auf die Frage, ob Lisa Kudrows Serie "Web Therapy" zurückkehren wird. Damit ursprünglich als Webserie gestartete Sketch-Show nach vier Staffeln Schluss bei Showtime. Zum Rotstift griff man auch bei TV Land und der Comedy-Serie "The Exes". Laut einer Aussage von Kristen Johnston, die in der Serie die Scheidungsanwältin Holly Franklin spielt und den Frauenanteil in der Männer-WG darstellt, geht die Serie nach der vierten Staffel nicht weiter, womit das Staffelfinale am 16. September zugleich das Serienfinale markiert. Ein Ende ohne richtigen Anfang wird es wohl für die Adaption des britischen "Utopia" unter der Federführung von David Fincher bei HBO geben. Angeblich gab es unüberbrückbare Differenzen bei der Frage nach dem Budget für die Serie, weswegen HBO die Darsteller offiziell von ihren Aufgaben entbunden hat. Da die Rechte bei HBO liegen, könnte das Projekt jedoch unter neuer kreativer Leitung mit neuem Cast weiterentwickelt werden.

Louie© FX Networks
Wie bereits 2012 nimmt sich Louis C.K. wieder einmal eine Auszeit von seiner Serie "Louie". Folgt man den Worten von FX-CEO John Landgraf liegt die Entscheidung wann und ob es eine weitere, sechste Staffel geben wird, alleine in C.K.s Händen. Nach 61 Folgen mit Multifunktionsrolle könne diese Pause sechs Monate, aber auch zwei Jahre dauern. Eine Parallele ist auch schnell gefunden: ähnlich wie bei der offen gehaltenen Zukunft von Larry Davids "Curb Your Enthusiasm" mit Option auf Rückkehr, gäbe es aktuell keine konkreten Pläne für eine sechste Staffel von "Louie". Man sei aber bereit, wenn der Komiker wieder möchte. C.K. selbst nutzt diese Auszeit nicht zum Ausruhen. Neben seinem Projekt "Baskets" mit Zach Galifianakis hat FX eine weitere Comedy-Serie aus seiner Feder in den Warenkorb gelegt. "Better Things" rückt Pamela Adlon, die auch als Ko-Produzentin an der Serie beteiligt ist, als alleinerziehende Mutter von drei Töchtern ins Zentrum. Um ein gewisses Gleichgewicht zu halten, tut die gelernte Schauspielerin Sam vieles bis alles. Die bestellten zehn Folgen zeigen dabei, dass es zwar witzig ist, in dieses Leben als Zuschauer einzutauchen - selbst darin zu leben wäre jedoch weniger spaßig.

FXX Logo© FXX
Zwei neue Produktionen gibt es bei TV Land und FXX. George Lopez steht vor folgendem Problem: er ist zu reich und etabliert, um sich wieder voll und ganz in sein ursprüngliches Umfeld zu begeben. Gleichzeitig sind seine lateinamerikanischen Wurzeln zu stark um sich davon zu lösen und sich als Komiker mit Migrationshintergrund in der US-amerikanischen Oberschicht vollkommen wohl zu fühlen. In diesem Spannungsfeld begreift sich der Komiker in der nun von TV Land bestellten Serie "Lopez". Dieser wird darin nicht nur eine mehr oder weniger fiktionalisierte Version seiner selbst spielen und seinen Lifestyle in zwei Welten als Herausforderung begreifen, sondern auch einen Posten als ausführender Produzent bekleiden. Geplant sind zunächst 16 Folgen für 2016. Auch wenn sich "Cassius and Clay" am bürgerlichen Namen der Boxlegende Muhammad Ali und dem Film "Butch Cassidy and the Sundance Kid" orientiert, wird sich die Animationsserie um zwei Hauptdarstellerinnen drehen. Angelegt ist die Serie im futuristischen, postapokalyptischen Amerika, in dem zwei Banditinnen gemeinsam auf die Jagd gehen. Mit als Sprecherin in der von FXX nun bestellten Serie ist Susan Sarandon, die jedoch nicht Ordwood Cassius, oder Shopcarter Clay, sondern Connie Mack ihre Simme leihen wird. Zuwachs gibt es bei FXX auch durch die Serie "Archer". Die Serie wechselt mit der siebten Staffel von Schwestersender FX zum auf ein jüngeres Publikum schielenden Sender.

NBC© NBC
Zwei neue Comedy-Serien wird es wohl im Programm von NBC geben. Die eine noch namenlose Serie kommt von Tina Fey und Robert Carlock. Geschrieben wird diese von Tracey Wigfiled, an deren Leben sich die Serie orientieren soll: wenn Mutter und Tochter neuerdings beim gleichen Nachrichtensender arbeiten, sorgt dies für einige Schwierigkeiten. Auch wenn NBC-Chef Robert Greenblatt von einer kompletten Serien-Bestellung im Rahmen der TCA Pressetour sprach, gab es im Nachhinein die Korrektur, dass bislang nur eine Pilot-Order erfolgte. Eine Bestellung der Serie sei aber angeblich eine reine Formalität. Die andere Serie mit dem Arbeitstitel "A Good Place" kommt von Mike Schur („Parks and Recreation“) und soll ebenfalls sich um eine weibliche Hauptdarstellerin drehen. Diese kämpft mit der Frage, was es heißt, ein guter Mensch zu sein. Ebenfalls nun bei NBC – und zwar für die nächsten drei Jahre: "How the Grinch Stole Christmas". Der animierte Klassiker von 1967 wird beginnend mit diesem Jahr zwei Mal pro Weihnachtsferien ausgestrahlt. Nicht nur bei NBC gibt es Neuerungen, auch bei Spike TV tut sich was. Dort kommt es nach neun Jahren zu einer Bestellung der ersten Drama-Serie. Diese kommt von Produzentenlegende Jerry Bruckheimer und hört auf den Namen "Harvest". Bestellt wurden dort zehn Folgen über einen Vater, der von seinem eigenen Vater mittels Erpressung in die Enge getrieben wird.

CBS© CBS
Unterdessen befinden sich verheißungsvolle Projekte bei diversen Sendern in der Entwicklungsphase: bestellt wurde bei CBS ein Pilot, der auf dem Film "Training Day" aus dem Jahr 2001 basiert. Die potentielle von Jerry Bruckheimer produzierte Serie soll 15 Jahre nach dem Film im LAPD einsetzen. Weiter ins Horror-Genre vordringen und auf einem Film-Franchise aufbauen will The CW. Dort arbeitet man derzeit an einer Serie zu "Freitag der 13.". Die Memoiren "Just Kids" der "Godmother of Punk", Patti Smith, werden bei Showtime in einer Mini-Serie erzählt werden. Hinter dem Projekt steht Patti Smith selbst in Kooperation mit John Logan ("Penny Dreadful"). Zwei weitere Projekte stecken zudem in den Kinderschuhen bei Showtime: bestellt wurde der Drama-Pilot "I'm Dying Up Here" von Jim Carrey über die Comedy-Szene der 1970er-Jahre in Los Angeles, sowie ein Pilot, der unter anderem von dem aus Chicago stammenden Rapper Common kommt. Dabei geht es um eine Coming-of-Age-Geschichte, die sich um einen jungen Afro-Amerikaner in Chicago und das Aufwachsen zwischen Leben und Tod dreht. Salma Hayek konnte bei ABC einen Abnehmer für einen Piloten finden. Das noch namenlose Projekt wird als Familien-Soap-Opera beschrieben: die Erben eines mexikanisches Konglomerats werden des Mordes am Oberhaupt verdächtigt.

US-Quoten-Update

Donald Trump© Trump
Milliardär Donald Trump mischt derzeit mit seinen ungewöhnlichen und vor allem lauten Auftritten die amerikanische Politik auf. Und auch im Fernsehen sorgt der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber derzeit für Aufsehen: Die erste Debatte der zehn Bewerber bescherte dem Nachrichtensender FOX News rekordverdächtige Quoten: Fast 24 Millionen Zuschauer verfolgten die Live-Übertragung. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters war das sogar die höchste je gemessene Einschaltquote im amerikanischen Kabelfernsehen - sieht man mal von Sportübertragungen ab. Während sich FOX also über tolle Werte freuen kann, hat NBC gerade erklärt, für die bislang von Donald Trump präsentierte Realityshow "Celebtriy Apprentice" ein neues Gesicht suchen zu wollen. Eine Rückkehr des Formats ist erst für die Saison 2016/17 vorgesehen.

Jon Stewart© Comedy Central
Spannend war die vorige Woche aus Quotensicht nur nur wegen der republikanischen Bewerber-Debatte, sondern auch wegen Jon Stewarts letzter "Daily Show", die am selben Abend bei Comedy Central ausgestrahlt wurde. Deren Quoten bewegten sich freilich auf anderer Flughöhe, waren mit 3,5 Millionen Zuschauern aber dennoch beachtlich. Einen neuen Bestwert verpasste Stewart allerdings - wenn auch knapp: Eine Ausgabe aus dem Jahr 2008, in der Barack Obama bei Jon Stewart vorbeischaute, war mit 3,6 Millionen Zuschauern geringfügig erfolgreicher.

Americas Got Talent© NBC
Mit dem ersten Viertelfinale hat die Castingshow "America's Got Talent" am Dienstag abend steigende Zuschauerzahlen verzeichnet: 11,43 Millionen Zuschauer verfolgten die NBC-Sendung und damit über eine Million mehr als noch in der Woche zuvor. Dafür musste "America's Got Talent" am Mittwochabend deutliche Verluste hinnehmen: Mit 8,83 Millionen Zuschauern fiel sie auf ein neues Staffel-Tief zurück - für den Tagessieg reichte es aber trotzdem. Stärkster Verfolger war übrigens "Big Brother", das bei CBS von 6,64 Millionen Zuschauern gesehen wurde und mit einem Marktanteil von neun Prozent in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen sogar vor dem NBC-Casting durchs Ziel kam. "Extant" konnte davon jedoch nicht profitieren und tat sich anschließend mit nur 4,47 Millionen Zuschauern schon deutlich schwerer. Ein Aufschwung ist damit weiter nicht in Sicht.