Arnold Schwarzenegger© Gage Skidmore (CC BY-SA 2.0)
"You're fired" war lange Zeit der Spruch von Donald Trump als Gastgeber in "Celebrity Apprentice", beziehungsweise "The Apprentice". Bis sich NBC den Spruch zu Eigen machte und ihn Ende Juni angesichts dessen rassistischer Kommentare in Richtung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten abfeuerte. Seitdem war man bei NBC auf der Suche nach einem Nachfolger für Trump's Sessel. Fündig wurde man nun beim "Terminator", Arnold Schwarzenegger. Der Ex-Gouverneur von Kalifornien wird nicht nur Trump als Host nachfolgen, sondern auch einen Posten als ausführender Produzent übernehmen. Und Trump? Der twitterte, nachdem die Nachricht über seinen Nachfolger bekannt wurde, Folgendes: "Congrats to my friend @Schwarzenegger who is doing next season's Celebrity Apprentice. He'll be great & will raise lots of $ for charity".

Donald Trump© Trump
Ebenfalls bei Twitter verkündete Trump drei Tage zuvor, dass es Veränderungen in Bezug auf die Miss Universe Organization gibt. Da sich NBC nach Trumps verbalen Entgleisungen bezüglich mexikanischer Migranten in den USA im Sommer entschied, die Wahl zur "Miss USA" nicht auszustrahlen, gab es einen öffentlich ausgetragenen Rechtsstreit. Das Problem war nämlich, dass eine Hälfte der Miss Universe Organization NBC gehört. Oder besser gesagt: gehörte. Trump konnte nun die Anteile von NBC erwerben. Im Zuge dessen wurde auch der Rechtsstreit beigelegt. Die Klage über 10 Millionen Dollar gegen Univision bleibt jedoch erst mal bestehen. Auch dort weigerte man sich trotz laufenden Vertrags, die "Miss-USA"-Wahl zu übertragen. Ein Dach fand der Wettbewerb zur Wahl der schönsten Frau der USA am 12. Juli bei Reelz - mit dem geringsten Zuschauerinteresse aller Zeiten.

ABC© ABC
Der Trend, ruhende Serien aus dem Schlaf zu holen und sie nochmals frisch verpackt dem Publikum zu präsentieren, reisst nicht ab. Die X-Akten werden wieder geöffnet, "Twin Peaks" erfährt ein Revival und bei Netflix wird aus "Full House" "Fuller House". Auch NBC hat in der Kiste gewühlt und wurde beim ABC-Klassiker "Hart aber herzlich" fündig. Bestellt hat das Network bereits ein Drehbuch. Die Serie, die zwischen 1979 und 1984 ausgestrahlt und in acht Filmen in den 1990er Jahren weitererzählt wurde, erfährt dabei jedoch laut Branchendienst "Deadline Hollywood" einen Twist. Statt des heterosexuellen Ehepaars Hart soll ein schwules Pärchen im Mittelpunkt stehen. Jonathan Hart soll als Figur mit Background als Selfmade-Millionär bestehen bleiben, allerdings soll ihm der Ermittler Dan Hartmann als Lebenspartner zur Seite gestellt werden.

FOX© FOX
Ebenso wenig reisst der Boom ab, Filme in Serienform zu gießen. Der Action-Thriller aus dem Jahr 2001 "Behind Enemy Lines" ("Im Fadenkreuz - Allein gegen Alle") mit Owen Wilson und Gene Hackman in den Hauptrollen soll bei Fox zur Serie werden. Sollte das Projekt eine Pilotbestellung erhalten, stünde Jeffrey Nachmanoff ("Homeland") als Regisseur in den Startlöchern. Das als hochwertiger Militärthriller beschriebene "Behind Enemy Lines" stammt von 20th Century Fox Television und würde sich um um eine Gruppe US-Soldaten drehen, die über dem Dschungel Lateinamerikas abgeschossen werden. Bei NBC arbeitet der französische Filmemacher Luc Besson unterdessen an einer Prequel-Serie zu seiner Filmreihe "Taken", die in Deutschland mit dem Titel "96 Hours" zu sehen war. Darin soll die Geschichte des jungen Bryan Mills erzählt werden, der - im Gegensatz zu den drei Filmen - noch ledig und kinderlos ist. Daher wird es nicht um die Entführung seiner Frau und Tochter gehen, sondern vor allem darum, wie er an seine Fähigkeiten als Geheimagent kam. Nicht am Projekt beteiligt ist derzeit der in den Filmen die Hauptrolle spielende Liam Neeson.

The Carmichael Show© NBC
Ursprünglich in 2013 entwickelt, durchlief das Projekt "Mr. Robinson" von Greg Daniels und Owen Ellickson ("The Office") mehrere Stufen bei NBC, bis es schließlich zur Bestellung von einer sechs Folgen umfassenden ersten Staffel kam. Neue Showrunner, neue Schauspieler und viel Zeit waren die Zutaten dafür. Doch all der Aufwand ist nun null und nichtig: NBC streicht die Serie mit Craig Robinson in der Rolle eines Lehrers bei Tag und Musikers bei Nacht. Wie bei "Mr. Robinson" setzte der Sender auch bei der "Carmichael Show" auf das Konzept von Doppelfolgen, so dass die Ausstrahlung der ersten Staffel mit sechs Folgen nur drei Wochen dauerte. Allerdings bekam die von Kritikern gut aufgenommene "The Carmichael Show" im Gegensatz zu "Mr. Robinson" grünes Licht für eine Verlängerung. Die Comedy, die sich halbwegs am Leben von Jerrod Carmichael orientiert, verfolgten im Schnitt 4,33 Millionen Zuschauer (1,03 Rating in der Zielgruppe). Bei "Mr. Robinson" schalteten im Schnitt 3,95 Millionen Zuschauer ein (1,03 Rating in der Zielgruppe).

NBC© NBC
Dick Wolf bleibt weiter dick im Geschäft mit NBC. Nachdem das NBC-Portfolio des Produzenten bereits "Law & Order: SVU", "Chicago Fire", "Chicago P.D" und das bald folgende "Chicago Med" umfasst, kommt nun ein weiterer Zögling hinzu. Dieses Mal handelt es sich jedoch nicht um eine fiktionale Serie, sondern um eine Reality-Show. Ursprünglich hörte das Projekt auf den Namen "You the Jury". Das Konzept: reale Fälle sollen nochmals neu verhandelt werden. Dabei entscheidet das TV-Publikum über Strafe oder Freiheit der Angeklagten. Um vom Bekanntheitsgrad des "Law & Order"-Franchises zu profitieren, hat man den Titel nun einfach mal annektiert und das obwohl die Fälle nichts mit denen aus der Serie zu tun haben. Herausgekommen ist daher "Law & Order: You the Jury".

Craig Ferguson© vagueonthehow/flickr (CC BY 2.0)
Bei History wurde eine Bestellung aufgegeben, die einen prominenten Gastgeber im Schlepptau hat. Ex-Talker Craig Ferguson wird dort zunächst 16 Folgen "Join or Die" präsentieren, in denen provokante, historische, aber auch zeitgemäße Themen debattiert werden. Nach dem Ende seiner "Late Late Show" bei CBS wird dies die erste große Rückkehr auf den kleinen Bildschirm sein. Unterstützung bei Themen wie die großartigsten Gründungsväter, die wichtigsten Erfindungen oder die größten Kampagnen-Flops von Präsidentschaftsanwärtern erhält er dabei von Prominenten, Historikern oder dem Publikum via Social Media.

Nina Tassler© CBS

Nina Tassler, die seit 2001 für CBS tätig ist, den Sender seit 2004 leitet und 2014 im Zuge einer Vertragsverlängerung bis 2017 noch zum Chairman of CBS Entertainment aufstieg, hat ihren vorzeitigen Rückzug zum Ende des Jahres angekündigt. Danach wird sie dem Sender noch als Beraterin verbunden bleiben. Ihre Nachfolge tritt Glenn Geller an, der derzeit als EVP of Current Programming für die aktuell laufenden Serien auf CBS verantwortlich zeichnet. Offensichtlich war es Tasslers eigene Entscheidung - der Sender steht nämlich alles in allem recht gut da. Tassler führt persönliche Gründe für den Rückzug an. Der Tod ihrer besten Freundin vor zwei Jahren habe sie über ihr Leben nachdenken lassen. Da nun die Übergabe der "Late Show" von Letterman an Colbert über die Bühne gebracht wurde, "CSI" 15 Jahre, nachdem sie die Serie gekauft habe, zu Ende gehe und es sogar eine weibliche Superheldin im Programm gebe, erscheine ihr nun der perfekte Zeitpunkt für einen Abschied. CBS-Chef Leslie Moonves erklärte gegenüber "Variety": "Wir haben mehr als zwei Jahrzehnte zusammengearbeitet. Dann kam sie zu mir und sagte 'Es wird Zeit. Mein Vertrag läuft zwar noch, aber ich würde gerne gehen. Ich möchte gerne noch andere Dinge tun.' Ich bin traurig über die Entscheidung, aber Nina und ich sind uns einig, dass wir mit Glenn Geller einen Nachfolger haben, der hervorragend in seinem Job sein wird."

US-Quoten-Update

CNN© CNN
Donald Trump hat mit seinen provokativen Auftritten zumindest für eines gesorgt: Für riesiges Interesse am Kampf um die Präsidentschaftskandidatur bei den Republikanern. Während bei den Demokraten nur Hillary Clinton mit der E-Mail-Affäre für unglückliche Schlagzeilen sorgt, bestimmt Trump die Schlagzeilen nach Belieben. Das schlägt sich auch in den Zuschauerzahlen der TV-Debatten nieder. Bei CNN schateten nun 22,6 Millionen Zuschauer ein. Zum Vergleich: Bei der ersten "Primary Debate" 2012 zählte CNN gerade mal 3,2 Millionen Zuschauer. Für CNN war es die höchste Zuschauerzahl aller Zeiten. Bislang hielt diesen Rekord "Larry King Live". Als dort 1993 in einer Spezial-Ausgabe der damalige Vize-Präsident Al Gore mit Ross Perot diskutierte, hatten 16,8 Millionen Zuschauer eingeschaltet. Selbst die Debatte zwischen Hillary Clinton und Barack Obama erreichte 2008 übrigens "nur" 8,3 Millionen Zuschauer. So groß die Freude bei CNN auch sein dürfte: Die Debatte von Fox News hatte Anfang August sogar 24 Millionen Zuschauer.

Best Time Ever - With Neil Patrick Harris© NBC
In den vergangenen Tagen gab es bereits einige Frühstarts in die neue TV-Saison, die dann in der kommenden Woche so richtig Fahrt aufnehmen wird. Schon diesen Dienstag auf Sendung gegangen ist aber "Best Time Ever with Neil Patrick Harris" - die US-Version des britischen Formats "Saturday Night Takeaway". Wenn das Format das Quotenniveau halbwegs halten kann, dürfte man bei NBC zufrieden sein: 6,8 Millionen Zuschauer schalteten ein, in der Zielgruppe reichte es für 1,8/7 Prozent Marktanteil (Rating/Share). Damit war es der erfolgreichste Start eines non-fiktionalen Programms seit 2010. "Best Time Ever" profitierte dabei allerdings auch vom Vorlauf: "America's Got Talent" hatte direkt davor kurz vorm Finale 11,3 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 2,4 erreicht - Neil Patrick Harris hat also schon einige Zuschauer verloren. Ebenfalls schon gestartet ist die neue Staffel von "Dancing with the Stars". 13,1 Millionen Zuschauer sahen am Montag zu, 2,1/7 Prozent Marktanteil waren es in der Zielgruppe. Damit lag die Tanzshow unter den Vorjahreswerten und kam in der Zielgruppe nur gleichauf mit dem Staffelfinale von "American Ninja Warrior" über die Ziellinie, das sich als eine der positiven Überraschungen des Sommers entpuppte.

Under the Dome© CBS Broadcasting Inc.
Vor der neuen Season gingen logischerweise die meisten Sommerformate in den letzten Tagen zu Ende. Bereits am Donnerstag vergangener Woche endete "Under the Dome", das nach drei Staffeln keine Verlängerung mehr erhalten hatte. Die Auflösung des Kuppel-Mysteriums wollten noch 4,23 Millionen Zuschauer sehen, magere 0,8/3 Prozent Marktanteil (Rating/Share) in der Zielgruppe waren das Ergebnis. Das war kein Vergleich mehr zur herausragenden ersten Staffel mit bis zu 13,5 Millionen Zuschauern. Allerdings ist die neue CBS-Serie "Zoo" schon am Ende der ersten Staffel auf einem kaum besseren Quoten-Niveau angekommen. Zum Abschied ging's da nämlich nochmal auf einen Tiefstwert von 0,9/3 Prozent in der Zielgruppe nach unten. 4,8 Millionen Zuschauer hatten insgesamt eingeschaltet. Über die Zukunft der Serie wurde bislang nicht entschieden.