Mike & Molly© CBS
"Bevor ihr es woanders hört (und ein paar haben das schon), die sechste wird die finale Staffel von 'Mike & Molly' auf CBS sein". Mit unter anderem diesen Worten auf Facebook ließ Rondi Reed, die in der Serie Mikes Mutter Peggy mimt, die Bombe über das Ende der Sitcom von Chuck Lorre platzen. Der letzte Drehtag der von 22 auf 13 Folgen gekürzten sechsten Staffel der Serie über alltägliche Herausforderungen, vor allem aber das eigene und fremde Körpergewicht, ist dabei angeblich der 27. Januar 2016. Laut Aussage der 65-jährigen Schauspielerin sei zudem ungewiss, wann und ob die restlichen Folgen überhaupt ausgestrahlt werden. Die in der Serie die Rolle der Molly ausfüllende Melissa McCarthy zeigte sich geschockt von der Nachricht und twitterte: "I would have shot this show for 50more years. I'll miss my 2nd family."

Pressekonferenz mit Kiefer Sutherland© Clap/Häuser
Dass Kiefer Sutherland noch einmal in die Rolle des Jack Bauer schlüpfen wird, darf inzwischen als unwahrscheinlich gelten, Fox hat zwar Interesse an einer weiteren Fortsetzung von "24" bekundet, kann sich das aber gut ohne Kiefer Sutherland vorstellen. Doch Sutherland ist trotzdem nicht arbeitslos, sondern übernimmt die Hauptrolle in der neuen ABC-Serie "Designated Survivor", wovon nun direkt ohne vorherige Produktion eines Piloten eine komplette erste Staffel in Auftrag gegeben wurde. Sutherland spielt in der Serie, die als Mix aus Familiendrama und Verschwörungsthriller beschrieben wird, einen "gewöhnlichen Mann in einer außergewöhnlichen Situation". Eigentlich spielt er nämlich ein eher untergeordnetes Mitglied des Regierungskabinetts - doch als bei einem Anschlag der Präsident und alle hochrangigeren Kabinettsmitglieder getötet werden, steigt er plötzlich unverhofft und unvorbereitet selbst zum neuen US-Präsidenten auf. Das Buch zur Serie stammt von David Guggenheim ("Safe House"), wieviele Folgen die erste Staffel umfassen wird, ist noch nicht bekannt.

FOX© FOX
Direkt in Serie geschickt hat Fox unterdessen das Projekt "Shots Fired", das sich eines in den USA leider immer wieder aktuellen Problems annimmt: Es kommt in einer Kleinstadt zu einer ganzen Reihe rassistisch motivierten Angriffen und Schießereien. Sanaa Lathan wird als Ermittlerin in den Ort geschickt und muss dort nicht nur die Täter dingfest machen, sondern hat vor allem mit der medialen Aufmerksamkeit, der öffentlichen Debatte und aufkeimenden sozialen Unruhen zu kämpfen. Nicht ganz so nah an der Wirklichkeit ist hingegen das Projekt "Incarnate", das bei The CW ebenfalls direkt in Serie geschickt wurde. Es basiert auf den "Incarnation"-Büchern und handelt von der unsterblichen Körperwanderin Serphina Ames, die sich nach 600 Jahren von ihrem Freund trennt, der sich über die vergangenen Jahrhunderte als Kontrollfreak entpuppt hat. Sie schlüpft in den Körper einer 16-Jährigen und versucht als Teenagerin nicht nur ihrem bisherigen Freund aus dem Weg zu gehen, sondern die wahre Liebe zu finden. Etwas hinderlich dabei: Ein Kuss von ihr ist für Normalsterbliche unglücklicherweise tödlich.

Foto: Photocase© Photocase/apfelholz
Haben Sie auch das Gefühl, dass immer mehr Serien auf den Markt geworfen werden und es kaum noch möglich ist, den Überblick zu behalten - geschweige denn, alles potentiell Interessante zu sehen? Beim Sender FX, dessen Chef John Landgraf seit Monaten die "Peak-TV"-Debatte vorantreibt - also die Meinung, dass es derzeit zu viele Serien gebe und die Höchstzahl nun erreicht sei - hat man sich nun die Mühe gemacht und diesen Eindruck mit Zahlen untermauert. Demnach waren in diesem Jahr in den USA 409 Serien zu sehen, noch einmal 33 mehr als im Vorjahr. 2009 waren es noch 211, seitdem gab es also fast eine Verdoppelung. 2002 kommt FX in seiner Auswertung auf 181 Serien. Während sich der Output der Networks nur leicht gesteigert hat, erhöhten die Pay-Cable-Sender wie HBO und Showtime ihre Serienzahl allein seit 2009 um 76 Prozent, die Basic-Cable-Sender gar um 174 Prozent. Dazu kamen obendrauf noch die Streaming-Anbieter wie Netflix, Amazon oder Hulu hinzu, die in diesem Jahr 44 eigene Serien on air hatten - 7 mehr übrigens als die Pay-Cable-Sender.

Peak TV© FX

MTV Logo© MTV
Am weiteren Ausbau der Anzahl der Serien arbeitet unterdessen auch MTV. Dort wurde nun nämlich gleich für drei neue Comedy-Serien grünes Licht gegeben. Und bei allen dreien stehen junge Frauen im Mittelpunkt. In "Little Darlings" ist es das ungleiche Duo Jules und Ophelia. Während Jules das perfekte Traum-Girl zu sein scheint, die nachts aber eine ganz andere Agenda verfolgt, ist Ophelia eine kiffende Hackerin. Gemeinsam nehmen sie die Gerechtigkeit auf dem Campus in ihre eigenen Hände. In der noch titellosen Serie von Kaplan und Elfont geht es um zwei Gras-Dealerinnen, die sich selbst als Unternehmerinnen sehen. Und in einer ebenfalls noch namenlose Serie von Nicole Byer spielt diese eine junge Erwachsene, die zu ihrer Schwester und deren vier Kinder in die Vorstadt ziehen muss, nachdem sie ihr Apartment in New York City abgefackelt hat. Dabei gibt sie ihren Nichten und Neffen ihre ganz eigenen Ratschläge, während sie versucht, ihr eigenes Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.

Best Time Ever - With Neil Patrick Harris© NBC
Die beste Zeit von Neil Patrick Harris ("How I Met Your Mother") und NBC liegt fürs Erste hinter den beiden. NBC hat sich für das Ende der von Harris gehosteten und produzierten Variety-Show "Best Time Ever with Neil Patrick Harris" entschieden. Auch wenn die Lampen bei der Live-Show, die auf der lang laufenden britischen Show "And and Dec's Saturday Night Takeaway" basiert, nach nur acht Ausgaben ausgehen, markiert dies aber trotzdem nicht das Ende der Zusammenarbeit der beiden Parteien. Harris und NBC werden durch den Vertrag mit Harris' Produktionsfirma Prediction Productions weiterhin an der Entwicklung neuer Formate arbeiten. Diese können dabei auch durchaus im Bereich von fiktionalen Stoffen liegen.

Legends© TNT
Ein Ende erreicht hat auch die Serie "Legends" über den FBI-Undercoveragenten Martin Odum (Sean Bean), der die Fähigkeit besitzt, sich von Fall zu Fall in eine andere Person zu verwandeln. Das Spiel mit fremden Identitäten wird am 28. Dezember zum letzten Mal bei TNT aufgenommen. Dort wird die Serie ihr Finale der zweiten Staffel feiern, was gleichbedeutend mit dem Serienende sein wird. Und auch einem weiteren Agenten wird das Handwerk gelegt: die Serie von und mit Sharon Stone, "Agent X", geht nach nur einer Staffel nicht weiter. Und damit nicht genug der Abschiede bei TNT: das gleiche Schicksal ereilte auch "Public Morals". Das Polizeidrama wird nach einer zehn Folgen umfassenden ersten Staffel ebenfalls nicht fortgeführt.

The Quest - Die Serie© RTL II
Doch wo schlechte Nachrichten sind, sind gute meist nicht weit. TNT gab der Serie "The Librarians" grünes Licht für eine dritte Staffel. Die sehr erfolgreiche Serie mit im Schnitt 5,5 Millionen Zuschauern pro Folge erhält zehn neue Episoden für die dritte Runde. Des Weiteren äußerte sich der Sender über eine Bestellung der Krimi-Serie "Major Crimes". Die Serie galt dabei – vermutlich etwas zu vorschnell – bereits Ende November als final bestellt. Nun gab TNT eine offizielle Bestellung aus für weiteren Nachschub aus, um alle Gerüchte zu beenden. Laut des Branchendienstes "The Hollywood Reporter" erhält die fünfte Staffel des "The-Closer"-Spin-Offs "Major Crimes" mit Mary McDonnell in der Hauptrolle dreizehn Folgen. Und auch die dritte Staffel von "Murder in the First" wurde im Rahmen der Abschieds- und Verlängerungsnachrichten nochmals offiziell von TNT bestätigt. 

Hulu.com© Hulu.com
"East Los High" ist die erste englischsprachige Serie, deren Cast sich vor und hinter der Kamera nur aus Mitgliedern mit lateinamerikanischen Wurzeln zusammensetzt. Die halbstündige und in East Los Angeles an einer High School spielende Hulu-Serie versammelt diese nicht nur vor der Kamera, sondern auch dahinter. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal kommt nun hinzu: die Serie wurde von Hulu um eine weitere, vierte Staffel verlängert. Damit ist sie die erste Eigenproduktion, die eine vierte Staffel beim Video-On-Demand-Service erhält. Mit zwölf Folgen zurückkehren wird diese dann 2016. Nicht in eine vierte Staffel bei Hulu geschafft hat es hingegen beispielsweise "The Awesomes". Die animierte Superhelden-Comedy des "Late-Night"-Duos Seth Meyers und Mike Shoemaker wird trotz der Ambitionen Hulus, den Anteil an Eigenproduktionen auszuweiten, nicht über eine dritte Staffel hinaus kommen. Zumindest bei Hulu...

Vikings© T5 Vikings Productions
History will mehr von "Vikings". Wenn die Serie am 18. Februar mit der vierten Staffel auf dem Bildschirm zurückkehrt, wird diese nicht mehr nur aus 16, sondern 20 Folgen bestehen. Allerdings werden diese nun nicht am Stück ausgestrahlt, sondern in zwei Teilen mit jeweils zehn Folgen. Wann genau der zweite Part über den Schirm laufen wird, ist bislang noch nicht bekannt. Aufgestockt wurde unterdessen auch bei einer NBC-Serie. Die in einem Krankenhaus in Chicgo spielende Serie "Chicago Med" von Dick Wolf erhält fünf weitere Episoden, womit die Premierenstaffel 18 Folgen umfassen wird. Da die Serie erst am 17. November gestartet ist, reicht die Folgenzahl auch aus, um es damit bis ans Ende der TV-Season zu schaffen.

Fargo© FX
Eine dritte Staffel von "Fargo" ist bereits beschlossene Sache - doch Fans der Anthologie-Serie müssen sich auf eine etwas ausgedehnte Wartezeit einstellen. Showrunner Noah Hawley stellte nun klar, dass mit den neuen Folgen nicht vor 2017 zu rechnen ist. "Es ist wohl oder übel eine Winter-Serie. Und es ist ist nicht mehr genug Zeit, noch in diesem Winters eine weitere Staffel zu drehen." Das liegt auch daran, dass Hawley darauf besteht, dass für nahezu die komplette Staffel bereits fertige Bücher vorliegen sollen, ehe die erste Klappe fällt. Anders als beispielsweise in Deutschland ist es in den USA bei vielen Serien üblich, dass die Produktion längst startet, wenn erst die Skripte für die ersten Episoden vorliegen. Er wolle aber den Schreib-Prozess bewusst vom Produktionsprozess trennen, mindestens acht der zehn Skripte sollen fertig vorliegen, sodass bei Drehbeginn auch schon genau klar sein wird, wie die Staffel enden wird. Zu sehen geben wird es die neuen Folgen daher voraussichtlich erst im Frühjahr 2017. Hawley lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich den Sender FX, der den Machern so viel Zeit lasse, wie nötig und sie nicht unter Zeitdruck setze. "Ich denke, das macht es wirklich zu einem Event. In dem Moment, in dem nur noch das gleiche Startdatum in jedem Jahr eingehalten werden muss, wird es zur normalen TV-Serie."

Bill Cosby 2011© World Affairs Council of Philadelphia (CC BY 2.0)
Bill Cosby, gegen den mittlerweile Dutzende Frauen wegen sexuellen Missbrauchs klagen, klagt nun seinerseits gegen einen Teil dieser Frauen. Gegen sieben von Ihnen hat er vor einem Gericht ich Massachusetts eine Klage wegen Verleumdung eingereicht. Sie hätten sein ehrenvolles Vermächtnis und seine Reputation beschädigt, indem sie ihn bösartig und fälschlich mehrere Jahrzehnte zurückliegendes sexuelles Fehlverhalten vorwerfen würfen.  Dies habe zudem dazu geführt, dass sowohl Netflix als auch NBC die mit Cosby geplanten Projekte auf Eis gelegt hätten, was also auch einen enormen finanziellen Schaden verursacht habe. Ein Vertreter der sieben Frauen zeigte sich wenig überrascht vom Vorgehen von Cosby und seinen Anwälten. Das gehöre zum Standardrepertoire von Verteidigern, die damit den Fokus weg von den legitimen Anschuldigungen legen wollen. Dabei sei es allenfalls bemerkenswert, dass Cosby nur gegen sieben Frauen vorgehe, obwohl Dutzende weitere Frauen gegen Cosby klagen. Seine Mandantinnen würden jedenfalls bei ihrer Darstellung bleiben und auf eine baldige Gerichtsverhandlung hoffen.

Mark Burnett© Angela George (CC BY-SA 3.0)
Erfolgs-Produzent Mark Burnett, zu dessen Arbeiten solche Hits wie "Survivor", "The Voice", "Shark Tank", "Celebrity Apprentice" oder "The Bible" gehören, ist zum neuen President der MGM Television and Digital Group ernannt worden. Die Personalie steht im Zusammenhang mit der Komplettübernahme der United Artists Media Group durch MGM, das für einen Gegenwert von insgesamt 233 Millionen Dollar die restlichen 45 Prozent der Anteile von Burnett und der Hearst Corporaten aufgekauft hat. Vor 15 Monaten hatte MGM bereits die Mehrheit an dem Unternehmen gekauft. Burnett löst auf seinem neuen Posten Roma Khanna ab, der vier Jahre lang die TV-Aktivitäten von MGM verantwortet hat. Burnett spricht in einem Statement von einer "aufregenden neuen Kapitel" seiner TV-Karriere. "Der Bedarf an Qualitäts-Inhalten ist höher denn je und die Möglichkeiten, unser Angebot auszubauen und uns bei der Entwicklung von den Ressourcen von MGM und United Artists zu stützen, sind enorm. Es gab nie eine bessere Zeit zur Entwicklung von kreativen, hochwertigen Inhalten und zur Verbreitung dieser über unterschiedlichste Plattformen."

US-Quoten-Update

Donald Trump© Trump
Der zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung von Donald Trump dominierte Kampf um die Präsidentschaftskandidatur bei den Republikanern sorgt weiterhin für ein viel höheres Interesse an den unzähligen TV-Debatten der Kandidaten. Am Dienstag schalteten beispielsweise wieder über 18 Millionen Zuschauer die TV-Debatte bei CNN ein. Keine andere TV-Sendung hatte an diesem Abend mehr Zuschauer. Bemerkenswert ist dabei auch das große Interesse bei den jüngeren Zuschauern: In der werberelevanten Zielgruppe wurde ein hervorragendes Rating von 3,8 ermittelt. Zum Vergleich: Zur gleichen Zeit zeigte NBC das Finale der mittlerweile schon neunten Staffel von "The Voice" - und musste sich mit 12,7 Millionen Zuschauern nicht nur beim Gesamtpublikum klar geschlagen geben, sondern zog mit einem Rating von 2,9 auch in der Zielgruppe den Kürzeren.

NBC© NBC
Je näher Weihnachten rückt, desto stärker setzen die Networks, deren Programm sonst fast ausschließlich von seriellen Formaten geprägt ist, auf diverse Specials und Filme. Besonders stark fuhr dabei in den letzten Tagen NBC. Der Film "Dolly Parton's Coat of Many Colors", der auf dem Leben der Musikerin Dolly Parton basiert, lockte beispielsweise rund 13 Millionen Zuschauer an. Mit der Übertragung eines Adele-Konzerts aus New York zählte NBC 11,3 Millionen Zuschauer und vor allem auch hervorragende Marktanteile bei den jüngeren Zuschauern (3,0/10 Prozent). 11,5 Millionen Zuschauer konnte NBC bereits Anfang des Monats mit seinem Live-Musical "The Wiz" anlocken, hier waren es sogar 3,4/11 Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen. NBC konnte damit zwar nicht ganz an den Erfolg von "The Sound of Music Live" vor zwei Jahren anknüpfen, erreichte aber mehr Zuschauer als im vergangenen Jahr mit "Peter Pan Live".

2 Broke Girls© CBS
Die Entscheidung von CBS, "Mike & Molly" nicht weiterzuführen, rückt auch eine andere Sitcom des Senders ins Schlaglicht, die in den vergangenen Jahren ein ganz ähnliche Quotenentwicklung wie "Mike & Molly" erlebt hatte: "2 Broke Girls". Während "Mike & Molly" in dieser Saison noch auf seinen ersten Einsatz wartet, lässt sich bei "2 Broke Girls" schon ein weiterer Abwärtstrend konstatieren. In der vergangenen Woche lag der Marktanteil in der Zielgruppe mit 1,5/5 Prozent (Rating/Share) so tief wie noch nie (allerdings wechselte die Sitcom in diesem Jahr auch vom Montag- auf den Donnerstagabend). Schlecht ist das eigentlich noch immer nicht, sondern liegt vielmehr im CBS-Senderschnitt - doch als gesichert kann das Überleben angesichts der "Mike-&-Molly"-Entscheidung erstmal nicht mehr angesehen werden.