Heroes Reborn© NBC
Ursprünglich wurde "Heroes Reborn" als Mini-Serie bestellt - und diese Bezeichnung hat sich die Serie aus dem "Heroes"-Universum von Tim Kring nun auch im wörtlichen Sinne verdient: die Serie wird nach nur einer Staffel zu Ende erzählt sein. Damit fungiert das Staffelfinale der Protagonisten mit übernatürlichen Fähigkeiten am 21. Januar zugleich als Serienfinale, wie NBC-Chef Bob Greenblatt im Rahmen der TCA Pressetour zu Protokoll gab. Ebenfalls enden wird bei SundanceTV die Serie "Rectify". Die Serie mit Aiden Young als nach 19 Jahren aus dem Todestrakt entlassenen Heimkehrer Daniel Holden wurde letzten Juli um eine vierte Staffel verlängert. Diese wird dann im Herbst dieses Jahres das Serienende markieren. Offiziell bestätigt hat nun auch CBS das Ende von "Mike & Molly". Wie bereits über Darsteller der Comedy durchsickerte, gehen die Lampen nach der sechsten Staffel bei der Chuck-Lorre-Produktion aus.

The Goodwife© CBS
Wenn sich Serienschöpfer einer fortlaufenden Seriengeschichte von ihrem Baby distanzieren und es als mehr oder weniger Erwachsener verlassen, stellt sich die Frage, ob und wie es mit der weiteren Entwicklung zum Senior aussieht. Geht es ohne sie weiter und wenn ja, wie? Dieser Fragenblock taucht nun rund um die Serie "The Good Wife" mit Julianna Margulies auf. Denn dort hat das kreative Ehepaar hinter der Serie, Robert und Michelle King, seinen Ausstieg nach der siebten Staffel verkündet. Ob die Serie mit einer achten Staffel eine Fortführung unter anderer kreativer Federführung erfährt, dürfte nun wohl auf unsicherem Fundament stehen. Geht es nach der CBS-Verantwortlichen Glenn Geller könnte die Serie aber auch weitergehen, allerdings hat man sich noch keine Gedanken darüber gemacht, wie die Serie danach überhaupt aussehen könnte. Und die Kings? Deren Abschied sei auf mehrere Gründe zurückzuführen: Unterm Strich gab Geller bei der TCA Pressetour bekannt, dass sie an neuen Projekten arbeiten wollen.

Episodes Matt LeBlanc© BBC
Und dann wären da noch Gerüchte über das Ende zweier anderer Serien. Nachdem Matt LeBlanc Anfang Dezember einen etwas bedeutungsoffenen Tweet absetzte, der auf die Produktion der finalen "Episodes"-Staffel hinweisen könnte, verstärkte Showtime-Programm-Chef Gary Levine diesen Eindruck. Auf der TCA Pressetour meinte dieser über den im Raum stehenden Abschluss der Comedy-Serie mit der fünften Staffel: "I think that's a real possibilty". Ob gemäß der Papstwahl letzten Endes weißer oder schwarzer Rauch aus dem Kamin aufsteige, bliebe jedoch abzuwarten. Welche Farbe der Rauch bei der Entscheidung über die Serie "Person of Interest" hat, steht unterdessen bei CBS zur Debatte. Das Produzenten-Duo J.J. Abrams und Jonah Nollan behandelt die 13 Folgen umfassende und noch immer nicht für eine Ausstrahlung terminierte fünfte Staffel als letztes Kapitel, wie nun kommuniziert wurde – der Sender selbst betont andererseits, dass noch keine Entscheidung darüber gefallen sei und man bis zur Ausstrahlung der fünften Staffel mit einem Statement diesbezüglich warten werde.

Homeland© Showtime
Drei weitere interessante Botschaften gab es bei der Presstour aus dem Hause Showtime: Aus deutscher Perspektive dürfte dabei besonders der Drehort für die sechste Staffel von "Homeland" von Interesse sein. Nachdem Staffel vier in Pakistan angesiedelt war und die fünfte Staffel hauptsächlich in Berlin spielte, wird die sechste Staffel nicht mehr auf deutschem, sondern wieder auf amerikanischem Boden abgedreht. Ausgesucht hat man sich dabei New York City und Umgebung. Eine weitere News wäre zudem, dass die bei Showtime beheimatete Serie "Shameless" mit William H. Macy in der Rolle des trinklustigen Familienvaters Frank Gallagher weitergeht. Erst letzten Sonntag war die Serie in die sechste Staffel gestartet, was die, laut Aussage des Senders, meist gesehene Staffelpremiere in der Geschichte der Serie war. Bestellt wurde nun eine siebte Staffel, die zwölf Folgen umfassen und 2017 über den Schirm laufen wird. Und dann wäre da noch ein Neuzugang, die von Jim Carrey kommt: "I'm Dying Up Here" wird als düstere Comedy-Serie beschrieben, die das kreative und ebenso harte Geschäft um die Stand-Up-Comedy im Los Angeles der 1970er Jahre betrachtet.

USA Network© USA Network
Bei USA Network darf nicht nur die Serie "Playing House" in eine dritte Runde gehen, sondern es wurde auch noch eine neue Serie ins Portfolio aufgenommen, deren Entwicklung durch den Todesfall Henry Bromells ("Homeland") eine Pause erfahren musste. "Falling Water" von Gale Anne Hurd ("The Walking Dead") und Blake Maters ("Brotherhood") dreht sich dabei um einen Traum, dessen Teile von vermeintlich unabhängigen Personen geträumt werden. Dabei wird schnell klar, dass es mit dem kollektiv geteilten Traum mehr auf sich hat als nur individuelle Schicksale und das Ganze mehr ist als nur die Summe der Teile. 

Netflix© Netflix
Neues Serienmaterial gibt es auch andernorts: bei Netflix wurde nun ein Remake der ehemaligen CBS-Serie "One Day at a Time" geordert, das mit der Oscarpreisträgerin Rita Moreno ("West Side Story") in der Rolle der Großmutter der Protagonistin daher kommen wird. Im Gegensatz zum Original, das zwischen 1975 und 1984 ausgestrahlt wurde, erhält die Neuauflage mit einer amerikanisch-kubanischen Familie einen Latino-Touch. Konkret drehen sich die ersten dreizehn Folgen um eine frisch getrennte Ex-Soldatin, die ihr neues Leben als Mutter zweier Kinder neu ordnen muss. Unterstützung erfährt sie wiederum von ihrer konservativen kubanischen Mutter und dem Hausmeister ihrer Wohnung, namens Schneider. Acht Folgen wurden zudem von "Haters Back Off" bestellt – eine Comedy-Serie, die von YouTuberin Colleen Ballinger-Evans stammt. Basieren wird diese auf Ballinger-Evans Charakter Miranda Sings und dem festen Glauben an das eigene – jedoch nicht vorhandene – Talent und die Karriere als Star.

Pop© Pop
Der Sender Pop, früher TV Guide Network, hat sich die Comedy-Serie "Traci From Nightcap" gesichert, die ohne Pilot vorab direkt in Serie geschickt wurde und zehn Folgen umfassen wird. Drehen wird sie sich um eine fiktive Late-Night-Talkshow namens "The Night Cap With Jimmy" und die Vorgänge, die hinter den Kulissen so vor sich gehen. Außerdem wird der Sender weiterhin im A-cappella-Geschäft bleiben: die Doku-Serie "Sing It On" über den Weg zum International Championship of Collegiate A Cappella von fünf Gesangsgruppen erhält eine acht Folgen umfassende zweite Staffel. Hinter dem Projekt steht R&B-Musiker und Oscarpreisträger John Legend („Selma“). Der amerikanische Ableger der BBC, BBC America, hat unterdessen die Serie "Dirk Gently's Holistic Detective Agency" in den Warenkorb gelegt. Die Serie erhält acht Folgen, die auf der Hauptfigur Dirk Gently fußt, die wiederum auf der gleichnamigen Romanfigur des englischen Autors Douglas Adams basiert.

Seth Meyers© david_shankbone/flickr (CC BY 2.0)
Ein Jahr nach Ausstrahlung der ersten "Late Night"-Show mit Seth Meyers sind die Verantwortlichen bei NBC mit der Entwicklung offensichtlich zufrieden: Der Vertrag mit dem Moderator wurde bis Februar 2021 verlängert. "Ob als Autor, Künstler oder Moderator – Seth blickt auf eine lange Vergangenheit bei NBC und wir sind gespannt auf viele weitere Jahre mit ihm in der 'Late Night'", erklärte NBC-Chef Bob Greenblatt und fügte lobend hinzu: "Die Show könnte in keinen besseren Händen sein." Meyers selbst zeigte sich erwartungsgemäß erfreut: "Ich könnte NBC kaum dankbarer sein für die weitere Unterstützung unserer Show. Ganz überraschend kam die Entscheidung nicht, schließlich hatte NBC erst kürzlich bekanntgegeben, auch die "Tonight Show Starring Jimmy Fallon" bis zum Jahr 2021 verlängert zu haben. Am späten Abend herrscht nun also für die kommenden Jahre Klarheit.

US-Quoten-Update

Foto: Hollywood Foreign Press Association© Hollywood Foreign Press Association
Die Verleihung der Golden Globes verzeichnete am Sonntagabend bei NBC im Schnitt 18,51 Millionen Zuschauer. Damit war der Sender in der Primetime klarer Marktführer. Die zuvor ausgestrahlte Berichterstattung vom Roten Teppich landete allerdings zunächst auf dem dritten Platz und musste sich nicht nur dem CBS-Magazin "60 Minutes" geschlagen geben, sondern vor allem der Überlänge der NFL-Übertragung bei FOX. Das gezeigte Wildcard-Spiele brachte es zwischen 19:00 Uhr und 20:20 Uhr auf 38,85 Millionen Zuschauer und war damit weit vor den Golden Globes die meistgesehene Sendung im amerikanischen Fernsehen. Der Marktanteil lag bei herausragenden 39 Prozent in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen.

Bild: WDR© WDR
Gefragt war darüber hinaus in der zurückliegenden Woche die letzte Rede zur Lage der Nation von US-Präsident Barack Obama, die am Dienstagabend bei allen großen Networks gezeigt wurde. Zusammengerechnet schalteten alleine dort mehr als 18 Millionen Amerikaner ein, die meisten davon bei CBS, wo 6,88 Millionen Zuschauer inklusive Vor- und Nachberichterstattung gemessen wurden. Knapp dahinter landete NBC mit 6,62 Millionen Zuschauern. Insgesamt brachte es die Rede sogar auf 31,3 Millionen Zuschauer, die sich auf 13 Networks verteilten. Das bedeutete allerdings ein neues Allzeit-Tief. 2009 hatte Obama noch mehr als 50 Millionen Zuschauer vor den Fernseher gelockt. Unter den Kabelsendern war FOX News mit seiner Übertragung am meisten gefragt: 3,46 Millionen Zuschauer schalteten dort ein, CNN erreichte allerdings kaum weniger Menschen.

Jennifer Lopez in The Fosters© ABC Family
Gelungener Einstand für "Shades of Blue" mit Jennifer Lopez: 8,55 Millionen Zuschauer sahen am Donnerstag um 22:00 Uhr den Neustart bei NBC - für den Sender war es damit der erfolgreichste Start einer Midseason-Serie seit vier Jahren. Die Konkurrenz kam dagegen zu diesem Zeitpunkt nicht an. Meistgesehene Sendung des gesamten Tages war eine neue Folge von "The Big Bang Theory", die 15,85 Millionen Zuschauer zu CBS lockte, während "American Idol" bei FOX von 10,21 Millionen gesehen wurde. Auch am Freitagabend hatte CBS die erfolgreichsten Serien im Programm: Dort brachte es "Hawaii Five-0" mit 9,41 Millionen Zuschauern auf einen neuen Staffel-Bestwert, ehe es "Blue Bloods" im weiteren Verlauf des Abends auf 10,85 Millionen Zuschauer brachte.

Netflix© Netflix
Netflix macht für gewöhnlich ein großes Geheimnis um die Zuschauerzahlen seiner Produktionen – offizielle Werte nennt der Streamingdienst nicht. Dafür hat sich nun NBC angebliche Zahlen des Online-Konkurrenten veröffentlicht. Es handelt sich dabei um durchschnittliche Werte pro Folge in der werberelevanten Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen. Eine Stichprobe von 15.000 Fernsehnutzern in der Zeit zwischen September und Dezember ergab demnach, dass "Jessica Jones" mit 4,8 Millionen Zuschauern auf dem ersten Platz lag, gefolgt von "Master of None" mit 3,9 Millionen Zuschauern. "Narcos" landete mit 3,2 Millionen Zuschauern auf dem dritten Rang. NBC-Entwicklungschef Alan Wurtzel hält Gerüchte über den Tod des klassischen Fernsehens angesichts dessen für "stark übertrieben". Zugleich verwies er darauf, dass Netflix ohnehin ein anderes Geschäftsmodell verfolge - aber das ist nun gewiss keine Neuigkeit.