YouTube© Rego Korosi (CC BY-SA 2.0)
YouTube geht wie angekündigt neue Wege: Bestellt wurde dort die erste fiktionale Serie mit größerem Budget, die bei YouTube Red, dem Bezahlangebot des Streamingdienstes, eingebettet sein wird. Zusammen mit der Produktionsfirma Lionsgate entsteht die Serie "Step Up", die auf dem Tanzfilm-Franchise mit Channing Tatum in der Hauptrolle basiert. Eben dieser ist auch an dem Projekt beteiligt und zwar als ausführender Produzent. Analog zu den Filmen basiert die Serie auf den Ups and Downs der Mitglieder einer Tanzakademie und verwurstet diese mit Musik- und Tanzelementen. Susanne Daniels, Chefin für globalen Content, erhofft sich durch die zehn Folgen umfassende erste Staffel einen Anstieg der Abonnentenzahlen. Gleichzeitig gibt dies die Marschroute vor: hin zu mehr exklusiven und hochwertigen Inhalten, auch abseits von bekannten YouTubern. Produziert wird die Tanzserie Ende dieses Jahres - zum Abruf bereit stehen soll sie dann 2017.

Vinyl© Sky Deutschland/Niko Tavernise
Die zweite Platte ist immer am schwersten. Sagt man. In dem Fall war sie durch den Misserfolg der ersten - sowohl beim Publikum, als auch dem Großteil der Rezensenten - wohl als so unhörbar eingestuft worden, dass sie nun erst gar nicht mehr aufgelegt wird. Die Geschichte namens "Vinyl", Prestige-Serie von Mick Jagger und Martin Scorsese, erhält damit keine weiteren Kapitel, das schwarze Gold wird nach dem zehn Folgen umfassenden Erstling in den Schrank gelegt. Das Kuriose dabei: eigentlich gab es von HBO nach der Premiere im Februar bereits grünes Licht für eine zweite Staffel. Doch dann passierte so einiges: die aufwändige und daher sehr teure Produktion mit Bobby Cannavale in der Hauptrolle eines Plattenmoguls entsprach nicht den erhofften Erwartungen. Daraus resultierte eine personelle Änderung, durch die der eigentlich langjährig mit HBO verknüpfte Terence Winter den Showrunner-Posten an Scott Z. Burns abgab. Angeblich kam es hinter den Kulissen zu einem Zerwürfnis. Auch bei HBO selbst gab es ein Stühlerücken: Michael Lombardo, der zehn Jahre lang das Programm verantwortete, trat zurück und wurde durch Casey Bloys ersetzt. Und nun muss sich "Vinyl" in die Liste um "Luck" oder "Tell Me You Love Me" einreihen: Gestartet als aufwendig produzierte Serie und geendet als One-Hit-Wonder mit dem Aus nach nur einer Staffel. Ein Hauptargument für die Entscheidung hat dabei auch mit den Produktionskosten zu tun: Man wolle das durch das Ende eingesparte Geld lieber woanders einsetzen, heißt es von Seiten HBOs.

Penny Dreadful© Showtime
Am Sonntag lief das Finale der dritten Staffel von "Penny Dreadful", die mit Frankenstein, Dorian Gray oder Van Helsing Ikonen der britischen Literatur aus dem 19. Jahrhundert vernetzt, bei Showtime über den Bildschirm. Und das über zwei Stunden. Einen Abschluss fand die mit "The Blessed Dark" betitelte Folge mit den geschriebenen Worten "The End". Dies nicht wörtlich zu nehmen, wäre in dem Fall verkehrt, denn damit war nicht nur der Schluss der dritten Staffel gemeint, sondern dies war zugleich der Hinweis auf das Ende der Serie an sich. Einem Gespräch von Serienschöpfer und Showrunner der Serie, John Logan, und Showtime-Chef David Nevins mit dem "Hollywood Reporter" einen Tag danach, war jedoch zu entnehmen, dass die Serie immer auf drei Staffeln angelegt war. Neben "House of Lies" und Matt LeBlancs "Episodes" ist dies bereits die dritte Serie innerhalb von zwei Monaten, die bei Showtime endet.

Ganz anders sieht die Lage bei der animierten FX-Serie "Archer" aus. Sterling Archer, ursprünglich Geheimagent und Kopf der Serie für Erwachsene, wurde um drei weitere Staffeln verlängert. Die nächste, achte Staffel soll ihre Premiere im nächsten Jahr feiern und wird acht Folgen umfassen. Diese Schlagzahl gilt ebenfalls für Staffel neun und zehn. Gestartet war "Archer" mit zehn Folgen, was sich von Staffel zwei bis sechs auf jeweils 13 steigerte. Zurückgekehrt war man in der siebten Staffel, die eigentlich zu FXX umziehen sollte, dann wiederum auf zehn Folgen. Die nächsten drei Staffeln markieren damit also die kürzesten in der "Archer"-Geschichte. Ebenfalls verlängert wurde die Golden Globe nominierte Dramedy "Casual" bei Hulu. Bestellt wurde eine 13 Episoden umfassende dritte Staffel, die ebenfalls für 2017 geplant ist.

J.J. Abrams© gettyimages
Am 21. Juni ist das Buch "Before You Judge Me: The Triumph and Tragedy of Michael Jackson's Last Days" von Tavis Smiley erschienen. Und schon gibt es unter prominenter Federführung Pläne, die 16 Wochen bis zum Tod des Popstars am 25. Juni 2009 auf den TV-Bildschirm zu bringen. Angenommen hat sich diesem Projekt kein Geringerer als J.J. Abrams, der Regisseur von "Star Wars: Das Erwachen der Macht" und Mit-Ideengeber der TV-Serie "Lost". Abrams und Smiley wollen das als Event-Serie angelegte Vorhaben als ausführende Produzenten in Zusammenarbeit mit Warner Bros. verantworten.

Mr. Robot© USA Network
Am 13. Juli startet "Mr. Robot", das Anfang des Jahres bei den Golden Globe Awards als beste Dramaserie ausgezeichnet wurde, bei USA Network in seine zweite Staffel. Und Sam Esmails hatte offenbar mehr zu erzählen als zunächst gedacht: Statt der eigentlich bestellten zehn Episoden wird die zweite Staffel nämlich zwölf umfassen. Zum Start gibt's direkt eine Doppelfolge, die von der live ausgestrahlten Aftershow "Hacking Robot" begleitet wird. "Vom ersten Moment der neuen Staffel an ist klar, dass die Zuschauer sich auf etwas unglaublich Besonderes und vollkommen Unerwartetes gefasst machen können", orakelt Chris McCumber, President Entertainment Networks bei NBCUniversal Cable Entertainment.

US-Quoten-Update

BrainDead© CBS Studios
CBS hat in diesem Jahr kein Glück mit seinen Sommerserien. "Braindead" ist nach dem ohnehin schon mauen Start in Woche 2 noch weiter zurückgefallen. Nur noch rund dreieinhalb Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Marktanteil von 0,5/2 Prozent in der Zielgruppe waren das sehr ernüchternde Ergebnis. Am Mittwoch startete dann auch die zweite neue Sommerserie "American Gothic" nicht gut. Hier sahen schon zum Start nur 3,4 Millionen Zuschauer zu, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,7/3 Prozent (Rating/Share). Das ist vor allem deswegen enttäuschend, weil direkt zuvor die neue Staffel von "Big Brother" mit 6,2 Millionen Zuschauern und 1,9/7 Prozent in der Zielgruppe gestartet war und damit eine starke Vorlage lieferte - auch wenn die Quoten geringer ausfielen als im vergangenen Jahr.

Aquarius© NBC
Doch nicht nur CBS tut sich schwer mit fiktionalen Serien im Sommerprogramm. Bei NBC lief die zweite Staffel von "Aquarius" mit David Duchovny ebenfalls ziemlich mau an. 2,7 Millionen Zuschauer wurden insgesamt gezählt, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,4/2 Prozent (Rating/Share) - obwohl NBC sogar auf Werbeunterbrechungen verzichtet hatte. Das war in etwa das Quotenniveau der letzten Folgen der ersten Staffel, lag aber 60 Prozent unter dem Serien-Auftakt im vergangenen Jahr. "Uncle Buck" bei ABC ist da zwar ungleich erfolgreicher, musste nach dem gelungenen Start in der vergangenen Woche aber auch schon deutlich Federn lassen. Das Zielgruppen-Rating sackte von 1,5 auf 1,0 ab, statt knapp fünf Millionen schalteten nur noch dreieinhalb Millionen Zuschauer ein.

Person of Interest© RTL
Endgültig zu Ende ging bei CBS die Serie "Person of Interest" - ohne nochmal für nennenswerte Quotenausschläge zu sorgen. Mit insgesamt sechseinhalb Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 1,0/4 Prozent (Rating/Share) in der Zielgruppe endete die Serie auf dem eher mäßigen Quotenniveau der vergangenen Wochen. Kein Serien-, aber ein Staffelfinale gab's auch von "Reign" bei The CW zu sehen. 930.000 Zuschauer sahen hier die letzte Folge vor der Pause, 0,3/1 Prozent war der Marktanteil in der Zielgruppe - Werte, wie man sie ebenfalls aus den vergangenen Wochen gewohnt war.