Tyrant© Fox
FX hat sich entschieden, die Serie "Tyrant" nach drei Staffeln nicht fortzuführen. Das Staffelfinale am vergangenen Mittwoch dürfte demnach wohl auch das Serienfinale bedeuten - auch wenn man beim Produzenten, den Fox 21 Television Studios, die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben hat. "Diese Serie ist ein Juwel und wir würden uns freuen, einen Weg zu finden, sie weiter produzieren zu können", so President Bert Salke. Man wolle aber realistisch über die nicht allzu guten Zukunftsaussichten bleiben, daher biete auch die letzte Episode von Staffel 3 ein befriedigendes Serienende. "Tyrant" erzählte die Geschichte des freiwillig im US-Exil lebenden Sohnes eines Despoten aus dem Nahen osten. Er kehrt in seine Heimat zurück und steht dort im Konflikt zwischen seinen persönlichen moralischen Wertvorstellungen und den gesellschaftlichen, familiären und politischen Realitäten in seiner Heimat.

AMC© AMC
Keine Zukunft hat auch die Serie "Feed the Beast": AMC hat hier bereits nach der ersten Staffel die Reißleine gezogen, weil die Quoten die Erwartungen nicht erfüllt hatten - obwohl man mit Ex-"Friends"-Star David Schwimmer auf ein bekanntes Gesicht bauen konnte. Die Serie, die auf der dänischen Reihe "Bankerot" basiert, handelt von zwei Freunden, die in der Bornx ein Restaurant eröffnen, die sich aber ständig Ärger einhandeln. Nicht nur die Quoten der AMC-Serie waren bescheiden - zum Auftakt halbierten sie die Reichweite des vorausgehenden "Preacher" - auch die Kritiken fielen nicht gut aus.  AMC dankte in einem Statement den Machern und begründete das Aus mit den Worten: "Leider hat die Serie einfach nicht die Ergebnisse eingefahren, die nötig gewesen wären, um mit einer zweiten Staffel fortzufahren."

The Last Ship© TM & © Turner Entertainment Networks, Inc. A Time Warner Company. All Rights Reserved.
Noch lange nicht zu Ende ist hingegen die Reise des "Last Ship": Derzeit ist die Serie erst inmitten der Ausstrahlung der dritten Staffel - doch nachdem vor einiger Zeit bereits eine vierte Staffel bestellt wurde, gab's nun auch schon grünes Licht für Staffel 5, bestehend jeweils aus zehn Episoden. Damit bleibt "The Last Ship" also auch bis mindestens 2018 auf Sendung. Aus Quotensicht macht das für TNT Sinn: "The Last Ship" rangiert bei den 18- bis 49-Jährigen unter den Top 10 der Kabel-Serien im Sommer. Künftig muss die Serie allerdings ohne einen ihrer Schöpfer auskommen: Steven Kane ist dann alleiniger Showrunner, bislang teilte er sich den Posten mit Hank Steinberg. Einen neuen Showrunner gibt's auch für "Queen of the South": USA Network hat die Serie um eine zweite Staffel verlängert, die dann von Natalie Chaidez (zuletzt: "12 Monkeys") verantwortet wird. Die Serie basiert auf dem Buch "La Reina Del Sur" und spielt in der Welt der mexikanischen Drogenkartelle. Die weibliche Hauptfigur findet sich plötzlich ungewollt in dieser Welt wieder, als ihr Drogen-dealender Freund ermordet wird.

YouTube© Rego Korosi (CC BY-SA 2.0)
Das kostenpflichtige YouTube-Angebot "YouTube Red" stockt sein Angebot weiter auf und bestellt eine ganze Staffel der von Quinta Bronson (BuzzFeed Motion Pictures) konzipierten Comedy "Broke" und die Wettkampfshow "Squad Wars". Während man in der 11-teiligen Serie eine Gruppe von besten Freunden verfolgt, die gerade ihren Abschluss gemacht haben und nichts lieber tun, als ihren irrsinnigen Träumen hinterherzujagen, geht es in "Squad Wars" um allerhand verrückte Wettbewerbe, in denen verschiedene Teams dafür gegeneinander antreten, um im Finale gegen die Try Guys von BuzzFeed spielen und sich als "Top Squad" beweisen zu können. "Broke" wird bereits am Mittwoch, den 28. September auf Sendung gehen, während sich die Wettkampf-Interessierten bis 2017 gedulden müssen. Die Produktion startet nämlich erst in diesem Herbst.

Netflix© Netflix
Die mittlerweile eingestellten "Mythbusters" waren der Inbegriff für verrückte Experimente, in denen gerne mal ein Auto oder Haus in die Luft gesprengt wurde. Dafür verantwortlich zeichneten vor allem die beiden Protagonisten Adam Savage und Jamie Hyneman - die jedoch auch ein kleines Team für die Aufbauten im Rücken hatten. Dieses Team bestand aus Grant Imahara, Tory Belleci und Kari Byron. Eben jenes Trio bekommt nun seine eigene Serie auf Netflix. "White Rabbit Project" heißt das neue Projekt, in dem es nicht mehr um normale Mythen gehen soll, sondern um Gefängnisausbrüche, übernatürliche Technologien oder auch legendäre Waffen aus diversen Kriegen. Die ausführenden Produzenten der am 9. Dezember startenden Test-Show sind John Luscombe ("Mythbusters"), Ryan Senter ("Top Gear USA") und Martyn Ives ("Taboo").

Patrick Moran© ABC Studios
Patrick Moran, der 2010 Head of Drama bei den ABC Studios wurde und seit 2013 die Geschäfte der ABC Studios führt, steigt vom Executive Vice President zum President des Produktionsstudios auf. Damit reflektiert sich nun auch in seinem Job-Titel, dass die ABC Studios im Disney-Konzern eigenständiger als bislang agieren können. Bis zum Ausscheiden von Paul Lee berichtete Moran nämlich an den damaligen President der ABC Entertainment Group, war diesem also untergeordnet. Nun hingegen ist er direkt Ben sherwood, Co-Chairman von Disney Media Networks unterstellt und Lees Nachfolgerin Channing Dungey somit gleichgestellt. Moran hat bei Disney ein sehr gutes Standing - auch wenn die zurückliegende Entwicklungs-Saison offenbar nicht wie erhofft verlief. Bei den Screenings im Mai entschuldigte man sich vor den Einkäufern, dass es kaum neue Serien von ABC Studios in der neuen Season geben wird und verwies auf die personellen Umstrukturierungen, die man vorgenommen habe, damit sich das im kommenden Jahr wieder ändert.

Gretchen Carlson© Gretchen Carlson
Fox News hat sich mit seiner ehemaligen Moderatorin Gretchen Carlson auf die Zahlung einer Entschädigung in Höhe von rund 20 Millionen Dollar geeinigt. Zudem entschuldigte sich der Sender: "Wir bedauern, dass Gretchen nicht mit dem Respekt und der Würde behandelt wurde, den sie und alle anderen Mitarbeiterinnen verdienen, und wir entschuldigen uns." Carlson hatte ihren ehemaligen Chef und Mitgründer des Senders, Roger Ailes, wegen sexueller Übergriffe verklagt. Ailes hatte im Juli Konsequenzen gezogen und den Sender verlassen, die Vorwürfe aber stets bestritten. Allerdings blieb Gretchen Carlson nicht alleine mit ihren Anschuldigungen, mehrere Kolleginnen hatten sich angeschlossen, darunter mit Megyn Kelly auch eines der Aushängeschilder des Senders. Carlson wolle sich nun der Aufgabe widmen, die Bedingungen für Frauen am Arbeitsplatz zu verbessern.

Foto: Photocase© Photocase/Remzlas Tembor
Noch mehr Superhelden und Kinderklassiker, bitte: Fox bestellt eine neue DC-Serie und NBC plant eine ungewöhnlich klingende "Oliver Twist"-Adaption. So soll nun auch "Black Lightning", der 1977 seinen ersten Comic bekam, ins Fernsehen kommen und nach "Lucifer" und "Gotham" die dritte DC-Serie werden, die Fox ins Szene setzt, um sich dem Hype um die übernatürlichen Figuren anzuschließen. Als der "schwarze Blitz" wird Jefferson Pierce bezeichnet, der seine Superhelden-Karriere eigentlich schon aufgab. Nachdem sich seine Tochter jedoch dafür entschied, ebenfalls für die Gerechtigkeit zu kämpfen, wird er in sein Doppelleben zurückgedrängt. Wie Variety berichtet, werden Greg Berlanti ("Supergirl") und Sarah Schechter ("Arrow") die Produktion übernehmen, wer die Hauptrollen einnehmen wird, ist noch nicht bekannt. NBC versucht sich indes dem Klassiker von Charles Dickens zu nähern und eine neue Form der Geschichte von "Oliver Twist" zu entwickeln. Mit einer neuen Form ist gemeint, dass die geplante Serie "Twist" keinem cleveren Waisenjungen folgen wird, sondern einer verwirrten Mittzwanzigerin, die "ihre wahre Familie in einer merkwürdigen Gruppe talentierter Außenseiter findet, welche ihre einzigartigen Talente nutzen, um reichen Kriminellen das Handwerk zu legen." Die Schlagworte, mit denen das Projekt beschrieben wird, sind "sexy" und "modern". Der Stand der Dinge ist, dass das Autoren-Team, bestehend aus Chad Damiani und J.P. Lavin, an eine Ausarbeitung für die Pilot-Folge gesetzt wurde. Diese beiden Herrschaften werden übrigens auch die Spielverfilmung "Fruit Ninja" schreiben.

US-Quoten-Update

Discovery Channel© Discovery/DWDL
Normalerweise ist der Discovery Channel auf non-fiktionale Unterhaltung fokussiert, mit "Harley and the Davidsons" gab's in dieser Woche aber mal eine fiktionale Miniserie über die Anfänge des weltberühmten Motorradherstellers zu sehen - und das mit sehr großem Erfolg. An allen drei Abenden erreichte die Erstausstrahlung rund 3,4 Millionen Zuschauer - damit war es die stärkste Miniserie, die nur auf einem einzelnen Kabelsender Premiere feierte (inzwischen werden häufiger Kombi-Programmierungen vorgenommen) seit vor über drei Jahren "The Bible" dem Sender History einen Ausnahme-Hit bescherte. Die spätabendlichen Wiederholungen brachten nochmal rund 1,6 Millionen Zuschauer. Sehr zufrieden ist man auch bei FX mit dem Auftakt von "Atlanta": Am Dienstagabend sahen hier annähernd 1,1 Millionen Zuschauer zu, mehr als etwa bei der Premierevon "Baskets" Anfang des Jahrs. Und beim Ableger FXX freut man sich über einen neuen Senderrekord: "You're the Worst" startete mit 605.000 Zuschauern (inkl. der zeitversetzten Nutzung in den ersten drei Tagen) in die dritte Staffel, das warennochmal gut 8 Prozent mehr als beim Auftakt zur zweiten Staffel.

Mistresses© ABC
Bei den Networks gehen vor dem näher rückenden Start der neuen Season die Sommer-Serien nach und nach zu Ende. Ein besonders erfreuliches Kapitel war das in diesem Jahr bekanntlich nicht. Bei CBS war "American Gothic" immerhin die im Vergleich zum völlig gefloppten "BrainDead" das etwas weniger schwache Serie. Mit 2,6 Millionen Zuschauern und 0,5/2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen war es trotzdem kaum etwas, womit man bei CBS wirklich zufrieden sein dürfte. Das Finale der vierten Staffel von "Mistresses" bei ABC lief auch nicht wesentlich besser: In der Zielgruppe lag der Marktanteil hier bei 0,6/2 Prozent, die Gesamtzuschauerzahl lag ebenfalls bei 2,6 Millionen. Da weiß man bei CBS wohl gleich wieder stärker die Quoten von "Zoo" zu schätzen, das in Staffel 2 immerhin im Schnitt 4,4 Millionen Zuschauer erreichte. In der Zielgruppe pendelte das Rating trotzdem nur um die 0,7-Prozent-Marke.