Ein Mann für gewisse Stunden© Paramount Pictures
1980 war Richard Gere der "Mann für gewisse Stunden" (im Original "American Gigolo") - nun könnte es bald einen Nachfolger für ihn geben. Wie der "Hollywood Reporter" berichtet, arbeiten Paramount und Jerry Bruckheimer für Showtime an einem Serien-Remake des Films. Die Geschichte wird zwar in der Gegenwart spielen, sich aber inhaltlich an den Film von damals anlehnen. Es geht also um einen männlichen Escort in Los Angeles, der sich in die Frau eines Politikers verliebt und zugleich Hauptverdächtiger in einem Mordfall wird. Paul Schrader, der einst den Film inszenierte, ist als Berater mit an Bord, Executive Producer ist Jerry Bruckheimer. Ob "American Gigolo" wirklich in Serie geht, ist allerdings noch nicht entschieden. Eine Entscheidung gefallen ist hingegen bei der geplanten Serien-Adaption von "Cruel Intentions" ("Eiskalte Engel"): NBC hat dem Projekt den Laufpass gegeben, weil man keinen passenden Platz im eigenen Programm ausmachen konnte. Produzent Sony will aber die Segel noch nicht streichen und sucht nun nach einem neuen Abnehmer.

The Good Fight© CBS
Nachdem CBS im September entschieden hat, dass die neue Star-Trek-Serie "Discovery" mehr Zeit braucht und erst im Mai an den Start gehen kann, wurde im Gegenzug das "Good-Wife"-Spinoff auf Februar vorgezogen. Dementsprechend wird's nun also höchste Zeit, mit der Produktion zu beginnen. Und in dieser Woche sind die Dreharbeiten in New York nun tatsächlich angelaufen. In diesem Zusammenhang wurde auch der Titel des bislang noch namenlosen Spinoffs bekannt gegeben: "The Good Fight". Die Serie setzt ein Jahr nach dem Serienfinale von "The Good Wife" ein. Die Hauptrollen übernehmen Christine Baranski und Cush Jumbo in ihren aus "Good Wife" bekannten Rollen als Diane Lockart und Lucca Quinn. Nach einem finanziellen Betrug müssen die beiden in einer anderen Kanzlei nochmal von vorne anfangen. Produziert wird das Spin-Off wie auch das Original von Robert und Michelle King, die zuletzt mit "BrainDead" einen Sommer-Flop abgeliefert haben. "The Good Fight" wird die erste eigens für das Streaming-Angebot CBS All Access produzierte Serie.

Kevin can wait© CBS
Bei der Produktion der neuen Kevin-James-Sitcom "Kevin can Wait" hat's am Set offenbar gewaltig geknirscht. Showrunner Bruce Helford, der die Serie gemeinsam mit Rock Reuben erfunden hat, hat seinen Posten nun nur wenige Tage nach der Entscheidung von CBS, eine volle Staffel von 22 Folgen zu bestellen, geräumt. Es gab offenbar unterschiedliche Auffassungen über die Weiterentwicklung der Serie, sowohl mit Kevin James als auch mit Rock Reuben. Seinen Platz nimmt nun Rob Long ein, der schon an Serien wie "Sullivan & Son" und "Cheers" mit an Bord war. Long obliegt es nun, zu beweisen, dass "Kevin can wait" auch ohne "The Big Bang Theory" als Lead-In überlebensfähig ist. Die Quoten gingen in den ersten beiden Wochen ohne "TBBT" jedenfalls schon deutlich zurück, liegen aber noch auf ordentlichem Niveau. Es ist übrigens schon der dritte Neustart dieser Saison, bei dem der eigentliche Erfinder nicht mehr mit an Bord ist. Zuvor wechselten auch bei "Son of Zorn" und "Powerless" die Showrunner.

Timeless© Sony Pictures Television
Entscheidungen sind in den letzten Tagen auch bei anderen Serien gefallen: NBC hat von seinem Zeitreise-Drama "Timeless" weitere Episoden bestellt - allerdings nicht die branchenüblichen 9, sondern nur 3. Die erste Staffel wird es somit auf insgesamt 16 Folgen bringen. Dass es nicht mehr wurden, wird mit der aufwändigen Produktion begründet, dürfte auch mit den eher überschaubaren Quoten zusammenhängen - auch wenn man sich bei NBC geradezu enthusiastisch über die Serie äußert. Verglichen mit den Quoten, die "The Blacklist" und "Blindspot" in den letzten Jahren auf dem Sendeplatz nach "The Voice" holten, sind die Werte von "Timeless" recht ernüchternd. In dieser Woche hat "Scorpion" von CBS "Timeless" in der Zielgruppe eingeholt. Eigentlich hatte NBC den Sendeplatz in den letzten Jahren fest in der Hand. Damit das so bleibt, hofft man auf die Serien-Adaption des Films "Taken", die am 27. Februar den Sendeplatz übernehmen wird.

Lucifer© Fox
Fox hat sich unterdessen entschieden, von "Lucifer" in diesem Jahr volle 22 Folgen produzieren zu lassen. Im vergangenen Jahr brachte es die erste Staffel durch ihren Start erst im Januar nur auf 13 Folgen. Die Serie ist für Fox inzwischen eigentlich kein großer Erfolg mehr, kann aber zumindest eine recht hohe zeitversetzte Nutzung vorweisen. In der Live-Ausstrahlung sahen zuletzt aber nur noch 3,4 Millionen Zuschauer zu, mehr als 0,9/3 Prozent in der Zielgruppe waren damit nicht zu holen. Zur Mid-Season wird "Lucifer" eine Pause einlegen, montags gibt's um 20 Uhr ab Februar dann erstmal "24: Lecacy" und das Cop-Drama "APB" zu sehen. Keine zusätzlichen Folgen gibt's für "Pitch", für das somit nach zehn Folgen erstmal wie geplant Schluss ist - Zukunft offen. Die Zuschauerzahlen waren auch hier eher ernüchternd. Das quotenschwache "Rosewood" muss den Sendeplatz am Donnerstagabend räumen und wird gemeinsam mit "Sleepy Hollow" nur noch freitags laufen.

Longmire© RTL NITRO
Netflix bringt die Westernserie "Longmire" mit einer zehn Folgen umfassenden sechsten und zugleich letzten Staffel im kommenden Jahr zu Ende. "Wir sind Netflix dankbar, dass wir die Möglichkeit bekommen, ein Schlusskapitel für diese beliebten Charaktere zu schreiben", freuen sich die Produzenten Greer Shephard, Hunt Baldwin and John Coveny. Für die treuen Fans wolle man die Serie nun zufriedenstellend abrunden. Netflix hatte die Serie nach drei Staffeln von A&E übernommen und weitergeführt - besitzt allerdings erstaunlicherweise keine Rechte für Deutschland. Lediglich Netflix-Kunden in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland bekommen die finale Staffel bei Netflix zu sehen. In Deutschland waren auch die Staffeln 4 und 5 bislang bei keinem Sender zu sehen und sind auch nicht in einer Streaming-Flatrate enthalten. Ebenfalls zu Ende geht bei Comedy Central die Serie "Workaholics": Die im Januar startende siebte Staffel wird zugleich auch die letzte sein. Das Ende deutete sich an, weil viele Darsteller schon mit anderen Projekten in Zusammenhang gebracht werden.

US-Quoten-Update

The Great Indoors© CBS
Nachdem CBS zum Start in die Saison den Donnerstagabend noch für Football-Übertragungen freihielt, startete in der vergangenen Woche nun das eigentliche Donnerstagabendprogramm. Den Anker bildet nun wieder das von Montag auf Donnerstag zurück gewechselte "The Big Bang Theory". Die gute Nachricht: Den Zuschauern ist es herzlich egal, wann Sheldon & Co. zu sehen sind, die Quoten sind unverändert gut. 14,31 Millionen Zuschauer waren es diesmal, in der Zielgruppe reichte es für 3,4/13 Prozent. Diese tolle Vorlage wusste der Neustart "The Great Indoors" nicht so richtig zu nutzen. Die neue Sitcom feierte im Anschluss vor 8,8 Millionen Zuschauern Premiere, 1,9/7 Prozent Marktanteil waren es in der Zielgruppe. "Kevin can wait" hatte seine Sache am Montag nach "The Big Bang Theory" besser gemacht - auch wenn es nun ohne diese Hilfe und in dieser Woche ohnehin an Halloween ein ganzes Stück runter ging.

Life in Pieces© CBS
Im vergangenen Jahr lief noch "Life in Pieces" im Anschluss an "The Big Bang Theory". Die Serie musste diesen herausgehobenen Sendeplatz nun abgeben und darf nur noch um 21:30 Uhr nach "Mom" ran. Das sorgte erwartungsgemäß für einen neuen Tiefstwert. Mit knapp sechs Millionen Zuschauern und 1,4/5 Prozent in der Zielgruppe schlug sich die Sitcom zum Auftakt der zweiten Staffel trotzdem noch recht ordentlich. "Mom" hatte direkt davor noch sieben Millionen Zuschauer und 1,5/5 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) erreicht. Doch man sieht deutlich: Je später der Abend und je größer der Abstand zu "The Big Bang Theory", desto größer die Probleme. Folgerichtig tat sich CBS dann um 22 Uhr auch am schwersten. Dort startete die Krankenhausserie "Pure Genius". Mit 6,2 Millionen Zuschauern insgesamt und 1,0/4 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) legte sie letztlich besonders bei den jüngeren Zuschauern einen eigentlich zu schwachen Einstand hin und darf nun schon keinerlei Zuschauer mehr verlieren, um nicht vollends als Flop dazustehen.

Trevor Noah© Comedy Central/Peter Yang
Über steigende Quoten kann sich unterdessen Comedy Central bei der "Daily Show" freuen. Nach dem Abgang von Jon Stewart hatte sein Nachfolger Trevor Noah zunächst einen deutlichen Zuschauerrückgang zu verzeichnen - und längst nicht alle Zuschauer haben wieder zu dem Format zurückgefunden. Doch die nahende US-Wahl beschert der "Daily Show" nun in jedem Fall steigende Quoten. 1,4 Millionen Zuschauer erreichte Trevor Noah im Oktober in den Live+3-Zahlen (also inklusive derer, die innerhalb von 3 Tagen nach Ausstrahlung die Sendung noch nachgeholt haben), dazu kommen 700.000 Zuschauer via Streaming. Der Oktober war damit der bislang erfolgreichste Monat für Trevor Noah. Und: Bei den 18- bis 34-jährigen Männern hat die "Daily Show" auch wieder den Quoten-Thron unter den werbefinanzierten Late-Night-Shows erklommen. Im Vergleich zu Jon Stewarts Zeiten ist das Durchschnittsalter der Zuschauer übrigens deutlich um zwei Jahre auf 46,5 Jahre gesunken, die Zahl der Streaming-Nutzer ist um über 50 Prozent im Vergleich zu Jon Stewarts letztem Jahr angestiegen. Bei Comedy Central wähnt man sich somit in jedem Fall auf dem richtigen Weg - auch wenn Jon Stewarts Abgang aus Quotensicht noch immer schmerzt.