This is us© NBC
Wenn sich eine neue Serie die Pole Position unter den Serien-Neuzugängen sichert, ist es nicht verwunderlich, dass sie eine Fortsetzung für eine neue Runde bekommt. Weniger überraschend als ein Ausscheiden der Nummer zwei der Tenniswelt gegen eine Nummer 117 in der zweiten Runde des ersten Tennis-Grand-Slams des Jahres, aber dennoch bemerkenswert ist es jedoch, dass NBC seinem im Herbst letzten Jahres gestarteten Erfolgsprojekt "This Is Us" direkt zwei weitere Staffeln spendiert. Aktuell befindet sich die Serie über sich kreuzende Lebenswege der Protagonisten vor dem letzten Drittel der Auftaktstaffel. Staffel zwei und drei der Serie von Dan Fogelman bestehen ebenfalls aus jeweils 18 Episoden.

Star Trek: Discovery© CBS
Im Jahr 2005 wurde die bislang letzte Star-Trek-Serie "Enterprise" eingestellt, seitdem konnten sich Trekkies die Zeit nur mit einigen Kinofilmen vertreiben. Doch die Wartezeit auf neue Geschichen aus dem Star-Trek-Universum neigt sich langsam ihrem Ende entgegen - doch wann es tatsächlich so weit ist, ist unklar. Ursprünglich hätte "Star Trek: Discovery" schon im Januar beim CBS-VoD-Angebot All Access an den Start gehen sollen - doch dann traten in der Entwicklung Probleme auf, Bryan Fuller verabschiedete sich als Showrunner von dem Projekt. Zwischenzeitlich wurde der Starttermin in den Mai verschoben - doch auch der wackelt nun wieder. CBS ließ nun verlauten, dass die Produktion zwar in der kommenden Woche beginnt und dass man sehr zufrieden mit dem Cast und dem Skript sei - aber es handle sich um ein ambitioniertes Projekt bei dem es wichtiger sei, es richtig zu machen statt es schnell fertigzustellen. Beim Starttermin sei man daher "flexibel", zumal man bei CBS All Access nicht an die TV-Saison gebunden sei wie im klassischen Fernsehen. Nur die erste Folge wird im linearen Fernsehen laufen, alle weiteren dann nur zum Abruf bereitgestellt. Auch hierzulande hat sich übrigens ein VoD-Anbieter die Rechte gesichert: Netflix wird die Serie exklusiv anbieten.

 



Amazon Prime Video© Amazon
"The truth is always changing", heißt es bei "Sneaky Pete", der Amazon-Serie von David Shore ("Dr. House") und Bryan Cranston ("Breaking Bad"). Eines steht jedoch fest: die erst am 13. Januar mit allen zehn Folgen gestartete Drama-Serie erhält eine zweite Staffel. Laut Amazon handelte es sich um den zweit stärksten Premieren-Tag in der Geschichte des Streamingdienstes - lediglich "The Man in the High Castle" schnitt besser ab. "Sneaky Pete" stellt Marius Joisipovic (Giovanni Ribisi) ins Zentrum, der nach Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird und ein neues Leben mit einer neuen Identität in einem neuen Familienumfeld beginnt, um sich vor der Mafia zu schützen. So neu ist diese Identität jedoch gar nicht: eigentlich gehörte sie seinem Zellenkumpanen, der ihn an seiner Vergangenheit mit all seinen Geschichten teilhaben ließ. Eine Folge der dritten Staffel des "Breaking Bad"-Spinoffs "Better Call Saul" inszenieren will Bryan Cranston neben seinem Engagement vor und hinter der Kamera bei "Sneaky Pete" auch noch - zudem ist er einem Gastauftritt nach wie vor interessiert. Ein anderer Handlungsbogen wurde nach der Veröffentlichung eines "Los Pollos Hermanos"-Werbespots letzte Woche jedoch bestätigt: "bad guy" Gus Fring (Giancarlo Esposito) wird Teil der am 10. April bei AMC startenden dritten "Better Call Saul"-Staffel. Allerdings treffen die Zuschauer auf einen noch nicht so knallharten Drogenboss: erzählt wird die Vorgeschichte.

Major Crimes© VOX/Warner Bros. Television
Am 22. Februar kehrt die fünfte Staffel von "Major Crimes" bei TNT zurück. Nach dreizehn Folgen verabschiedete sich das Spinoff von "The Closer" in die Pause, wobei der zweite Teil der fünften Staffel noch insgesamt acht nicht ausgestrahlte Episoden umfasst. Für Nachschub ist bereits gesorgt, denn die Fälle von Captain Sharon Raydor (Mary McDonnell) werden nicht weniger: geordert hat TNT eine sechste Staffel. Im Gegensatz zu den Staffeln davor, wird diese aber nur aus dreizehn Folgen bestehen. Grünes Licht erhielt zudem auch "Good Behavior" mit Michelle Dockery in der Hauptrolle als Betrügerin. Auf mehr oder weniger gutes Verhalten setzt der Sender mit einer zweiten Staffel.

IFC© IFC
Es geht weiter mit Abwegigem aus Portland. Allerdings geht die Serie "Portlandia" mit Fred Armisen und Carrie Brownstein damit zugleich auch in die letzte Etappe bei IFC. Nach der achten Staffel, die für 2018 geplant ist, heißt es Abschied nehmen. Eine zweite Staffel vor der Ausstrahlung der ersten gab es für "Nobodies" von dem zu Viacom gehörenden Sender TV Land. Drei Freunde versuchen sich am großen Durchbruch als Filmproduzenten und setzen dabei auf die Hilfe ihrer im Showbusiness erfolgreichen Freunde. Hinter der Serie stehen Melissa McCarthy ("Mike & Molly") und ihr Ehemann Ben Falcone. Ebenfalls keine Nobodies sind die Gaststars des Piloten, die vor der Kamera agieren: Besuch bekommen Larry Dorf, Hugh Davidson und Rachel Ramras von Jason Bateman ("Arrested Development") und Oscarpreisträger Nat Faxon. Eine Verlängerung wurde außerdem für "StartUp" bei Crackle, der digitalen Plattform von Sony Pictures Television, ausgesprochen. Darin versucht Adam Brody mit dem aus schmutzigen Geschäften seines Vaters stammenden Geldes eine Welt verändernde Idee zu kreieren. Als Keimzelle für dieses Vorhaben fungiert dabei ein Start-Up. Martin Freeman als FBI-Agent ist ihm jedoch auf der Schliche.

USA Network© USA Network
Grundlage einer nun von USA Network bestellten Serie ist der Roman "Die Sünderin" aus dem Jahr 1999 der deutschen Autorin Petra Hammesfahr. Analog zum deutschen Titel ist die Serie mit dem Titel "The Sinner" im Warenkorb des Senders gelandet. Handeln soll es sich um eine Anthologie-Serie, die den grausamen Mord einer Frau in den Blick nimmt. Allerdings kann sich diese nicht mehr an ihr Motiv erinnern. Auf der anderen Seite steht der mit dem Aufdecken des Verbrechens Beauftragte, der die Gründe zu entschlüsseln versucht. Die Serie ist zugleich prominent besetzt: Jessica Biel wird Bill Pullman ("Independence Day") gegenüber stehen. Dies stellt zugleich das große TV-Comeback von Justin Timberlakes Ehefrau dar, die ihre Karriere prägende Hauptrolle in "Eine himmlische Familie" im Jahr 2003 aufgab und bis zum Ende der Serie dort nur noch als Gaststar auftrat.

The Gorburger Show© Funny or Die
Eine neue Comedy-Serie und eine neue Late-Night-Show gibt es bei TruTV und Comedy Central. Bei TruTV wurde ein namenloses Projekt geordert, hinter und vor dem Amy Sedaris ("Strangers With Candy") steht. Schenkt man ihr Glauben, so hat sie diese Serie seit Jahren in ihrem Kopf und ist nun froh darüber, diese Ideen endlich aus ihrem Oberstübchen entlassen zu können. Jede Folge wird sich dabei einem traditionellen Thema widmen, für das Sedaris in unterschiedliche Rollen schlüpft. Auf dem Flipchart stehen unter anderem die Topics "Fisch!", "Holz!", "Trauern!". Zwei Spuren absurder wird es bei der bestellten Late-Night-Show auf Comedy Central zugehen. Die "Funny or Die" Internet-Talkshow "The Gorburger Show" will dem Genre einen neuen Dreh verleihen und bekommt dafür eine größere Bühne. Die Voraussetzungen bleiben ähnlich: Ein großes blaues Monster namens Gorburger hat eine japanische Show gekapert, übernimmt das Kommando als Host und befragt berühmte Gäste beispielsweise darüber, was Menschlichkeit bedeutet und wie es um sie steht im Zeitalter mit einem neuen Präsidenten namens Trump. Die Stimme des Monsters kommt von T.J. Miller ("Silicon Valley"). Grünes Licht gab es zunächst für acht Folgen.

Black-ish© ABC
Bei den diesjährigen Golden Globes musste die ABC-Serie "Black-ish" der FX-Serie "Atlanta" mit Donald Glover den Vortritt lassen. Dafür konnte allerdings Tracee Ellis Ross mit ihrer Rolle als Dr. Rainbow "Bow" Johnson ihre Konkurrentinnen in der Kategorie "Best Performance by an Actress in a Television Series - Musical or Comedy" ausstechen, was ihrem Serien-Ehemann Anthony Anderson nicht gelang. Nun gibt es erste Pläne für ein Spinoff der Familiencomedy bei ABC, die den ältesten Spross der beiden in den Mittelpunkt rücken würde. Konkreter ging es um die älteste Tochter Zoey Johnson (Yara Shahidi) und ihre Erlebnisse auf dem College. Dies wäre in dieser Season neben "The Goldbergs" der zweite Comedy-Ableger auf dem Sender, der vor einer Umsetzung stünde.

Sony Pictures© Sony Pictures
Wechsel an der Spitze des Produktionsstudios Sony: Michael Lynton tritt als CEO von Sony Pictures Entertainment zurück. Da zunächst noch ein Nachfolger gesucht werden muss, steht er dem Unternehmen weitere sechs Monate für eine Übergangsphase zur Seite, ehe er sich dann voll und ganz seiner neuen Aufgabe als Chairman of the Board beim Snapchat-Betreiber Snap konzentriert. Michael Lynton leitete die Geschicke von Sony Entertainment mehr als zwölf Jahre lang - also auch während des Tiefpunktes, als es einen folgenschweren Hackerangriff auf das Unternehmen gab, in dessen Folge Firmengeheimnisse und Mails an die Öffentlichkeit mit pikanten Inhalten an die Öffentlichkeit drangen. Lynton konnte seinen Job trotzdem behalten, während Co-Chefin 2015 Amy Pascal gehen musste. Einstweilen übernimmt nun Kazuo Hirai, Chef des gesamten Sony-Konzerns, eine stärkere Rolle als Co-CEO bei der Entertainment-Tochter.

NBC Universal© NBC Universal
Der Fernsehmarkt in den USA wandelt sich: Während die Kabelnetzbetreiber Jahrzehnte darauf setzten, riesige Pakete mit Kabelsendern für einen enorm hohen Preis zu schnüren, ist man angesichts wachsender Konkurrenz durch etwa durch VoD-Dienste dabei, kleinere und günstigere Pakete zu schnüren. Während es für Medienkonzerne bislang gut war, eine breite Palette an Sendern anzubieten, wird es künftig schwerer, alle Sender in diese Pakete zu bekommen. Das bekommt nun etwa NBC Universal zu spüren: Der recht unbedeutende Sender Esquire Network flog kürzlich bereits bei DirecTV und U-Verse aus dem Angebot - und nachdem sich nun auch die Verhandlungen mit Verizon und Charter schwierig gestalteten, entschied sich NBC Universal kurzerhand, den Sender einzustampfen und stattdessen nur noch als digitale Marke weiterzuführen, wie "Variety" berichtet. Mit im Schnitt knapp 140.000 Zuschauern in der Primetime lag er in der Nutzung noch hinter Sendern wie Discovery Family, MTV2 oder dem Cooking Channel. Auch beim Frauensender Oxygen plant NBC Änderungen und will ihn womöglich unter der Federführung von Dick Wolf ("Chicago"- & "Law & Order"-Franchise) zum Krimisender umbauen. Und das dürfte angesichts der eingangs beschriebenen Situation erst der Anfang eines größeren Bereinigungsprozesses in der US-Kabelsenderlandschaft sein.

US-Quoten-Update

Homeland© Showtime
Länger als gewohnt musste man auf die sechste Staffel von "Homeland" warten, kurz vor Trumps Amtsantritt feierte sie am Sonntag nun endlich ihre Premiere im Fernsehen - wobei Showtime seinen Abonnenten den Staffelauftakt erstmals schon zwei Wochen vorher zum Streaming angeboten hat. Immerhin 1,25 Millionen Abrufe wurden so im Vorfeld schon generiert - und das wirkte sich dann natürlich auf die normale Quote aus. Die Erstausstrahlung im TV sahen noch 1,1 Millionen Zuschauer, inklusive der Wiederholung am gleichen Abend waren 1,4 Millionen dabei. Im linearen TV waren es damit so wenige wie seit der ersten Staffel nicht mehr, nimmt man auch die non-linearen Abrufe im Vorfeld dazu und zählt sie 1:1 obendrauf, dann lag man auf Höhe der bislang erfoglreichsten Staffelpremiere aus Season 3. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen - es bleibt also einfach erstmal abzuwarten, auf welchem Niveau sich die Zuschauerzahlen in den nächsten Wochen einpendeln.

Nashville Logo© ABC
In jedem Fall ein voller Erfolg ist die Serie "Nashville" für den Country-Sender CMT. Nach vier Staffeln hatte ABC im letzten Jahr eigentlich den Stecker gezogen, im Anschluss leitete CMT allerdings lebensverlängernde Maßnahmen ein und ließ eine fünfte Staffel produzieren. So viele wie bei ABC sahen zwar nicht mehr zu, der Staffelauftakt markierte mit zwei Millionen Zuschauern aber schon einen Sender-Rekord, in Woche 2 ging's sogar noch leicht auf 2,1 Millionen Zuschauer nach oben. Bemerkenswert:In der Zielgruppe ist "Nashville" nicht weit von den ABC-Zahlen entfernt, das Rating lag dort zuletzt bei 0,9, ähnlich wie zuvor bei ABC. Recht zufrieden zeigt man sich unterdessen bei FX mit dem Start der Serie "Taboo", die im 19. Jahrhundert spielt. 3,4 Millionen Zuschauer (Live+3) sahen die Auftaktfolge, fast die Hälfte davon aus der Zielgruppe. "Taboo" ist dabei übrigens die FX-Serie mit dem höchsten Anteil an zeitversetzter Nutzung: Innerhalb von drei Tagen wurde die Reichweite bei den 18- bis 49-Jährigen glatt verdoppelt im Vergleich zur Live-Ausstrahlung.

The Wall© NBC
Mit "The Wall" hat NBC einen neuen Quiz/Gameshow-Hit aufgetan. Die von LeBron James produzierte Show erreicht bislang im Schnitt über sechs Millionen Zuschauer und in der Zielgruppe stabil ein 1,7-Rating - das ist insbesondere beim jüngeren Publikum mehr als die meisten Serien inzwischen bei der Live-Ausstrahlung ohne zeitversetzte Nutzung erreichen. Angesichts dessen hat NBC nun gleich 20 weitere Ausgaben in Auftrag gegeben. Bei "The Wall" treten Zweierteams gegeneinander an und müssen Fragen beantworten. Ist die Antwort richtig, wird - ähnlich wie bei "Plinko" - gleitet eine Scheibe die Wand hinunter. Der Betrag, bei dem sie unten ankommt, erhöht die Gewinnsumme. Antwortet ein Team falsch, wird der Betrag von der Gewinnsumme abgezogen. Bis zu drei Millionen US-Dollar können mit einer einzigen Frage gewonnen werden, der maximale Gesamtgewinn liegt bei 12 Millionen.