Im Schnitt sahen die Zuschauer ab 14 Jahren im 1. Halbjahr täglich 242 Minuten fern - und damit genauso lange wie im Vorjahr. Regional kommt es dabei aber zu deutlichen Unterschieden. Während man in Bayern im Schnitt täglich "nur" 211 Minuten vor der Glotze sitzt, sind es in Sachsen-Anhalt über fünf Stunden. Dabei zeigt sich: Je höher die Arbeitslosigkeit in einem Bundesland ist, desto höher ist auch die TV-Nutzung.

Von einzelnen Ausreißern mal abgesehen lässt sich das deutlich erkennen, wenn man beide Daten in einer Tabelle gegenüberstellt. Die drei Bundesländer mit der längsten Sehdauer waren im 1. Halbjahr Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin - mit weit überdurchschnittlichen Arbeitslosenquoten zwischen 10,8 und 11,6 Prozent im Juni. Bremen folgt trotz hoher Arbeitslosigkeit erst auf Platz 7, liegt mit im Schnitt 277 Minuten aber trotzdem über dem Schnitt. Analog dazu bilden die vier Länder mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit auch die Schlusslichter der Sehdauer-Tabelle. Überraschend ist das freilich nicht - wer auf der Arbeit ist, hat naturgemäß tagsüber weniger Zeit zum fernsehen als ein Arbeitsloser.

  Sehdauer
1. Halbjahr
Arbeitslosenquote
Juni 2013
Sachsen-Anhalt
304 Min.
10,7 %
Mecklenburg-Vorpommern
298 Min. 10,8 %
Berlin
280 Min.
11,6 %
Thüringen
280 Min.
7,8 %
Brandenburg
278 Min.
9,5 %
Sachsen
278 Min.
9,0 %
Bremen
277 Min.
10,9 %
Saarland
253 Min.
7,2 %
Nordrhein-Westfalen
245 Min.
8,2 %
Schleswig-Holstein
239 Min.
6,6 %
Niedersachsen 236 Min.
6,3 %
Hamburg 232 Min.
7,3 %
Rheinland-Pfalz 230 Min.
5,3 %
Hessen
229 Min.
5,7 %
Bayern
220 Min.
3,6 %
Baden-Württemberg
211 Min.
3,9 %

Im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich übrigens teils deutliche Änderungen. Die durchschnittliche Sehdauer in Schleswig-Holstein zog um 19 Minuten an, lag damit aber noch immer leicht unter dem Durchschnitt. In Sachsen-Anhalt wurde täglich 16 Minuten mehr ferngesehen als im Vorjahr, womit man sehr deutlich an Berlin vorbei zog, wo der Fernseher im Gegenzug 9 Minuten weniger genutzt wurde.