Ob es wirklich notwendig ist, wenige Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft ein Fußball-Länderspiel ohne die eigentlichen Stammkräfte der Nationalmannschaft auszurichten, sei mal dahingestellt. Fakt ist allerdings, dass der lahme Kick zwischen Deutschland und Polen am Dienstagabend zumindest für hohe Quoten gut war. 8,58 Millionen Zuschauer verfolgten im Schnitt das torlose Unentschieden und bescherten dem ZDF, das dienstags für gewöhnlich recht schwach auf der Brust ist, einen hervorragenden Marktanteil von 28,6 Prozent.

Der ARD-Serie "Um Himmels Willen" schadete die Konkurrenz übrigens kaum: Mit 5,61 Millionen Zuschauern waren die Nonnen die stärksten Verfolger von König Fußball - im Vergleich zur Vorwoche kamen lediglich 200.000 Zuschauer abhanden. Auch "In aller Freundschaft", das komplett gegen das Länderspiel antrat, war im weiteren Verlauf des Abends mit 5,29 Millionen Zuschauern noch ein Erfolg. Das ZDF wusste indes auch beim jungen Publikum zu überzeugen, wo mit 2,80 Millionen 14- bis 49-Jährigen und einem Marktanteil von 24,4 Prozent ebenfalls der Tagessieg heraussprang.

Und auch sonst stimmten die Quoten: Die Rahmenberichterstattung zum Spiel ließen sich 5,43 Millionen Zuschauer nicht entgehen und das "heute-journal" wollten in der Halbzeitpause sogar 7,08 Millionen sehen. Am späten Abend punktete dann auch noch "Markus Lanz": Der Talk, der thematisch ganz auf Fußball setzte, verbuchte mit 2,72 Millionen Zuschauern die höchste Reichweite seit über einem Jahr und erzielte starke 19,4 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen lief es angesichts eines Marktanteils von 13,1 Prozent ebenfalls weit besser als gewöhnlich.