In der vergangenen Woche wollte ProSieben der neuen RTL-Show "Rising Star" noch den Start verhageln. Mit der Hilfe von "Men in Black 3" gelang das dann auch glänzend - mehr als 28 Prozent Marktanteil verzeichnete der Spielfilm mit seiner Erstausstrahlung. Nun, gerade mal sieben Tage später, hat ProSieben allerdings mit seinen ganz eigenen Sorgen zu kämpfen. Die schon im vergangenen Jahr allenfalls mäßig erfolgreiche Kuppelshow "Catch the Millionaire" meldete sich am Donnerstag nämlich mit einem Tiefstwert zurück. Gerade mal 820.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren konnten sich für den Staffel-Auftakt erwärmen. Mehr als ein völlig enttäuschender Marktanteil von 8,7 Prozent war somit also nicht drin.

Zum Vergleich: Die erste Staffel hatte dem Sender im vergangenen Jahr noch durchweg zweistellige Marktanteile beschert. Auch die Gesamt-Reichweite fiel mit 1,26 Millionen Zuschauern niedriger aus als bei sämtlichen Folgen der ersten Staffel. Im weiteren Verlauf des Abends wurde es dann auch nicht mehr besser: "red!" und "TV total" blieben in der Zielgruppe ebenfalls im einstelligen Bereich hängen. Die Schadenfreude ob des Flops von "Rising Star" dürfte sich angesichts der eigenen mauen Quoten daher diesmal in argen Grenzen halten. Dabei verlor die RTL-Castingshow mit der dritten Folge sogar noch weiter an Boden - übrig blieben nämlich nur noch 1,53 Millionen Zuschauer. Seit dem ohnehin schon miesen Auftakt hat die Show somit schon über 700.000 Zuschauer abgegeben.

In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen hielt sich "Rising Star" zu allem Überfluss nur noch knapp über der Marke von zehn Prozent: 980.000 Zuschauer dieser Altersklasse entsprachen sehr schwachen 10,5 Prozent Marktanteil - damit musste sich RTL sogar der Wiederholung von "Johnny English - Jetzt erst recht" geschlagen geben, die es bei Vox auf überzeugende 10,8 Prozent brachte. In der von RTL ins Auge gefassten erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen sah es mit nur 8,7 Prozent Marktanteil sogar noch ein gutes Stück schlechter aus für die als Hoffnungsträger gestartete Castingshow. Doch viel Hoffnung ist nach nur einer Woche vermutlich nicht mehr übrig. Im Gegenteil: "Rising Star" entwickelt nach nur drei Ausgaben allmählich sogar zum Absetzungs-Kandidaten.

Immerhin gibt es auch Lichtblicke: "Adam sucht Eva" überzeugte trotz schwacher Vorlage erneut mit guten 15,1 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe und "Was wäre wenn?" steigerte sich nach dem völlig verkorsten Auftakt zu später Stunde zumindest auf einen zweistelligen Wert. Ein Marktanteil von 10,8 Prozent ist zwar nicht gut, doch die völlig desolaten 7,4 Prozent der Vorwoche ließen bereits das Schlimmste befürchten. Und doch wird man bei RTL natürlich alles andere als zufrieden sein. Die Schwäche der Kölner wusste am Donnerstag allerdings auch Sat.1 nicht zu nutzen: Dort verzeichnete "Criminal Minds" zum Start in den Abend zwar überzeugende 13,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe bei insgesamt 2,88 Millionen Zuschauern, doch zwei neue Folgen von "Crossing Lines" enttäuschten danach mit nur 9,0 und 8,4 Prozent auf ganzer Linie. Die Krimiserie meldete sich somit also mit neuen Tiefstwerten zurück.