Auch die Auflagenzahlen fürs die ersten drei Monate des Jahres 2015 fallen für die überwiegende Zahl der Print-Produkte wieder negativ aus. Doch kommen wir zunächst zu den guten Nachrichten. Und danach braucht man diesmal gar nicht allzu lange zu suchen: "Focus", "Spiegel" und "Stern" können nämlich beispielsweise allesamt mehr verkaufte Exemplare vorweisen als im 1. Quartal des vergangenen Jahres.
Bei "Focus" und "Spiegel" sind die Zahlen schon deswegen interessant, weil beide Hefte seit Jahresbeginn bereits samstags statt montags erscheinen. Das hat sich positiv auf die Einzelverkäufe ausgewirkt. Beim "Spiegel" gingen sie um 11,1 Prozent nach oben, beim "Focus" sogar um 12,2 Prozent. Während der "Focus" gleichzeitig die Zahl der Abonnenten steigerte und somit in den harten Auflagenkategorien ein Auflagenplus von 8,2 Prozent verzeichnete, verlor der "Spiegel" knapp 24.000 oder 5,5 Prozent seiner Abonnenten, sodass letztlich das Plus in den harten Kategorien mit 0,5 Prozent dann doch recht verhalten ausfiel. Das Abo-Wachstum beim "Focus" kam vor allem aus dem ePaper-Bereich. Hier wurde die Auflage binnen Jahresfrist fast verzehnfacht.
Nichts am Erscheinungstag geändert hat der "Stern" - doch auch dort schossen die Einzelverkäufe um satte 18 Prozent in die Höhe, während die Zahl der Abos zugleich um über vier Prozent zurück ging. In der harten Auflage blieb trotzdem ein überzeugender Zuwachs um 6,5 Prozent. Weil Zugleich aber etwas weniger Auflagenkosmetik betrieben wurde, fällt unterm Strich der Zuwachs mit +1,5 Prozent geringer aus. Auch beim "Focus" gab es einen ähnlichen Effekt, der offizielle Zuwachs der verkauften Auflage lag mit +3,8 Prozent deutlich unter dem der "harten Auflage" aus Abo und Einzelverkauf.
Verkaufte 1/2015 |
Verkaufte 1/2014 |
+/- absolut |
+/- in Prozent |
|
TV 14 |
2.409.829 | 2.445.750 | -35.921 | -1,5 % |
Bild |
2.099.864 | 2.305.878 | -206.014 | -8,9 % |
TV Digital |
1.792.891 | 1.828.197 | -35.306 | -1,9 % |
TV Direkt |
1.164.362 | 1.153.674 | +10.688 | +0,9 % |
TV Movie |
1.155.705 | 1.244.901 | -89.196 | -7,2 % |
Hörzu |
1.108.841 | 1.174.844 | -66.003 | -5,6 % |
Bild Am Sonntag Gesamt |
1.066.033 | 1.175.405 | -109.372 | -9,3 % |
Landlust |
1.065.624 | 978.229 | +87.395 | +8,9 % |
TV Spielfilm |
916.441 | 958.402 | -41.961 | -4,4 % |
Auf Einen Blick |
910.849 | 973.028 | -62.179 | -6,4 % |
Der Spiegel |
882.673 | 876.117 | +6.556 | +0,7 % |
Bild Der Frau |
855.205 | 895.661 | -40.456 | -4,5 % |
Freizeit Revue |
766.330 | 801.055 | -34.725 | -4,3 % |
Stern |
753.766 | 742.662 | +11.104 | +1,5 % |
TV Hören Und Sehen |
647.209 | 681.571 | -34.362 | -5,0 % |
Die meistverkaufte Zeitschrift am Kiosk blieb aber auch im 1. Quartal wieder die "TV 14", die allerdings an der Spitze leichte Auflageneinbußen von 1,5 Prozent hinnehmen musste. Platz 2 unter den Programmies hielt weiter ganz klar "TV Digital", allerdings auch mit einem leichten Auflagenminus von 1,9 Prozent. Deutlich härter erwischt hat es aber mal wieder andere Programmies. "TV Movie" sackte um 7,2 Prozent ab, "Auf einen Blick" um 6,4 Prozent, "Hörzu" um 5,6 Prozent und "TV Spielfilm" musste noch einen Rückgang um 4,4 Prozent hinnehmen.
Großer Gewinner unter den Top 20 Zeitschriften war - mal wieder - die "Landlust". Um 8,9 Prozent ging es im Vergleich zum 1. Quartal 2014 nach oben. Allerdings war der Start ins Jahr 2014 auch vergleichsweise verhalten ausgefallen. Es war eines von nur zwei Quartalen seit Anfang 2012, in dem die "Landlust"-Auflage unter der Millionen-Marke geblieben war.
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