Für gewöhnlich sucht Angela Merkel nur selten den Weg in Fernseh-Talkshows. Die jüngste Debatte um den Umgang mit Flüchtlingen, in der die Kanzlerin auch zunehmend Gegenwind aus den eigenen Reihen zu spüren bekam, sorgte nun allerdings dafür, dass die Kanzlerin eine Ausnahme machte. Eine Stunde lang stellte sie sich am Mittwochabend den Fragen von Anne Will, die dafür sogar eine Stunde früher als gewöhnlich auf Sendung gehen durfte - und sich damit schon mal auf das kommende Jahr einstellen kann, wenn sie als Nachfolgerin von Günther Jauch wieder regelmäßig um 21:45 Uhr senden wird.

Im Ersten kann man unterdessen zufrieden sein mit den Quoten des Merkel-Talks: 3,45 Millionen Zuschauer verfolgten "Anne Will" und sorgten für einen guten Marktanteil von 13,8 Prozent. Im Vergleich zum zuvor gezeigten Spielfilm "Blütenträume" konnte der Sender somit fast alle Zuschauer bei der Stange halten. Gut lief es auch beim jungen Publikum, wo mit 720.000 Zuschauern im Alter zwischen 14 und 49 Jahren immerhin ein Marktanteil von 7,9 Prozent eingefahren wurde. Die "Tagesthemen" schafften im Anschluss sogar starke 9,8 Prozent. Insgesamt blieben noch 2,90 Millioen Zuschauer dran, sodass der Marktanteil hier auf 15,7 Prozent kletterte - ungewohnt starke Werte für das Nachrichtenmagazin.

Das Erste lag zu diesem Zeitpunkt damit sehr deutlich vor dem ZDF, wo die Reportage-Reihe "ZDFzoom" um 22:45 Uhr nicht über 1,29 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 6,9 Prozent hinauskam. Auch das "Auslandsjournal" hatte im Vorfeld mit Problemen zu kämpfen und blieb bei weniger als zwei Millionen Zuschauern hängen. Der Start in den Abend lief für den Mainzer Sender hingegen voll nach Plan: 5,51 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 18,2 Prozent machten die Krimireihe "Inspektor Jury" zum Spitzenreiter am Mittwoch. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Film mit einem Marktanteil von 7,6 Prozent allerdings hinter dem ARD-Film, der mit 9,3 Prozent sogar vor Sat.1 landete.

Am ARD-Vorabend sorgt unterdessen das "Quizduell" weiter für ordentliche Quoten: Am Mittwoch verfolgten im Schnitt 1,91 Millionen Zuschauer das Format mit Jörg Pilawa, das damit auf einen Marktanteil von 10,9 Prozent kam. Dass das ZDF inzwischen neue Folgen seiner "SOKOs" zeigt, hat dem "Quizduell" somit also bislang nicht geschadet. Und auch die "SOKO Wismar" zeigte sich unbeeindruckt von der Konkurrenz: Mit 3,70 Millionen Zuschauern verbuchte die Krimiserie am Vorabend eine höhere Reichweite als sämtliche Primetime-Formate anderer Sender.