Mit dem "Club der roten Bänder" wagte sich Vox am Montagabend auf völlig ungewohntes Terrain vor: Es ist die erste eigenproduzierte Serie, die man auf Sendung schickte - entsprechend unsicher wird man also in Köln gewesen sein, wie das Publikum auf diesen in vielerlei Hinsicht mutigen Schritt reagiert. Doch nachdem bereits die Kritiken überwältigend ausfielen, dürfen die Verantwortlichen um Senderchef Bernd Reichart nun endgültig aufatmen: Der Start verlief nämlich auch aus Quotensicht hervorragend.

Mit 2,36 Millionen Zuschauern verzeichnete der "Club der roten Bänder" schon beim Gesamtpublikum einen sehr guten Marktanteil von 7,6 Prozent - und ließ damit mal eben die US-Serien von ProSieben und Sat.1 hinter sich. Die direkten Mitbewerber RTL II und kabel eins konnte Vox darüber hinaus locker abhängen. Und wer einmal einschaltete, blieb auch dran: Die direkt hinterhergeschobene zweite Folge steigerte sich nämlich auf 2,46 Millionen Zuschauer. Im Vergleich zu "Night Shift", das bis zur vorigen Woche Teil des Serienprogramms am Montagabend war, konnte Vox die Reichweite somit aus dem Stand mehr als verdoppeln.

Und damit nicht genug, denn auch bei den 14- bis 49-Jährigen hätte der Auftakt der neuen Serie kaum besser verlaufen können. 1,44 Millionen junge Zuschauer sorgten schon zu Beginn des Abends für hervorragende 12,8 Prozent Marktanteil, ehe sich der "Club der roten Bänder" mit der zweiten Folge sogar auf 1,61 Millionen 14- bis 49-Jährige sowie 13,6 Prozent Marktanteil steigerte. Nur "Bauer sucht Frau" sowie eine neue Folge von "The Big Bang Theory" waren zum Start in die Woche beim jungen Publikum gefragter als der "Club der roten Bänder". Besonders gefragt war der Neustart übrigens bei den 14- bis 29-jährigen Frauen, wo der "Club der roten Bänder" Marktanteile von 22,9 und 25,2 Prozent einfuhr.

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Dass "Chicago P.D." direkt danach mit nur 3,6 Prozent völlig unterging, dürfte bei Vox an diesem Dienstag allenfalls als Randnotiz wahrgenommen werden - zu groß wird die Freude über den "Club der roten Bänder" sein, der auch in der erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen, auf die man bei Vox offiziell blickt, mit Marktanteilen von 10,8 und 11,4 Prozent weit über dem Senderschnitt startete. Nun muss sich zeigen, ob die Zuschauer auch in den kommenden Wochen am Ball bleiben werden werden. Schon jetzt lässt sich aber sagen, dass das Publikum ganz offensichtlich Lust darauf hat, sich auf neue und zugleich ungewöhnliche Serien-Stoffe einzulassen - ein ermutigendes Zeichen für alle Fernsehmacher, das an diesem Morgen von Köln ausgeht. Und ein echter Befreiungsschlag für die deutsche Serie.