Im Dezember erzielten die großen acht Sender zusammen einen Marktanteil von 31,4 Prozent, im Januar waren es ganze vier Prozentpunkte mehr - was vor allem auf den Dschungel-geprägten starken Monat für RTL zurückgeht. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Die kleineren Sender mussten naturgemäß wieder etwas Federn lassen - wer seinen Marktanteil im Vergleich zum Dezember halten konnte, durfte sich schon glücklich schätzen. Gelungen ist das etwa dem Männersender DMAX, der sich mit einem Monatsmarktanteil von 1,9 Prozent an der Spitze hält - und das im Januar wieder mit deutlichem Abstand.

Im Verlauf des vergangenen Jahres war RTL Nitro zeitweise sogar an DMAX vorbeigezogen. Das Jahr 2016 ließ sich für den Männersender aus dem Hause RTL hingegen vergleichsweise mau an. Letztlich reichte es nur für einen Monatsmarktanteil von 1,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen - das waren nicht nur 0,2 Prozentpunkte weniger als im Dezember, sondern auch 0,3 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Die meisten anderen kleinen Sender konnten im Vergleich zum Januar 2015 hingegen sogar zulegen. Für RTL Nitro war es stattdessen der schwächste Marktanteil seit Februar 2014.

Einen Rückschlag gab's auch für den ProSiebenSat.1-Männersender ProSieben Maxx, dem starken Jahresendspurt (im November und Dezember reichte es für je 1,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen) mit 1,1 Prozent Marktanteil ins neue Jahr startete. Ein Grund: In der entscheidenden Phase hat Sat.1 die Football-Übertragungen am Sonntagabend übernommen. ProSieben Maxx lag damit übrigens gleichauf mit Sat.1 Gold. Stärkster der kleinen ProSiebenSat.1-Sender war damit im Januar Sixx mit 1,3 Prozent Marktanteil. Beim jungen Publikum gleichauf mit Maxx lagen auch die ZDF-Ableger ZDFinfo und ZDFneo, die ebenfalls 1,1 Prozent Marktanteil erreichten.

  MA 14-49
+/-
Vormonat
+/-
Jan 15
MA gesamt
DMAX
1,9 +/-0 +/-0 1,0
Super RTL (20:15-00:00) 1,8
-0,5
-0,1 1,4
N24 1,5
+/-0
+0,3 1,1
RTL Nitro
1,4
-0,2 -0,3 1,3
Sixx
1,3
-0,1
+/-0 0,7
Sat.1 Gold
1,1
-0,1
+0,1 1,3
ProSieben Maxx
1,1
-0,3
+0,1 0,6
n-tv 1,1 +/-0 +0,1 1,1
ZDFinfo 1,1 -0,1 +0,1 1,1
ZDFneo
1,1
-0,2 +0,1 1,5
Tele 5
1,0 +/-0 +/-0 1,0
Sport1
1,0 -0,2 +/-0 0,8
Viva (6:00-14:00) 1,0     0,5
Disney Channel (20:15-0:00)
0,9 -0,5 +/-0 0,6
Comedy Central (14:00-2:00) 0,9 0,4
3sat 0,7 +/-0 +/-0 1,2
Arte 0,7 +/-0 +/-0
1,0
Phoenix 0,6
-0,2
-0,2
1,0
Eurosport 0,6
+0,3
+/-0 0,8
TLC 0,4 +/-0 +0,2 0,2
Einsfestival 0,3
-0,1
+/-0
0,4

Die Spalte +/- gibt die Veränderung im Vergleich zum Vormonat bzw. zum Vorjahresmonat an. Dritte Programme fehlen. Quelle: DWDL-Recherche

Groß ist die Freude bei N24, wo man sich über den stärksten Januar seit Sendebeginn freut. 1,5 Prozent betrug der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Damit lag N24 klar vor n-tv, das 1,1 Prozent Marktanteil in dieser Altersgruppe erreichte. Beim Gesamtpublikum lagen die beiden Sender mit jeweils 1,1 Prozent Marktanteil hingegen gleichauf. Der hohe Marktanteil erklärt sich auch daraus, dass es N24 gelang, die Zuschauer, die erst einmal eingeschaltet hatten, länger als in der Vergangenheit am Bildschirm zu halten. Im Schnitt 25 Minuten (14-49-Jährige) waren es im Januar und damit noch eine Minute mehr als im bisherigen Rekordmonat November. Doch auch die Netto-Reichweite lag mit 5,65 Millionen täglichen Einschaltern so hoch wie seit März 2011 nicht mehr. Phoenix lag mit 1,0 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 0,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen dahinter und erlebte einen recht schwachen Monat.

Bei den Sportsendern hatten sowohl Sport1 als auch Eurosport eigene Highlights. Bei Sport1 war es gleich zu Jahresbeginn die Darts-WM. Obwohl es davon einen Tag weniger gab als im Januar letzten Jahres, konnte der Monatsmarktanteil bei 1,0 Prozent (14-49) bzw. 0,8 Prozent (ab 3) gehalten werden. Dass es nicht mehr wurde, lag auch an der im Januar besonders starken Sport-Konkurrenz bei größeren Sendern - seien es die großflächigen Wintersportübertragungen bei ARD und ZDF oder natürlich zuletzt auch der Handball-EM. Highlight bei Eurosport war zum Monatsende der Australian-Open-Sieg von Angelique Kerber, der den Sender kurzzeitig zum Marktführer machte. Im Monatsschnitt erreichte Eurosport 0,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Beim Gesamtpublikum lag Eurosport mit 0,8 Prozent gleichauf mit Sport1.

Super RTL vorn, Nickelodeon abgeschlagen

Bei den Kindersendern konnte Super RTL die im Dezember zurückerkämpfte Marktführung ins neue Jahr retten. Mit einem Monatsmarktanteil von 20,9 Prozent lag der Kölner Sender deutlich vor dem öffentlich-rechtlichen Konkurrenten, der nach dem schwächeren Dezember aber wieder deutlicher um 1,1 Prozent auf 19,6 Prozent zulegen konnte. Im vergangenen Jahr war Super RTL übrigens noch ungleich schwächer ins Jahr gestartet: Damals lag der Marktanteil bei den 3- bis 13-Jährigen bei nur 17,7 Prozent, Der Kika lag damals über zwei Prozentpunkte vorn.

Stärker als im vergangenen Jahr präsentierte sich auch der Disney Channel, der zwar den zweiten Monat in Folge die Zweistelligkeit verpasste, mit 9,6 Prozent Marktanteil aber 0,6 Prozentpunkte über dem Dezember- wie auch dem Januar-Wert des Vorjahres lag. Verlierer des Monats ist Nickelodeon, das inzwischen mit einem Marktanteil von nur noch 7,7 Prozent doch deutlich abgeschlagen ist. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr lag Nickelodeon bei den Kindern noch 0,6 Prozentpunkte vor dem Disney Channel. Beim Disney Channel freut man sich unterdessen über den zweiterfolgreichsten Start einer Daytime-Serie seit dem Sendestart. Gelungen ist das am Montag vergangener Woche der Serie "Star gegen die Mächte des Bösen", die auf Anhieb starke 12,9 Prozent Marktanteil in der ganz jungen Zielgruppe einfuhr.

  MA 3-13
+/-
Vormonat
+/-
Jan 2015
Super RTL
20,9 +0,5 +3,2
Kika
19,6 +1,1
-0,2
Disney Channel
9,6
+0,6
+0,6
Nickelodeon
7,7
-0,1 -1,9

Die Spalte +/- gibt die Veränderung im Vergleich zum Vormonat bzw. zum Vorjahresmonat an. Berücksichtigt wird die Zeit zwischen 06:00 Uhr und 20:15 Uhr. Quelle: DWDL.de-Recherche

Die Monatsmarktanteile der Dritten im eigenen Sendegebiet

Das in seinem Sendegebiet mit Abstand erfolgreichste Dritte war im Januar - wie auch in den Gesamtjahren 2015 und 2014 - der MDR mit einem Monatsmarktanteil von 9,2 Prozent. NDR und BR lagen dahinter fast gleichauf. Das im eigenen Sendegebiet quotenschwächste Dritte Programm bot im Januar der RBB mit nur 5,9 Prozent. Nicht allzu weit davor rangierte das WDR Fernsehen mit 6,3 Prozent Marktanteil im Sendegebiet. Der WDR hatte im vergangenen Jahr schon von 7,2 auf im Schnitt 6,6 Prozent deutlich verloren.

  MA
ab 3
MDR 9,2
NDR
7,8
BR 7,7
SWR
7,1
HR
6,6
WDR
6,2
RBB
5,9

Marktanteile jeweils im eigenen Sendegebiet! Quelle: DWDL-Recherche

Die Monatsmarktanteile im Pay-TV-Markt

Die Sky-Sender mit AGF-Lizenz erreichten zusammen im Januar einen Marktanteil von 2,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und 1,7 Prozent beim Gesamtpublikum. Größter Quotenhit war natürlich die aus der Winterpause zurückgekehrte Bundesliga, die mit der Konferenz am 19. Spieltag gerade 1,49 Millionen Zuschauer erreichte, eine Woche zuvor waren es schon 1,4 Millionen Zuschauer gewesen. Die Marktanteile in der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen lagen bei 10,6 und 10,9 Prozent.

Meistgesehener Film des Monats war "Kingsman: The Secret Service", der mit drei Ausstrahlungen am 1. Januar insgesamt 340.000 Zuschauer erreichte. "Der Nanny" kam mit zwei Ausstrahlungen ebenso wie "Chappie" auf 280.000 Zuschauer. Auf den zahlreichen weiteren Sendern hält diesmal eine "Monk"-Folge vom 13. Januar mit 230.000 Zuschauern bei TNT Serie den Spitzenplatz. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-jährigen lag bei dieser zur Mittagszeit um 12:35 Uhr gezeigten Folge bei sagenhaften 7,8 Prozent. Jeweils 150.000 Zuschauer hatten eine "Navy CIS"-Folge bei 13th Street und der Klassiker "Sissi, die junge Kaiserin", den direkt an Neujahr am frühen Nachmittag ebenso viele bei Sky Nostalgie sahen. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-jährigen lag zu diesem Zeitpunkt bei 1,7 Prozent.