Mindestens zwölf Menschen sind am Montagabend bei einem möglichen Anschlag in Berlin ums Leben gekommen - und auch wenn die Quoten an Tagen wie diesen freilich weit in den Hintergrund rücken, so geben sie doch zumindest Aufschluss darüber, wo sich die Zuschauer in Situationen wie diesen im Fernsehen informieren. Die meisten taten das diesmal im "heute-journal", das erst zur geplanten Sendezeit um 21:45 Uhr zu sehen war. 4,88 Millionen Zuschauer verfolgten die auf 90 Minuten ausgedehnte Sendung, die im ZDF damit einen Marktanteil von 17,8 Prozent verzeichnete.

Mit Blick auf das Vorprogramm überrascht das nicht, schließlich hatte der Auftakt der Zweiteilers "Gotthard" dem Sender im Vorfeld mit 4,78 Millionen Zuschauern bereits die Marktführerschaft vor "Wer wird Millionär?" und dem nach knapp einer Stunde unterbrochenen ARD-Quiz "Wer weiß denn sowas? XXL" beschert. Eine Extra-Ausgabe der "Tagesthemen" hatte es ab 21:12 Uhr im Ersten auf 4,44 Millionen Zuschauer gebracht, ehe eine Stunde später zur regulären Sendezeit des Nachrichtenmagazins schließlich noch 3,40 Millionen Zuschauer gezählt wurden.

Sowohl ARD als auch ZDF verzeichneten unterdessen auch beim jungen Publikum mit ihren Sondersendungen zweistellige Marktanteile. RTL brachte es sogar auf 14,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und erreichte zwischen 21:15 Uhr und Mitternacht im Schnitt 2,78 Millionen Zuschauer. Aber auch beim anschließenden "Nachtjournal" verbuchte der Sender noch rund eineinhalb Millionen Zuschauer, während die "Tagesschau" gegen Mitternacht von 1,83 Millionen Zuschauern gesehen wurde.

Das "heute-journal" tat sich dagegen inmitten einer kurzfristig eingeschobenen Folge von "Inspector Barnaby" schwer damit, sein Publikum anzusprechen und kam um Mitternacht nicht mehr über 860.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 7,3 Prozent hinaus. Sat.1 stieß derweil schon um 22:09 Uhr mit einer kurzen Sondersendung seiner Nachrichten mit 5,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen nur auf wenig Interesse, was allerdings daran lag, dass zuvor bereits die US-Krimiserie "Navy CIS: New Orleans" schon auf nur 6,2 Prozent gekommen war. Dem ProSieben-Publikum war während "Circus HalliGalli" zudem gar nicht nach aktuellen Informationen zumute, wie der Marktanteil von nur 3,7 Prozent um 22:42 Uhr zeigt.

Stattdessen waren die Nachrichtensender am Montagabend gefragt: So verbuchte N24 am Montag einen durchschnittlichen Marktanteil von 3,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, was rund doppelt so hoch ist wie gewöhnlich. Auch n-tv wurde angesichts eines Tagesmarktanteils von 2,0 Prozent häufiger verstärkt eingeschaltet. Die mehr als sechsstündige Sondersendung des Kölner Nachrichtenkanals verzeichnete ab 20:42 Uhr im Schnitt 460.000 Zuschauer sowie 3,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. N24 kam in dieser Zeit aber sogar auf 6,1 Prozent und zählte eigenen Angaben zufolge in der Spitze bis zu 1,84 Millionen Zuschauer.