Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Die deutlich gestiegene Wahlbeteiligung bei der Europawahl hat sich am Sonntag auch in höheren TV-Einschaltquoten ausgedrückt. Verzeichneten ARD und ZDF bei der letzten Europawahl vor fünf Jahren nur einstellige Marktanteile, so konnten diese Werte diesmal deutlich übertroffen werden. Alleine im Ersten informierten sich ab 17:30 Uhr im Schnitt 3,10 Millionen Zuschauer, die für einen überzeugenden Marktanteil von 14,2 Prozent sorgten. Zwei Stunden später zählte die Sondersendung sogar 3,84 Millionen Zuschauer, hier lag der Marktanteil bei 13,6 Prozent.

Besonders erstaunlich war das Interesse des jungen Publikums, wo sich die Marktanteil des Ersten im Vergleich zur letzten Europawahl sogar verdoppelten. 13,2 Prozent betrug der Marktanteil während der ersten Sendung und um 19:30 Uhr fiel der Wert bei den 14- bis 49-Jährigen mit 14,4 Prozent sogar höher aus als beim Gesamtpublikum - das ist höchst ungewöhnlich und dürfte ein weiterer Beleg dafür sein, welch hohen Stellenwert die Europawahl diesmal insbesondere bei der jungen Wählerschaft genoss. Ablesen lässt sich das auch beim Blick auf die Zahlen im Detail: Kam die ARD-Berichterstattung vor fünf Jahren bei den 14- bis 19-jährigen Zuschauern auf nur 1,1 Prozent Marktanteil, so wurden diesmal 14,4 Prozent in dieser Altersgruppe erreicht. Bei den 20- bis 29-Jährigen stieg der Wert von 6,4 auf 12,2 Prozent.

Die Abstand meistgesehene Sendung des Sonntags war unterdessen die "Tagesschau", die alleine im Ersten auf 8,95 Millionen Zuschauer kam und damit sogar geringfügig mehr Zuschauer erreichte als der anschließende "Tatort". Starke 28,1 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, bei den Jüngeren wurden ähnlich hervorragende 26,5 Prozent gezählt. Das Interesse blieb zudem bis nach Mitternacht groß: "Tagesthemen", "Anne Will" und die späte Sondersendung schafften auch bei den 14- bis 49-Jährigen durchgängig zweistellige Marktanteile.

Beim ZDF war der Anteil der jüngeren Zuschauer indes nicht so hoch, doch auch in Mainz kann man sich über gute Quoten freuen. Ab 17:33 Uhr zählte die Wahlsendung 2,49 Millionen Zuschauer und 12,2 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum beziehungsweise 6,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Die "heute"-Sendung brachte es auf 3,80 Millionen Zuschauer, das "heute-journal" wollten 4,29 Millionen sehen. Einzig die Wahlsendung um 22:21 Uhr tat sich mit 2,03 Millionen Zuschauern und 9,9 Prozent Marktanteil etwas schwerer.

Auf der Strecke blieben dagegen die Nachrichtensender, die ebenfalls ausführlich über die Europawahl und die parallel stattfindende Bremer Bürgerschaftswahl berichteten. n-tv kam ab 17:30 Uhr mit seiner dreistündigen Sendung auf nur 140.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 0,5 Prozent, bei Welt schalteten zunächst sogar bloß 70.000 Zuschauer ein. Größer war das Interesse bei Phoenix, wo um Punkt 18 Uhr eine Reichweite von 280.000 Zuschauern gezählt wurde. Dabei lief's auch bei den 14- bis 49-Jährigen mit 1,2 Prozent überdurchschnittlich gut. Die "Phoenix Wahlrunde" kam zur besten Sendezeit noch auf 270.000 Zuschauer.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;