Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Vor mittlerweile fast zwei Jahren hat Das Erste am Vormittag "Live nach Neun" gestartet. Einen Umzug und diverse Änderungen später ist das Format bislang noch immer kein großer Erfolg - das Coronavirus hat in den letzten zwei Wochen allerdings für ein spürbar gestiegenes Interesse gesorgt. Erst am Donnerstag gab es mit 630.000 Zuschauern einen neuen Reichweiten-Rekord. Am Freitag sahen immerhin noch 550.000 Menschen zu. Zum Vergleich: Der Bestwert aus 2019 lag bei 530.000. 

Schon alleine daran sieht man, dass "Live nach Neun" derzeit von der Krise profitiert, die Reichweiten steigen. Das ist aber natürlich keine Überraschung, wenn viele Menschen zu Hause bleiben müssen. Doch auch die Marktanteile befinden sich seit einiger Zeit auf dem Weg nach oben. Wurden in der Vorwoche beim Gesamtpublikum im Schnitt 8,0 Prozent Marktanteil gemessen, waren es in den vergangenen Tagen 8,4 Prozent. Nur einmal, im September/Oktober 2019, lief es ähnlich gut. 

Langzeittrend: Live nach Neun
Live nach Neun

Und auch bei den 14- bis 49-Jährigen verzeichnet "Live nach Neun" steigende Werte. Die Reichweite in dieser Altersklasse hat sich in dieser Woche verdreifacht. Schalten normalerweise rund 50.000 Menschen in diesem Alter ein, waren es in dieser Woche 140.000. Der Marktanteil lag bei 7,0 Prozent - normalerweise kommt die Sendung auf etwas mehr als vier Prozent. Anfang der vergangenen Woche waren für die Sendung auch erstmals zweistellige Werte bei den 14- bis 49-Jährigen drin. So erzielte "Live nach Neun" am 16. März 10,1 Prozent beim jungen Publikum. 

Bei den jungen Zuschauern lag die ARD-Sendung in den letzten zwei Wochen auch vor der ZDF-Konkurrenz von "Volle Kanne", insgesamt sieht es aber noch anders aus. Hier kam "Volle Kanne" in dieser Woche auf durchschnittlich 900.000 Zuschauer und 12,9 Prozent Marktanteil. Auch die ZDF-Sendung hatte damit so viele Zuschauer wie seit vielen Jahren nicht mehr. 

Auch insgesamt holte sich Das Erste am Freitag wieder den Tagessieg: 7,02 Millionen Menschen sahen sich die "Tagesschau" an, das "ARD Extra" im Anschluss erreichte noch 6,56 Millionen Zuschauer. Mit der Komödie "Meine Mutter traut sich was" unterhielt man danach immerhin noch 4,91 Millionen Menschen, damit waren 13,7 Prozent beim Gesamtpublikum drin. Das ZDF setzte zur besten Sendezeit auf "Der Alte" und erreichte damit 5,98 Millionen Zuschauer und 16,2 Prozent. "Letzte Spur Berlin" kam danach auf 4,84 Millionen und 14,1 Prozent.

Sehr gefragt war neben den "heute"-Nachrichten und dem "ZDF spezial" zum Coronavirus aber auch mal wieder die "heute show", die es auf 4,71 Millionen Zuschauer brachte. 18,9 bei allen und 14,8 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern sind ein großartiger Erfolg für die Mainzer. Dadurch, und die gewohnt gute Daytime, landete das ZDF in der Endabrechnung mit einem Tagesmarktanteil in Höhe von 14,6 Prozent auf Platz eins. Das Erste kam dahinter auf 11,2 Prozent.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;