1.) Nicht jede News ist eine Nachricht

Widerstehe der Versuchung einen Artikel zu schreiben, nur weil alle ihn schreiben. Das allein ist nie ein Argument. Gerade Themen, die wir als Fachmedium sehr früh aufgreifen, machen meist noch einmal die Runde durch Publikumsmedien. Die Qualität einer Redaktion misst sich nicht allein daran, was sie schreibt. Sie misst sich auch daran, welche Sau sie nicht durchs Dorf treibt. Wissen, was man nicht schreibt, ist genauso wichtig wie zu wissen, worüber man schreibt.

2. ) Sei fair: Nenne die Quellen

Auch andere Journalisten haben hübsche Storys. Wir kennen die Arbeit, die ein gutes Interview macht. Oder den Aufwand der Recherche eines echten Scoops. Und wir schätzen das. Denn wer den Aufwand journalistischer Arbeit nicht schätzt, gräbt sein eigenes Grab. Wir leben von Storys, die uns unterscheiden. Im Idealfall haben wir sie - und wollen dann schließlich auch korrekt zitiert werden.

3.) Bleibe inhaltlich auf Kurs

Die Wetterfee ist schwanger oder ein neues Handy auf dem Markt? Nichts davon ist für uns wichtig. So wie wir uns auf die Medienbranche fokussieren, gibt es auch Experten für Schwangerschaften, Mobiltelefone und allerlei andere Themen. Sollen sie das übernehmen. Es mag uns zwar ein paar Klicks bringen, aber dem Leser nichts: Er würde in diesen Themenbereichen nicht die beste Berichterstattung bekommen - und er erwartet sie auch nicht von uns. Halte es in diesem Punkt mit einem berühmten Zitat von Dieter Nuhr.

4.) Erster sein ist nur gut fürs Ego

Wenn wir eine Neuigkeit erst per Pressemitteilung erfahren, haben wir schlecht gearbeitet. Mache dann nicht noch den Fehler und glaube, es sei ein Verdienst als erster zu vermelden, was ohnehin alle gleichzeitig bekommen haben. In Ausnahmefällen ist das sinnvoll, sonst aber gilt: Erster sein ist dann nur noch gut für das eigene Ego. Der Leser merkt einen Unterschied von wenigen Minuten nicht. Investiere diese Minuten in einen besseren Artikel.

5.) Überprüfe, was man Dir erzählt

Egal ob eine Information per Pressemitteilung, durch den Anruf eines guten Informanten oder die eMail eines Pressesprechers kommt: Hinter allen Informationen stecken Motivationen. Finde diese, neutralisiere sie und schaue, ob es dann immer noch eine Meldung wert ist. Pressemitteilungen können allerdings durchaus die Basis eines Artikels sein, wenn sie vorher sorgsam überprüft worden sind und gegebenenfalls um eigene Erkenntnisse angereichert werden.

6.) Steh ein für das, was Du schreibst

Es ist der wichtigste aller journalistischen Grundsätze, der leider immer seltener beherzigt wird in der aktuellen Medienlandschaft: Veröffentliche nur, was Du persönlich verantworten kannst. Achte bei Formulierungen, bei Zitaten und Fakten darauf, dass wir nichts behaupten, was wir nicht behaupten können. Sei im Zweifel vorsichtiger oder mache den Zweifel kenntlich. Mach Dir bewusst: Dein Name steht unter dem Artikel.

7.) Frag die Redaktion

Wir haben eine konstante Redaktion, die seit 2006 auch täglich miteinander im gleichen Büro arbeitet. Nutze diesen wertvollen Vorteil. Frage Kollegen, diskutiere Themen, Meldungen oder Informationen und sorge so dafür, dass Deine Artikel noch fundierter sind. Das ist Zusammenarbeit, wie sie über das Web nicht möglich ist. Sie hilft bei der Recherche und der Vermeidung von Fehlern.

8.) Relevant ist, was relevant ist

DWDL ist unabhängig. Was relevant ist, entscheidet alleine die Redaktion. Wir machen nichts zum Artikel, was wir nicht auch zum Artikel machen wollen. Auch hier gilt deshalb: Weniger ist manchmal mehr. Es ist nicht die Anzahl der Themen, sondern deren Relevanz, die zählt.

9.) Hab eine Meinung - nutze Dein Wissen


In Zeiten des automatisierten Journalismus ist es eine besondere Qualität, wenn Fachwissen und Meinung mit in die Berichterstattung einfließen. Es macht unterscheidbar und sticht hervor. Nutze Deine Kenntnisse um Dich abzuheben und unseren Lesern damit einen Mehrwert zu bieten. Brav sein können andere. Wir wollen informieren und nicht hofieren. Wir waren der Underdog, sind der Underdog und wollen es gerne auch bleiben.

10.) Mache Fehler

Wir sind ein kleines Team und haben 2001 als erster Online-only-Branchendienst bei Null angefangen. Wir haben auf unserem Weg viele Fehler gemacht in den vergangenen Jahren und wir machen sie auch heute noch. Wir experimentieren viel und nicht alles funktioniert. Wir machen Fehler, weil das eben passiert, wenn man mehr wagt als das, was man bislang gemacht hat oder andere vormachen. Deswegen: Mache Fehler. Aber lerne daraus.