Logo: IP DeutschlandNach der Einigung mit dem Bundeskartellamt, die mit hohen Geldbußen für die Fernseh-Vermarkter SevenOne Media (ProSiebenSat.1) und IP Deutschland (RTL) ausging, legte IP Deutschland nun sein neues Rabattmodell vor, das ab der Buchungssaison 2008 zum Einsatz kommen wird. Während SevenOne Media sich bei ihrem in der vergangenen Woche vorgelegten neuen Buchungs-Konzept von Natural-Rabatten in Form von Freispots verabschiedet hat, behält IP Deutschland diese Form der Rabattierung bei.

Bei den Buchungen von Werbezeiten führt IP Deutschland künftig die sogenannte Basisbuchung ein, mit der die Werbungstreibenden bis zu 80 Prozent ihres geplanten Investitionsvolumens abdecken können. Die entsprechenden Verträge haben eine Laufzeit von maximal einem Kalenderjahr. Unabhängig von der Basisbuchung können weitere Gelder als sogenannte Max3-Buchungen flexibel in Werbezeiten investiert werden.


Der entscheidende Punkt: Die Rabattkonditionen für die zusätzlichen Buchungen werden unabhängig von der Basisbuchung vergeben und berechnen sich nicht nach dem Gesamtvolumen der Investitionen in Werbung. Damit sollen auch kleinere Vermarkter eine Chance auf Berücksichtigung haben, wie vom Kartellamt gefordert. Zudem werden die Rabatt-Vereinbarungen auf Basis der einzelnen Sender getroffen, bei denen die Werbung gebucht wird und nicht für die gesamte Senderfamilie. Maßgeblich für die Rabattierung ist das Volumen der gebuchten Spots. Eine nachträgliche Rabattierung nach einer Aufstockung des Etats ist nicht mehr möglich.

Auch mit dem neuen Modell können die Media-Agenturen die in ihrem Haus verwalteten Etats zusammenlegen und dadurch Rabatte vom Vermarkter bekommen. Dabei ist es den Agenturen überlassen, ob sie diese Rabatte an die Kunden weitergeben. Dies ist bei dem neuen Modell von SevenOne Media hingegen nicht mehr möglich. Dort erhalten die Agenturen keine Rabatte mehr, sondern werden für erbrachte Dienstleistungen honoriert.

Mehr zum Thema:

Künftig will IP Deutschland auch die Beziehung zwischen Kunde und Vermarkter im sogenannten Hybridmodell stärker kommunizieren, bei dem zwischen Direktkunden und Agenturkunden unterschieden wird. Wer als Werbetreibender die Fäden selbst in der Hand halten und Transparenz über die ausgehandelten Konditionen behalten will, kann sich direkt an IP Deutschland - ohne zwischengeschaltete Agentur - wenden.

Mit dem neuen Modell will man den Anforderungen des Bundeskartellamts, das die bisherige Rabattpraxis der Vermarkter bemängelt hatte, nachkommen. Demnach müssen die Rabatt-Modelle der Vermarkter so gestaltet sein, dass sie allgemein nachvollziehbar sind. Zudem dürfen sie die Marktmöglichkeiten kleinerer Vermarkter nicht beeinträchtigen.
 
"Wir halten uns dabei streng an die kartellrechtlichen Rahmenparameter - alle Angebote sind rein volumenbasiert, rückwirkende Rabatte entfallen", erklärt Martin Krapf, Geschäftsführer der IP Deutschland. Mit dem neuen Modell will man den Kunden Sicherheit und Flexibilität gleichermaßen bieten.