Foto: PhotocaseBei einer stichprobenartigen Programmuntersuchung im vergangenen Dezember sind die Medienwächter der Gemeinsamen Stelle Programm und Werbung der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) wohl fündig geworden. Bei einer Überprüfung der Programme von 15 Privatsendern hat sich in zehn Fällen der Anfangsverdacht der Schleichwerbung ergeben.

Betroffen sind Sendungen der Programmveranstalter ProSieben, n-tv, Viva, Bloomberg, DSF und eine "Spiegel TV"-Sendung aus dem Hause dctp. Die Gemeinsame Stelle Programm und Werbung empfahl den zuständigen Landesmedienanstalten, nach einer Anhörung der betroffenen Sender gegebenenfalls eine Beanstandung auszusprechen.
 


Keine Hinweise auf Schleichwerbung haben die Medienwächter bei RTL, Sat.1, MTV, Kabel 1, Tele 5, RTL II, Vox, Super RTL, Nick und N 24 festgestellt. Auf Grund des Ergebnisses der aktuellen Stichproben-Kontrolle könne man, den entdeckten Fällen zum Trotz, "verhalten optimistisch sein", sagte Norbert Schneider, Vorsitzender des DLM-Gremiums. Der Grund für seinen Optimismus: "Die große Mehrheit der Sender kennt nicht nur das Verbot von Schleichwerbung, sondern scheint es auch im Programmalltag zu beachten", so Schneider.

Nimmt man Schneider beim Wort, so bedeutet dies, dass es in Deutschland allerdings auch noch Sender gibt, denen das Schleichwerbeverbot fremd ist, und die dennoch mit einer Lizenz der Medienaufsicht senden.