Erwachsen auf ProbeKeine Sendung sorgte in den letzten Jahren für derart erhitzte und teilweise absurd überdrehte Diskussionen im Vorfeld. Dutzende Institutionen und Verbände, die sich den Schutz des Kindeswohls auf die Fahne geschrieben haben, liefen im Vorfeld Sturm gegen die RTL-Dokusoap "Erwachsen auf Probe" und bescherten dem Format damit unfreiwillig und kostenlos eine riesige PR.

Unter diesem Eindruck muss man die Quote der zweistündigen Auftaktfolge nun sehen - und da fiel sie eher enttäuschend aus. Mit 2,19 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern war "Erwachsen auf Probe" zwar in der Zielgruppe die meistgesehene Sendung des Tages und der Marktanteil lag mit 19,1 Prozent klar über dem RTL-Senderschnitt, doch "Super Nanny" Saalfrank und Schuldnerberater Peter Zwegat schafften auf diesem Sendeplatz in den letzten Monaten auch ohne derartige PR meist bessere Quoten.

Beim Gesamtpublikum lief es für "Erwachsen auf Probe" sogar richtig schlecht. Gerade mal 3,03 Millionen Zuschauer schalteten insgesamt ein, der Marktanteil lag bei nur 10,7 Prozent und damit noch deutlich unter den RTL-Normalwerten. Angesichts des großen Wirbels im Vorfeld hatte man da wohl nicht nur bei RTL deutlich mehr erwartet. Das erst danach startende und bis Mitternacht dauernde "Stern TV" hatte trotz der deutlich ungünstigeren Sendezeit im Schnitt nur 50.000 Zuschauer weniger. In der Zielgruppe holte Jauch 22,9 Prozent Marktanteil.