Kai SturmNach Dokusoaps und US-Fiction jetzt Stars, Klatsch und Tratsch am Nachmittag. Eine neue Farbe im VOX-Programm?

Grundsätzlich will VOX eine Alternative bieten und am Nachmittag nicht mehr zusätzliche Dokusoaps oder zusätzliche Fiction ins Rennen schicken. Wir wollen auf eigene Stärken setzen. Und das Thema Kochen sowie das Thema Prominente hat sich bei VOX in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt, etwa mit Formaten wie "Das perfekte Dinner", "Unter Volldampf", "Promi Dinner" oder "Prominent". Am Nachmittag ist diese Farbe aber neu, das ist richtig.

Hat denn dieses neue Nachmittagsprogramm jetzt eine Bestandsgarantie? Da wurde bei VOX ja am Nachmittag zuletzt oft, beinahe nervös umprogrammiert....

Dem würde ich so nicht zustimmen. Jede Programmierung hatte eine bestimmte Strategie im Hintergrund. Aber Sie haben natürlich Recht, die Dinge die in den letzten zwei Jahren probiert wurden am Nachmittag, haben nicht so funktioniert, wie wir es uns erhofft haben. Aber mit dem neuen Nachmittag sind wir uns sehr sicher. Sonst hätten wir uns das Projekt so nicht vorgenommen, denn das Risiko ist jetzt natürlich viel größer. Die eine Dokusoap durch eine andere zu ersetzen ist sicherlich nicht ein so großes Risiko wie die Programmierung eines um diese Uhrzeit neuen Genre. Das ist keine Programmierung, die man nach zehn Tagen wieder umschmeißt. Das ist etwas, was langfristig etabliert werden muss.
 

 
Also ist VOX bewusst, dass man hier einen langen Atem haben muss?

Wir gehen davon aus, dass wir uns bis Ende des Jahres in einer Testphase befinden. Dabei geht es nicht um den Bestand der Sendung, sondern die Details. Wir können bei tagesaktuellen Formaten natürlich schnell reagieren. Durch die Erfahrung der ersten Wochen können wir immer noch an den Sendungen schrauben und verändern. Das ist das Schöne an der aktuellen Produktion.

Auch eine Premiere für VOX, die tagesaktuelle Produktion...

Das ist in der Tat etwas völlig Neues für VOX. Wir produzieren zum ersten Mal in diesem Umfang tagesaktuelles Programm, sowohl beim werktäglichen "Prominent" als auch "Frauenzimmer". Gerade der Talk ist eine Produktion, die sich entwickeln muss. "Frauenzimmer" ist eine Ensemble-Leistung und ein Ensemble muss sich finden. Allein deshalb braucht es Zeit.

Wie sieht dieses Ensemble denn aus? Sie haben sieben Frauen vorgestellt, aber nur vier führen ja immer durch eine Sendung.

Stimmt, wir haben bislang erst sieben Namen bekannt gegeben, eine achte Frau suchen wir noch. Zu dem Ensemble: Es gibt keine feste Stammbesetzung. Wenn Sie nach England schauen, wir haben uns da eher an "Loose Women" als an "The View" orientiert, dann gibt es dort zwei Panels mit jeweils vier Frauen und die wechseln sich ab. Aber wenn jemand verhindert ist, dann springt man auch gegenseitig ein. Das wird auch bei uns am Anfang so sein, weil wir lange nicht den genauen Starttermin kannten und jetzt einige Kolleginnen schon andere Termine haben, da werden wir gleich zu Beginn alle möglichen Konstellationen erleben. Das hilft uns aber ja durchaus dabei, letztlich zwei ideale Panels zu finden, die sich dann abwechseln.