Dass die Deutsche Welle Kooperationsgespräche mit chinesischen Sendern führte, sorgte in den vergangenen Tagen für einigen Unmut. Vor allem die Zusammenarbeit mit dem Staatsfernsehen CCTV sorgte mancherorts für Kopfschütteln. Gerade erst widmete sich Michael Hanfeld in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" dieser durchaus ungewöhnlichen Vereinbarung. Der Rundfunkrat der DW hat nun den eingeleiteten Reformprozess des Senders unterstützt - und auch die Gespräche mit den chinesischen Sendern begrüßt.

Ausführlich habe Intendant Peter Limbourg den Rundfunkrat darüber informiert, hieß es in einer Mitteilung. Limbourg sagte demnach, es gebe aufgrund der unterschiedlichen Wertevorstellungen und Auffassungen "nur kleine Schnittmengen" mit chinesischen Medien - diese aber sollten genutzt werden, um in einen Dialog einzutreten. Mit breiter Mehrheit sprach sich der Rundfunkrat daraufhin dafür aus, die Gespräche mit chinesischen Sendern weiterzuführen. Bevor eine konkrete Koproduktion beschlossen wird, soll hierüber in dem Aufsichtsgremium beraten werden.

Mit Blick auf die Neuausrichtung der Deutschen Welle betonte Limbourg unterdessen, dass schon in diesem Jahr zahlreiche Entscheidungen getroffen werden müssten, um die Weichen rechtzeitig zu stellen. Oberstes Ziel der eingeleiteten Programm- und Strukturreformen sei ein international wettbewerbsfähiges Programm. Hierfür soll vor allem das englische TV- und Online-Angebot ausgebaut werden. Zur Finanzierung der Reformen seien interne Umschichtungen vorgenommen worden, in deren Zuge rund 60 Beschäftigungsangebote für Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beendet und rund 170 wesentliche Einschränkungen der Freien Mitarbeit ausgesprochen worden seien, so Limbourg.

Die Mitglieder des Rundfunkrats baten den Intendanten, die personalwirtschaftlichen Maßnahmen in den betroffenen Bereichen so sozialverträglich wie möglich umzusetzen. Aufgrund der strukturellen Unterfinanzierung des Senders sei der Personalabbau nicht zu vermeiden. Allerdings zeigte sich der Rundfunkrat davon überzeugt, dass es sich nicht um einen "Kahlschlag" handele.

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