Der Streit um das sogenannte Leistungsschutzrecht geht in die nächste Runde. T-Online, Web.de und GMX haben sich dazu entschieden, in ihren Internet-Suchen keine Ergebnisse mehr von Verlagen, die in der VG Media organisiert sind, anzeigen zu lassen. Betroffen davon sind also prominente Angebote wie "Bild.de", "Welt.de", "Bunte.de" und "Express.de". In seinem Blog hat Stefan Niggemeier über die Auslistung berichtet, die nur folgerichtig ist. Die VG Media hatte Anfang Juli erklärt, unter anderem 1&1 auf Zahlung einer "angemessenen Vergütung für die Verwertung der Presseleistungsschutzrechte der Verleger" verklagt zu haben.

In dem Streit geht es um die sogenannten "Snippets", also die kurzen Texte auf Ergebnisseiten von Suchmaschinen. Die VG Wort sieht darin eine Leistung, die von dem jeweiligen Suchmaschinen-Anbieter honoriert werden muss. 1&1, das die Internet-Plattformen Web.de und GMX betreibt, reagierte darauf nun mit der Auslistung. "Wir sind überzeugt, dass diese Forderungen unbegründet sind. Lediglich vorsorglich haben wir uns entschlossen, hiervon betroffene Angebote auszulisten", sagte ein 1&1-Sprecher gegenüber Stefan Niggemeier und betonte zugleich, man habe bisher keine Nutzereffekte feststellen können.

Auch die Telekom hat inzwischen eine Stellungnahme verbreitet: "Die VG Media und die Deutsche Telekom haben sich in der letzten Zeit über die Lizenzierung der Leistungsschutzrechte von denjenigen Presseverlegern ausgetauscht, die von der VG Media vertreten werden. Man konnte sich allerdings nicht einigen. Die Deutsche Telekom hat sich daher - bis auf Weiteres - entschlossen, ab Ende Juli 2014 die entsprechenden Suchergebnisse auf ihren Portalen so darstellen zu lassen, dass sie eindeutig nicht unter das Leistungsschutzrecht für Presseerzeugnisse der von der VG Media vertretenen Presseverlage fallen."

Yahoo und vor allem Google haben bislang darauf verzichtet, die großen Verlage aus ihren Such-Ergebnissen auszulisten. Vor allem Google könnte die Verlage hart treffen. Allerdings würde der Marktführer mit einem solchen Schritt seine marktbeherrschende Stellung missbrauchen - argumentiert zumindest die VG Media. Letztlich will die VG Media Google also dazu zwingen, die Verlagsangebote anzuzeigen und den Verlagen im Gegenzug auch noch Geld zu überweisen.