Die weiterhin noch ungeklärt im Raum stehenden Vorwürfe gegen Schauspieler und Produzent Kevin Spacey ziehen immer weitere Kreise. Nachdem das bereits länger beschlossene Aus von "House of Cards" nach der derzeit in Produktion befindlichen 6. Staffel nun ausgerechnet gestern von Netflix bestätigt wurde, kommt der nächste Rückschlag für Spacey.

Am Montagabend (New Yorker Zeit) lässt die International Academy of Television Arts & Sciences über ihre Social Media Kanäle wissen: "Die International Academy hat heute bekannt gegeben, dass sie im Lichte der jüngsten Entwicklungen Kevin Spacey nicht mit dem 2017er Emmy Founders Award auszeichnen wird." Der Preis hätte am 20. November in New York verliehen werden sollen.



Die International Emmy Awards (iEmmys) sind die kleine Schwester der großen Primetime Emmy Awards. Während beim großen Spektakel in Los Angeles die US-amerikanischen Produktionen berücksichtigt werden, geht es jeweils im November in New York bei den iEmmys in deutlich kleinerer Form um Fernsehen aus aller Welt sowie neuerdings auch spanisch-sprachige Produktionen im US-Fernsehen.

Zusätzlich zu den Jury-Preisen, die in einem monatelangen Prozess bei dutzenden Jury-Sitzungen in aller Welt entschieden werden, vergibt die International Television Academy auch jeweils zwei Ehrenpreise. Den Directorate Award sowie den Founders Award. Mit dem Directorate Award werden Leistungen von Führungskräften im TV-Geschäft gewürdigt.

Im vergangenen Jahr gewann Maria Rørbye Rønn, CEO von DR (Dänemark). In früheren Jahren waren mit RTL-Chefin Anke Schäferkordt (2013), ZDF-Intendant Markus Schächter (2009), Tele München-Inhaber Herbert Kloiber (2004), ZDF-Intendant Dieter Stolte (1997) und RTL-Chef Helmut Thoma (1994) auch zahlreiche deutsche Fernsehmanager unter den Preisträgern.

Der Founders Award wiederum würdigt Kreative des Fernsehgeschäfts. Der allererste Preis ging 1980 an Jim Henson, den Erfinder der "Muppets". In jüngeren Jahren wurden Oprah Winfrey (2005) sowie seit 2012 dann Ryan Murphy, J.J. Abrams, Matthew Weiner, Julian Fellows und zuletzt im vergangenen Jahr Shonda Rhimes ausgezeichnet. Nächster Preisträger hätte Kevin Spacey werden sollen.

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