Sherry Horman für "Tödliche Geheimnisse" (ARD/ORF/Degeto/Gabriela Sperl)

Tödliche Geheimnisse© ARD

Frauen als Heldinnen im TV sind noch die Ausnahme. Warum? Das zeigt Sherry Hormanns „Tödliche Geheimnisse“.
Ein schwieriges, aber bedeutendes Thema wird hier zum Polit-Thriller-Drama, in dem zwei Journalistinnen das tun, was getan werden muss: Sie versuchen Freiheit und Demokratie zu verteidigen. Und tricksen dabei so manchen Mann aus. In ihrem brisanten Film mit Starbesetzung macht Hormann die Ängste um das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP ohne Effekthascherei greifbar und regt den Zuschauer zum Nachdenken an. Nina Kunzendorf und Anke Engelke nehmen als mutige Journalistinnen den Kampf mit einem übermächtigen Konzern auf, während Katja Riemann in der Rolle einer ebenso schillernden wie eiskalten Unternehmerin brilliert. 

Urteil der Jury: Die weibliche Sicht auf die Dinge, die die Welt bewegen - Sherry Hormann zeigt sie dem Publikum und eröffnet neue Perspektiven.

Philipp Kadelbach für "Auf kurze Distanz" (ARD/WDR/Degeto/UFA Fiction)

Auf kurze Distanz© ARD

Ganz gleich, ob Krimiserie, Thriller oder Historiendrama: Philipp Kadelbach gehört zur Top-Riege der deutschen Regisseure. Spätestens seit seinem preisgekrönten Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ ist er ebenso international bekannt. Routiniert und meisterhaft hat er auch „Auf kurze Distanz“ inszeniert – in dunklen Bildern, die eine durchgängig bedrohliche Atmosphäre erzeugen. Für diesen eindringlichen Thriller erntete Kadelbach jede Menge Lob. „Das Stück ist so nachhaltig desillusionierend, so wirkungsvoll niederschmetternd – so schwarz, dass es einfach sehr, sehr gut ist“, schrieb etwa die „Süddeutsche Zeitung“. Der Titel des Films, in dem es um manipulierte Sportwetten geht, steht dabei gleichzeitig für seine innovative Machart: Der Zuschauer sieht die Dinge aus der Perspektive des verdeckten Ermittlers. 

Urteil der Jury: Philipp Kadelbach inszeniert auf höchstem Niveau – und versetzt die Zuschauer bis zur letzten Minute in Hochspannung. 

Lars Kraume für "Terror - Ihr Urteil", "Familienfest" (ARD/Degeto/rbb/Moovie/Beta Film/ZDF/UFA Fiction)

Terror© ARD Degeto/RBB/Julia Terjung

Regisseur und Drehbuchautor: Lars Kraumes Einfluss auf die deutsche Fernsehlandschaft ist gewaltig. Warum das so ist, zeigte der Frankfurter Filme- macher 2016 mit der TV-Adaption von Ferdinand von Schirachs Justizdrama „Terror – Ihr Urteil“ und mit dem Fernsehfilm „Familienfest“: Innovativ und packend inszeniert er ein in der Gesellschaft höchst umstrittenes Thema und lässt schließlich die Zuschauer über den Ausgang entscheiden. Oder er porträtiert ohne Bitterkeit und Voyeurismus, aber mit viel Einfühlung für seine Figu- ren, eine brüchige bürgerliche Fassade. Dabei geht Kraume immer wieder neue Wege abseits des Mainstream und gilt somit zu Recht als einer der wichtigsten zeitgenössischen deutschen Filmemacher. 

Urteil der Jury: Als Filmemacher gehört Lars Kraume zu den spannendsten Regisseuren der Gegenwart. Seine Regiearbeiten sind richtungsweisend.