Nie war die Liebe der Mitglieder der Television Academy zu „Game of Thrones“ größer: Mit gleich acht Auszeichnungen ist die HBO-Serie nicht nur die mit Abstand meistausgezeichnete Serie im Rahmen der diesjährigen Creative Arts Emmys. Auch in den vergangenen Jahren hat keine andere Serie am Wochenende vor der TV-Gala bei den Handwerkskategorien schon so viele Preise abgeräumt. 2014 räumten „Game of Thrones“, „True Detective“ und „Sherlock“ je vier Emmys ab, ein Jahr zuvor war „Boardwalk Empire“ mit vier Emmys die meistausgezeichnete Serie bei den Creative Arts Emmys. Im Jahr 2012 holte „Game of Thrones“ immerhin schon einmal sechs Auszeichnungen. 2011 kam „Boardwalk Empire“ auf sieben.

Nun also bereits acht Emmys für „Game of Thrones“, darunter Auszeichnungen in den Kategorien Outstanding Production Design for a narrative contemporary or fantasy program, Outstanding Single-Camera Picture Editing for a Drama Series, Outstanding Sound Editing for a Drama Series, Outstanding Casting for a Drama Series und Outstanding Stunt Coordination for a Drama Series, Limited Series or Movie. Doch trotz all der Ehre der vergangenen Nacht: Nach immerhin schon fünf Staffeln wartet „Game of Thrones“ noch immer auf Auszeichnungen in den Königskategorien, die im Rahmen der TV-Gala der Primetime Emmys verliehen werden.

Vielleicht ist der rekordverdächtige Erfolg bei den Creative Arts Emmys ein Indikator. Den zweiten Platz der meistgeehrten Serien der vergangenen Nacht geht an die FX-Serie „American Horror Story: Freak Show“ mit fünf Emmys. Immerhin noch drei Auszeichnungen gingen in der Nacht zu Sonntag in Los Angeles an die Amazon-Serie „Transparent“ - eine starke Ausbeute und auch ein mögliches Signal für den kommenden Sonntag. Kann die Serie nach dem Golden Globe auch einen Emmy als beste Comedy gewinnen? Den drei Emmys für „Transparent“ stehen übrigens ebenfalls drei Emmys für Netflix gegenüber: Zwei Preise gingen an „House of Cards“, eine Auszeichnung an die Dokumentation „Virunga“.

Einer dieser Emmys für „House of Cards“ fiel in die Kategorie der Gastrollen. Dies sind aus Zuschauersicht gleichzeitig die prominentesten Preise, die bereits im Rahmen der Creative Arts Emmys vergeben werden. Reg E. Cathey konnte sich eine Trophäe für seine Gastrolle (Drama) in der Netflix-Produktion abholen. Bradley Whitford wiederum wurde für seine Gastrolle (Comedy) in Amazons  „Transparent“ geehrt. Bei den Frauen räumte Margo Martindale für ihre Leistung in „The Americans (FX) ab und Joan Cusack bekam nach Jahren der Nominierungen endlich auch einmal den Emmy für die beste Gastrolle in einer Comedy - in diesem Fall Showtimes „Shameless“.

Ein Blick auf die Auszeichnungen nach Network bringt zunächst einmal keine Überraschung: HBO ist und bleibt der Liebling der Academy-Mitglieder - und das wiederum aber in diesem Jahr äußerst deutlich. Insgesamgt 29 Emmys kann HBO schon vor der TV-Gala für sich verbuchen. Mit weitem Abstand folgt NBC auf dem zweiten Platz mit 11 Emmys (u.a. dank „Saturday Night Live“). Die vier großen Networks - neben NBC also auch ABC, FOX und CBS - kommen zusammen jedoch nur auf 22 Emmys. Im Positiven bemerkenswert ist hingegen die Ausbeute von FX Networks: Der vergleichsweise kleine Kabelsender landet mit stolzen acht Auszeichnungen im Network-Ranking auf Platz 3. Dahinter versteckt sich natürlich besonders der Erfolg von „American Horror Story: Freak Show“.

Doch das Ranking ist vorläufig. Schließlich folgen am nächsten Sonntag im Rahmen der live übertragenen TV-Verleihung erst noch all die Königskategorien - Regie, Drehbuch, Kamera, Haupt- und Nebenrollen sowie beste Serie, Comedy und Co. Die rekordverdächtige Ausbeute von „Game of Thrones“ und bereits drei Emmys für „Transparent“ machen diese beiden Serien in ihrem jeweiligen Segment noch ein Stück mehr zu Favoriten. Ob sie diesen Erwartungen gerecht werden, lässt sich aus Deutschland in der Nacht zu Montag, den 21. September, live bei TNT Serie oder im Ticker hier auf DWDL.de verfolgen.

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