Gar nicht so schlechte Chancen auf einen International Emmy hätte in diesem Jahr eigentlich die britische Serie "Sherlock" gehabt. Die hochgelobte Neuauflage des Sherlock-Stoffes wurde Anfang Oktober als eine von vier Nominierten in der Kategorie "Drama" bekannt gegeben. Doch nur drei Tage später verschwand "Sherlock" wieder von den Nominierungslisten.

 

 

Im Nachhinein fiel der International Academy of Television Arts and Sciences nämlich auf, dass das Format gar nicht hätte nominiert werden dürfen. Der Grund: Das amerikanische öffentlich-rechtliche PBS hatte das Format als Co-Produzent auch schon bei den Primetime Emmys angemeldet und dort auch eine Nominierung in der Kategorie "Outstanding Writing for a Miniseries" abgeräumt. Das Emmy-Regelwerk verbietet es aber, dass ein Format innerhalb eines Jahres an zwei Emmy-Wettbewerben teilnimmt.

Stattdessen wurde nachträglich die ebenfalls britische Produktion "Accused" in die Liste der Nominierten aufgenommen. Sie tritt gegen "Engrenage (Spiral)" aus Frankreich, "Sakanoue no Kumo (Cloud Above the Slopes" aus Japan und das brasilianischen Format "Under the Law" an.